19. Kapitel

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"Wieso wurden wir getrennt und in unterschiedliche Familien gebracht,mh?"
"Wir wurden nach ihrem Tod zu Alex McGarrett gebracht. Er war ein sehr guter Freund unserer Eltern."
"Was ist dann passiert?"
"Du, Stephen und ich waren draußen, auf dem Spielplatz vor der Zentrale.. "
"Mr. Hendry war auch dabei?" fragte ich stotternd.

"Wir sind befreundet seit wir klein sind Kayra, nur du warst zu Jung und kannst dich sicherlich nicht an ihn erinnern."

Ich schwieg für ein paar Sekunden.

"Was ist dann auf dem Spielplatz passiert?"
"Stephen und ich haben uns wie immer geprügelt, aus Spaß, während du im Sandkasten gespielt hast und dann..
dann warst du einfach weg, wie vom Erdboden verschluckt.
Wir haben dich überall gesucht, Stunden lang, bis wir Alex Bescheid gesagt haben, doch er wusste zu diesem Zeitpunkt schon das du weg warst, denn es kam eine Lösegeldforderung."
"Ich wurde entführt?" fragte ich leicht geschockt.

Kyle nickte.

"Ich hab Stephen noch nie so aufgelöst gesehen wie an diesem Tag.. 
Er macht sich bis heute Vorwürfe, denn er hatte unseren Eltern versprochen auf dich aufzupassen, immer, da ich zu kindisch war und zu wenig Training hatte, obwohl ich nur ein Jahr jünger war als er."

Wir schwiegen.

"Alex hat die Lösegeldforderung über die Bühne gebracht, mehrere male, da sie immer mehr verlangten.
Doch immer wieder ließen sie dich nicht frei, trotz das wir alles taten was sie verlangten..
Irgendwann hörten die Lösegeldforderungen auf, sie meldeten sich nicht mehr und keiner wusste wo du warst.
Wir haben dich jahrelang gesucht, überall. Auf jedem Kontinent, doch es wurde von Tag zu Tag schwerer, denn du wurdest älter und kanntest uns nicht. Unser letzter Hinweis war das Muttermal auf deinem Oberarm, doch wir konnten schlecht jedes Mädchen was in deinem Alter war fragen ob sie ein Muttermal auf dem Oberarm hat."

Kyle fiel das Reden schwerer.

"Woher komm ich,wir?"
"Aus einem kleinen Ort an der Küste Spaniens."
"Das erklärt mir, wieso ich zumindest etwas Spanisch verstehe.."

Er lachte.

"Stephen hat mir schon davon erzählt."

"Wie lange weiß er es schon?"
"Seit euren Trip nach Malta."

"Warte.. kurz zurück, welches Training meintest du vorhin?"
"Wir wurden schon seid wir klein sind trainiert, jedoch spielerisch."
"In was?"
"Verteidigung und Kampfkunst."
"Nicht euer ernst!"

Kyle lachte.

"Alex hat es uns weiter beigebracht, nachdem unsere Eltern starben."
"Aber wieso? Ich meine ihr Arbeitet doch nicht dort, oder?"

Kyle schaute verlegen.

"Nicht euer ernst, oder?"
"Naja, arbeiten ist zu viel gesagt. Wir haben in Notfällen ausgeholfen, da wir zuerst dich finden wollten."

Mir fiel das Gesicht ein.

"Na super, da hat man einmal einen netten Bruder und dann kann man nicht mal 'nen Kampf gegen ihn gewinnen. Ich möchte bitte Paul zurück."

Kyle lachte.

"Ich nehme das mal als Kompliment an Schwesterchen."

Er stand auf und reichte mir seine Hand.

"Lass uns zurück gehen."

Ich nahm seine Hand dankend entgegen und dann zog er mich auch schon hoch.

Wir liefen langsam zurück zur Villa.

