Es war mittlerweile 21:00 Uhr und ich hatte den gesamten Tag nur Netflix geschaut, da ich nicht in der Stimmung war nach draußen zu gehen und meine Beine unglaublich weh taten.
Ich stand kurz davor einzuschlafen als ich es Donnern hörte.
"Fuck. Nicht hier. Nicht jetzt."
Ich würde nervös.
Eins müsst ihr über mich wissen.. und auch wenn ihr jetzt lachen werdet, doch ich hab panische Angst vor Gewittern.
Wieso?
Sagen wir so.. Ich hab sehr sehr sehr schlechte Erfahrungen machen müssen damit.Ich atmete tief durch und versuchte Tatiana zu erreichen via Skype und auf ihrem Handy, doch sie ging nicht ran.
Mehrere male versuchte ich es, auf allen möglichen Wegen, doch nirgends ging sie ran.
Wahrscheinlich war sie mit Pablo beschäftigt.
Ich holte mehrere male tief Luft.
"Okay Kayra, keine Angst. Du schaffst das, auch wenn du allein bist."
Ich setzte mich auf die Couch und vergrub mich unter der Decke.
"Keine Angst Kayra, dir passiert nichts. Das ist nur ein kleines dummes Gewitter."
Ich wurde immer panischer, trotz das ich mir versuchte gut zuzureden.
"Tief Luft holen, es ist bald vorbei."
Das Gewitter kam immer näher und wurde somit immer lauter und stürmischer.
Ich versuchte Tatiana erneut zu erreichen, doch immer wieder ging nur ihre Mailbox ran.
"Tatiana bitte ruf mich an. Ich bin allein, bitte. Ich dreh komplett durch, hilf mir." sprach ich ihr panisch auf die Mailbox und spürte wie mein Herzschlag sich verschnellerte.
"Scheiße verdammte.."
Ich versuchte Kyle anzurufen, doch bei ihm ging ebenfalls nur die Mailbox ran.
"Kyle, bitte ruf mich zurück."
Ich legte wieder auf und spürte wie meine Tränen langsam die Wangen hinab liefen.
Ich holte immer wieder tief Luft, doch mein Körper beruhigte sich nicht, genauso wenig wie meine Gedanken, die jedes erdenkliche Szenario durch spielten.
"Warum muss er ausgerechnet heute nicht wieder kommen?" jammerte ich vor mir her und kauerte mich zusammen.
Ich spielte immer wieder mit dem Gedanken Stephen anzurufen, doch er würde sicher genauso wenig ran gehen, immerhin war er bei einem Geschäftsessen.
Und seine Mailbox hörte er sicher auch nicht mehr ab vor morgen.Es blitzte plötzlich gewaltig.
Ich zuckte zusammen und schrie kurz auf.
Panisch rief ich Stephen doch an und versuchte mein Glück, doch bei ihm ging ebenfalls nur die Mailbox heran.
Hey.. hier ist Kayra.." sprach ich zögernd und versuchte meine Stimmenlage normal zu halten.
"Kannst du mich bitte anrufen wenn du fertig bist, wäre sup.."
Es knallte plötzlich und alle Lichter gingen aus.
Ich schrie panisch.
"Ok, es ist dringend, bitte. Ich weiß du sitzt beim Geschäftsessen, doch.. "
Ich zögerte, denn ich wollte ihm nicht sagen das ich panische Angst vor Gewittern hatte.
".. tut mir leid für die Störung... vergiss es. Ist doch nicht so wichtig." sprach ich mit zittriger Stimme und legte weinend auf.
Ich holte tief Luft und brach in Tränen aus.
"Alles wird gut.." sprach ich vor mir her und kauerte mich weiter zusammen.
Mein Handy klingelte nach ein paar Minuten plötzlich und ich sah Stephens Nummer.
