Ich atmete mehrmals tief durch, nachdem ich schon seit 10 Minuten komplett fertig war und versuchte die Erinnerung zu verdrängen.
Stephen klopfte sanft gegen die Tür.
"Alles in Ordnung Kayra?"
Ich öffnete sie.
"Du kannst." entgegnete ich ihm nur und hielt mein Blick gesenkt während ich an ihm vorbei lief.
Mein Handy klingelte und ich sah Kyles Nummer.
"Hey." sprach ich mit ruhiger Stimme.
"Hey, sorry das ich es jetzt erst abgehört habe.. alles gut? Du klangst letzte Nacht etwas besorgt."
"Alles gut. Mir war nur langweilig Kyle."
"Sicher?"
"Ja."
"Oder hat dich Stephen aufgeregt?"
"Er war letzte Nacht garnicht da, also war er es ausnahmsweise mal nicht."
"Na gut."
"Aber wo wir gerade dabei sind, wann kommst du mich eigentlich endlich mal besuchen? Ich langweile mich hier zu Tode, während Stephen Arbeiten ist."Kyle lachte hörbar.
"Bald, versprochen."
"Wann ist bei dir Bald?"
"Ende dieser Woche."
"Wann genau?"
"Am Freitag."
"Erst?" entgegnete ich ihm schmollend."Ich schaff es nicht eher, hab noch zutun Kayra, tut mir leid."
Ich starrte betrübt auf dem Boden und sagte nichts.
"Bist du noch dran?" fragte er nach einer weile.
"Ja. Ja, ich bin noch dran."
"Sei nicht traurig Kayra, ich bin mir sicher die 4 Tage werden schnell herum gehen und dann bin ich schon bei euch."
"Na gut... "
"Ich muss jetzt leider weiter machen."
"Schon gut.. ich muss eh an meiner Facharbeit schreiben. Wir hören uns."
"Bis später."
"Tschau."Mein Handy warf ich genervt auf die Couch und packte meine Fachbücher geschafft aus.
Ich legte sie auf die Küchenzeile, neben meinen Laptop und setzte mich auf einen der Hocker.Als ich gerade nach dem gedanklichen Faden zum Einsteigen suchte, kam Stephen aus dem Bad.
"Was machst du da?"
"Ich schreib meine Facharbeiten hoffentlich endlich mal fertig."
"Jetzt?"Ich nickte und war in Gedanken dennoch woanders.
"Ich finde den Einstieg nicht mehr.." entgegnete ich ihm, als er mich immer noch betrachtete.
"Ein Zeichen dafür das du heute nicht bereit dazu bist, deine Facharbeiten zu schreiben."
Fraglich schaute ich ihn an.
"Was sollte ich sonst tun? Und warum bist du eigentlich noch hier? Musst du nicht auf Arbeit?"
"Ich hab mir frei genommen."
"So einfach? Was hast du denn vor?"
"Was hast du denn vor?"Verwirrt schaute ich ihn an.
"Man beantwortet eine Frage nicht mit einer Gegenfrage, außerdem siehst du ja was ich vor habe.
Ich schreibe meine Facharbeiten."
"Sag mir eins, wie sieht ein perfekter Tag für dich aus?"Verwirrt schaute ich ihn an.
"Worauf willst du bitte damit hinaus?
Stephen es ist dein freier Tag, also musst du auch entscheiden was du tun willst."
"Beantworte mir nur meine Frage."Ich seufzte.
"Na gut."
Ich dachte einen Moment darüber nach.
"Wenn schönes Wetter wäre, würde ich raus gehen, mir einen abgelegenen Ort bzw. einen kleinen Strand suchen, in der Nähe von Klippen und würde dort mindestens den ganzen Vormittag verbringen und mich entspannen, Fotos machen, ins Wasser gehen, keine Ahnung.
Am Nachmittag würde ich irgendwo in einem kleine Restaurant etwas essen gehen und danach evtl. kurz shoppen.
