Kapitel 25

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Meine Konzentration geriet kurz ins Schwanken, doch dann spürte ich einen Windhauch an meinen Schultern. Obwohl Windhauch vielleicht nicht die richtige Bezeichnung dafür war. Mehr glich es einer Glocke, die über meine Schultern fiel. Eine Glocke, die die Luft wegnahm, sie verbannte – oder vielmehr den Sauerstoff. Was bedeuten würde, dass ich wirklich brannte oder zumindest ein Teil von mir. Keine wirklich schöne Vorstellung.

Daraufhin spürte ich eine Hand an meinem Arm, die mich rüttelte. Vor meinem inneren Auge hingegen hatte ich es fast geschafft. Ich wollte auf keinen Fall, dass meine Konzentration jetzt gestört wurde – und schüttelte die Hand einfach ab. Nur noch wenige Zentimeter trennten die Blase von der vollständigen Umschließung meiner Energiequelle.

Sowohl meine Kräfte als auch meine Emotionen pulsierten heftig. Die schillernde Blase kämpfte mit den Fäden aus Angst, grau und schwarz bohrten sich diese in die Kugel aus Energie. Regenbogenfarben trafen auf die Dunkelheit und versuchten sie zu lösen.

Nach und nach lösten sich schließlich einzelne Fäden der dickeren Bänder, doch mit jedem Teil, der dich löste, mit jedem Teil, der gewaltsam entfernt wurde, spürte ich, dass um mich herum irgendetwas passierte. Die Hitze wechselte sich ab mit Regentropfen, die auf meine Haare und mein Gesicht trafen. Plötzlich waren es kleine Hagelkörner, die schlagartig zu warmem Wasserdampf umschlugen.

Unaufhörlich wechselte sich diese seltsamen Zustände ab, doch langsam, aber sicher wurde es weniger. Regen fiel langsamer, Wasserdampf wurde zart wie weicher Nebel und Hagel wandelte sich zu Schneematsch in meinen Haaren. Bis es schließlich gänzlich stoppte.

Die Blase hatte sich komplett um die Quelle meiner Energie geschlossen und schützte sie wie eine Festung. Alle Fäden waren gelöst, auch wenn sie nach wie vor an der einen oder anderen Stelle versuchten, die Schutzbarriere zu durchbrechen.

Ich habe es geschafft, dachte ich.

Schützend umschlang die Blase mein Innerstes, auch wenn sie hier und da flackerte wie das Licht einer Kerze im Wind und mehr wie Gummi zu sein schien, blieb sie doch standhaft und dauerhaft bestehen.

Schlagartig wurde mir bewusst, dass auch das schreckliche Geräusch und meine grauenhaften Kopfschmerzen vollkommen verschwunden waren. Ebenso spürte ich keinerlei Hitze mehr um mich herum.

Hastig schlug ich die Augen auf. Mir stockte der Atem.

Das Bild, was sich mir bot, war erschreckend und beängstigend. Mein Krankzimmer war nass, auf dem Boden schwammen viele kleine und große Pfützen, die sich durch den von mir verursachten Regen und Hagel gebildet hatten. Auch mein Bett und ich selbst waren nicht ungeschoren davongekommen.

Und dann schaute ich in die verdutzten und erschrockenen Mienen von Finn und Claire. Im Gegensatz zu mir waren die beiden nicht komplett durchnässt. Hatten sie sich durch ihre eigenen Fähigkeiten vor meinem Sturm schützen können? Solange sie nicht verletzt worden waren, würde es nicht so schlimm sein, oder?, fragte ich mich.

„Bist du...bist du in Ordnung?", begann Finn vorsichtig als er sich schließlich aus seiner Starre lösen konnte.

„Ich denke schon", antwortete ich ihm und zog unsicher die Schultern hoch. „Also hundertprozentig sicher bin ich nicht, aber ich glaube, ich habe es geschafft."

Claire klappte den Mund auf und wieder zu, als wäre sie nicht sicher, was sie eigentlich sagen wollte. „Das war...eigenartig. Ich kann es gar nicht anders beschreiben. Zwar habe ich gesagt, dass alles möglich wäre, aber das? Nie im Leben habe ich damit gerechnet und vor allem nicht so heftig. Du hast wortwörtlich in Flammen gestanden. Deine schönen Haare..." Claire griff nach meinen Haaren und nun fiel auch mein Blick darauf.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 11, 2019 ⏰

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