Ich ließ es klingeln, denn ich wollte nicht mit ihm reden. Es war schon schlimm genug das ich ihm sowas dämliches auf die Mailbox gesprochen hatte, doch wenn ich ihm jetzt noch sagen würde das ich Angst vor Gewittern habe, würde er mich endgültig nicht mehr ernst nehmen können und mich auslachen bis er Tod umkippen würde.
Das Klingeln hörte auf und es knallte erneut.
Ich weinte und schluchzte ununterbrochen.
Soviel zu ' der Blitz schlägt nur einmal in das selbe Gebäude ein'.
Ich weinte eine halbe Ewigkeit, ununterbrochen, da das Gewitter sich unbedenklich lang zog, über mehrere Stunden.
Irgendwann schlief ich nach ein paar Stunden vor Erschöpfung ein und bekam vom Gewitter keinen Ton und kein Lichtflackern mehr mit.
◇◇
Als ich am nächsten Morgen wieder aufwachte, spürte ich wie ich die Hand von jemand hielt und bemerkte, das ich nicht alleine auf der Couch war.
Ich schaute kurz auf.
Mein Kopf lag auf Stephens Bein und er hielt meine Hand, genau wie ich seine hielt.
Ich griff mir an den Kopf.
Wie verzweifelt war ich bitte, shit!
Ich ließ langsam seine Hand los und richtete mich auf, da er tief und fest im Sitzen schlief.
Leicht nervös ging ich in die Küche und fuhr mir durch meine zerzausten langen Haare.
Scheiße, er war doch nicht wirklich gestern nur wegen meiner Scheiß Nachricht auf seiner Mailbox extra hierher gefahren.
Ich betrachtete ihn, wie er mit seiner gelockerten Krawatte um den Hals und ein paar geöffneten Knöpfe seines weißen Hemdes auf der Couch im sitzen schlief, nur meinetwegen.
Gott sah er dabei gut aus..
KAYRA FASS DICH!Ich bekam leichte Schuldgefühle und ahnte das er sicher nicht erfreut ist wenn er aufweckt.
Mein Handy vibrierte und ich sah eine Nachricht von Tati.
"Skypen in 5 Minuten."
Ich seufzte und nahm mein Laptop mit in die Küche und dann rief Tati auch schon an.
"Hey, es tut mir so so so so leid das ich nicht an mein Handy gegangen bin!!" sprach sie besorgt und schaute mich an.
"Pablo, hat mich von allem abgehalten und beschäftigt.."
"Schon ok.." flüsterte ich, damit Stephen nicht wach werden würde."Warum flüsterst du?"
Ich biss mir auf die Unterlippe.
"Stephen schläft auf der Couch.. "
"Was? Wieso? Ich dachte da schläfst du."
"Eigentlich ja, aber.. ich hab ihn gestern aus Angst angerufen, weil niemand anderes ran ging und keine Ahnung, ich hab eigentlich noch am Ende gesagt das er nicht kommen brauch und das es mir leid tut für die dumme Sprachnachricht, doch als ich vorhin aufgewacht bin, saß er auf der Couch..und hielt meine Hand."Den letzten Teil nuschelte ich bloß, dennoch verstand Tati es, leider.
"ER HAT WAS!" schrie sie aufgeregt.
"Beruhig dich! Ich war verdammt nochmal komplett durch und der Blitz hat zweimal eingeschlagen, da bin ich komplett ausgeartet."
"Oh Gott Kayra.. das tut mir so leid."
"Schon ok, ich hab die Nacht überlebt, mit einem Wasserfall aus Tränen und unzähligen Schreien."Tati fühlte sich zurecht etwas schuldig und entschuldigte sich erneut bei mir.
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30 Days
RomanceAlles begann mit diesem blöden Wettbewerb, für den mich meine beste Freundin Tatiana angemeldet hatte, ohne mein Wissen. Ohne diesen Wettbewerb hätte ich nie erfahren wieso mein komplettes Leben so ablief wie es ablief. Wieso mich meine Eltern und m...