Bevor ich dann danach auf einer kleinen Dachparty den restlichen Tag verbringen würde."Ich wendete mich wieder meiner Facharbeit zu, während Stephen immer noch kein Wort sagte.
"Ja, ein perfekt Tag für mich ist nicht gleich auch ein perfekter Tag für jemand anderen.
Manche finden es wahrscheinlich zu stressig oder gar langweilig." redet ich weiter vor mir her, da die Stille mich störte.Ich zuckte letztendlich mit den Schultern und wälzte die Gesetzesbücher weiter.
Stephen nahm mir plötzlich den Laptop weg.
"Was machst du da? Gib mir den Laptop wieder!"
Er klappte ihn zusammen und stellte ihn auf das oberste Regal in der Küche.
"Das ist nicht dein ernst!!" fuhr ich ihn an und versuchte an meinen Laptop zu kommen doch ich war zu klein.
"Stephen, dieser Laptop ist überlebenswichtig für mein Studium, also bitte gib ihn mir wieder!"
Er weigerte sich, also versuchte ich auf die Arbeitsfläche der Küche zu klettern um an den Laptop zu kommen, als Stephen mich plötzlich an der Taille packte und über seine Schulter warf.
"STEPHEN!" gab ich bockig von mir und klopfte wie wild auf seinem Rücken herum, damit er mich runter ließ.
"Geh dich fertig machen, wir gehen zum Strand." gab er stur von sich und ließ mich vor der Couch runter.
"Ich muss meine Facharbeit schreiben Stephen!"
"Nicht heute und jetzt mach dich fertig."Ich stöhnte genervt auf.
"Was ein Arsch." brummte ich vor mir her und verschwand mit den nötigen Sachen im Bad.
◇◇
Widerwillig stieg ich aus Stephens Wagen und schaute zu ihm.
"Dein ernst?"
Er schaute mich an.
"Du schleppst mich an einen Strand wo nur Models herumlaufen?"
Ich griff mir an den Kopf.
"Ich möchte hier weg."
Er schloss die Türen seines Wagens und grinste.
"Hab dich nicht so, das interessiert eh keinen."
"Ach ja? Deswegen gucken die dahinten ja auch schon seit wir hier vorgefahren sind.
Die warten doch nur auf so gefundenes fressen wie mich." entgegnete ich ihm leicht panisch, jedoch ernst.Er rollte mit den Augen und lief voraus, während ich mich an seinen Wagen lehnte.
"Dann bleib halt hier, wir sehen uns zum Mittag."
"Ich lauf schon heim, du kannst mich dann auf dem Rückweg aufgabeln." entgegnete ich ihm und lief in die Richtung aus der wir kamen.Ich hörte wie er etwas vor sich her brummte und dann schnappte er sich nach ein paar Sekunden auch schon mein Handgelenk und drehte mich zu sich.
"Das ist dein Wunsch gewesen."
"1. War das nicht mein Wunsch zu einem Strand zu fahren, wo nur Models herumlaufen 2. Wollte ich einen fast leeren Strand und 3. war ich gezwungen irgendwas zu sagen, damit du Ruhe gibst."Er schwieg kurz, während wir eng zusammen standen.
"Willst du das ich dich vor allen Leuten über meine Schulter werfe?" fragte er provokant.
"Das wagst du dir eh nicht.
Dafür hast du nicht den Mumm dich vor anderen so zum Ei zu machen."Er packte mich an der Taille und warf mich erneut über seine Schulter.
"Es ist mir egal was andere Denke Kayra, das solltest du dir merken."
DU LIEST GERADE
30 Days
RomanceAlles begann mit diesem blöden Wettbewerb, für den mich meine beste Freundin Tatiana angemeldet hatte, ohne mein Wissen. Ohne diesen Wettbewerb hätte ich nie erfahren wieso mein komplettes Leben so ablief wie es ablief. Wieso mich meine Eltern und m...