"Heißt das Mr. Hendrys Firma ist alles nur 'Show'?"
"Keineswegs. Er hat das alles neben bei mit aufgebaut."
"Wow."
"Eigentlich wollte er nichts großes darauß machen, doch sein Unternehmen wuchs beinahe von allein und wir sahen es als weitere Chance an, dich zu finden."

Kyle hatte seine Hände in den Hosentaschen und hob seine Schultern kurz an.

"Ok, gut ich hab alles halbwegs verstanden aber wieso hat Mr. Hendry unseren Eltern versprochen auf mich aufzupassen?
Ich meine er war selbst noch ein Kind und .. keine Ahnung."

Kyle zögerte und kratzte sich am Hinterkopf.

"Ich glaub das erzähl ich dir besser ein anderes mal."
"Wieso?
Kyle, ich möchte es jetzt wissen, bitte!"
"Tut mir leid, aber du solltest erstmal den Schock von heute verdauen."

Er hielt mir die Tür auf und dann kam mir auch schon Tatiana entgegen.

"Gott du bist ja pitsch nass!
Ich hol dir ein Handtuch."

Sie sprintete förmlichst los, als ihr Kyle schon ein Handtuch zu warf.

"Kayra, tu das nie wieder. Du kannst mich nicht mit diesen beiden hier alleine lassen! Ich kann mich nicht annähernd so verteidigen, wie du!"

Kyle grinste hinter ihrem Rücken, während ich das Gespräch zwischen ihm und mir erstmal sacken lassen musste.

Ich nahm das Handtuch entgegen und trocknete mich ab, während Mr. Hendry die Treppe hinunter kam.

Kyle nickte ihm kurz zu, während ich die beiden beobachtete.

"Kayra? Alles gut?
Du warst vorhin so durch den Wind."
"Ja, alles gut.. war bloß ne Idiotische Nachricht von Tyson."
"Schon wieder? Ich bring diesen Typ irgendwann noch um."
"Schon gut.."
"Blockier ihn endlich!"
"Kann ich nicht.. "
"Kayra.. du kannst nicht mit sowas wie ihm zusammen leben. Gott verdammt er hat dich niedergeschlagen mit seinen Freunden auf Wunsch deines Vaters. Mach die Augen auf, er ist ein Drecksack!"

Ich seufzte.

"Ich wünschte es wäre so einfach Tati.." sprach ich vor mir her.

Kyle und Mr. Hendry schauten mich an.

"Ich sollte mich lieber umziehen gehen." sprach ich und zog mich aus der Affäre.

"Kayra, darüber reden wir nochmal." sprach Tati.

Ich winkte ab und verschwand mit ein paar Sachen im Badezimmer.

Gestresst fuhr ich mir durch meine nassen Haare.

"Bitte sagt mir das ich das alles nur Träume." nuschelte ich seufzend.

"Wieso passiert sowas ausgerechnet mir?"

Ich schüttelte mit dem Kopf und ging mich heiß Duschen.

◇◇

Nachdem ich mich geduscht hatte und wieder nach unten ins Wohnzimmer ging, redete Tati mit Kyle.

"Du solltest Sie selber über ihn fragen, denn ich weiß genau sie würde mich hassen wenn ich irgendwem was von ihm erzähle."

Über wen sie reden? Natürlich war es Tyson.

Ich schüttelte mit dem Kopf und ging wieder nach oben um mich in meinem Zimmer zu verbuddeln.

"Kayra?" rief Tatiana quer durch das Haus.

Ich zog mir die Decke über den Kopf.

"Da bist du ja."
"Lass mich in Ruhe."
"Kannst du knicken. Wir müssen deine Verbände wechseln."
"Ich bin alt genug um das selber zu machen."
"Dann mach es auch und lass mich dir nicht dauernd hinterher rennen."

Ich rollte mit den Augen.

"Ich weiß ganz genau das du gerade deine Augen verdreht hast."

Ich stöhnte genervt auf, zog mir die Decke vom Kopf und warf mit einem Kissen nach ihr.

"Ey!"

30 DaysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt