Buch 7/Kapitel 6

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Draco bekam einen neuen Zauberstab, denn seinen hat Potter ja mitgenommen. Ich traute mich fast nicht mehr aus dem Zimmer, denn auch Bellatrix' Zauberstab haben sie mitgenommen und sie war sehr sauer. Zum Glück lies sie uns in Ruhe, anders als die meisten anderen Todesser.

„Weißt du wo sie hin sind?" fragte ich Draco. Wir waren in seinem Zimmer. Ich saß am Fenster und sah zu Draco, der ausgestreckt auf dem Bett lag und zur Decke starrte. „Nein." antwortete er knapp. Ihm ging es in der letzten Zeit nicht recht gut. Er musste immer wieder los und Menschen foltern oder sogar umbringen, genau wie sein Vater, der ebenfalls in keinem guten Zustand war. Ich stand auf und ging zu Draco, der sich aufgesetzt hat. Ich setzte mich neben ihm aufs Bett und sah ihn an. Er sah ebenfalls zu mir. Ich lächelte und er küsste mich einfach. Dabei musste ich noch breiter grinsen und nachdem wir uns wieder trennten lächelte Draco mich auch an. „DRACO!" hörten wir jemanden rufen. Auf einmal ging die Tür auf und ein wütender Lucius Malfoy stapfte herein. „Draco. Wir müssen wieder los. Du kannst ja später weiter machen." Er sah nicht gerade glücklich aus, als er danach aus der Tür ging. Draco seufzte und stand auf. Ich tat es ihm gleich und er kam auf mich zu. Dann nahm er mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Ich lächelte leicht. „Ich bin gleich wieder da, also lauf nicht weg." Sagte er leicht grinsend. „Keine Sorge." Antwortete ich. Dann küsste er mich erneut und ging aus der Tür. Ich sah ihm noch nach. In letzter Zeit war es immer so: Sein Vater holt ihn ... Er verabschiedet sich ... Dann kommt er müde zurück und schläft. Ich setzte mich wieder ans Fenster und sah hinaus.

Wir wurden nach unten in den Saloon geholt. Draco und ich wussten nicht wieso, also kamen wir einfach mit. Im Saloon waren überall tote Wachleute und tote Kobolde von Gringotts. Der Dunkle Lord hat sie alle getötet. Narzissa und Lucius standen auch schon da. Wir stellten uns zu ihnen und hielten uns an der Hand. Mir liefen Tränen über die Wange, deshalb sah ich nach unten. Ich konnte es nicht ertragen zu sehen, wie sich der dunkle Lord austobt, wenn er wüten wird. Ich habe noch nie so viele Leichen gesehen und wollte es auch nie. Voldemort ging mit seiner Schlange auf uns zu und redete mit ihr. Ich konnte das blanke Entsetzten in Narzissas Gesicht erkennen, genauso wie in Dracos und in meinem. Lucius' Blick konnte ich nicht genau deuten, aber ich meinte Verachtung zu sehen. Der dunkle Lord apparierte wieder weg und lies die Toten und uns allein. Narzissa konnte es immer noch nicht fassen, was in ihrem Haus lag und auch Draco war starr vor Angst. Beim Anblick der toten Wachleute und Kobolde liefen mir Tränen über die Wangen, die Draco wegwischte. Dann nahm er mich in den Arm drückte mich fest an ihn. Ich schloss meine Augen und lies meine Tränen einfach laufen.

Ich war mit Draco in seinem Zimmer und war immer noch geschockt. Narzissa hat mich raufgeschickt, denn sie selbst konnte es kaum glauben. Ich saß wieder mal am Fenster und wartete auf Draco, der seinen Eltern helfen musste. ‚Wieso hat er das getan? Wie kann man so brutal sein? Hat er denn keine Schuldgefühle? Ach was! Der dunkle Lord erfreut sich an Leid und Tot! ...' es schwebten viele Gedanken in meinem Kopf. Nicht einmal die Bilder von den vielen Leichen verschwanden.

Nach einiger Zeit lief ich ins Badezimmer, denn ich musste mich übergeben. Das passierte mir in letzter Zeit öfters. Ich beugte über der Toilette und kotze mir die Seele aus dem Leib, als ich hörte, wie die Tür zu Dracos Zimmer aufging. „Sky? Wo bist du?" es war Draco. „Badezimmer." Sagte ich, bevor ich mich wieder erbrechen musste. Endlich war es vorbei und ich saß auf dem Boden. „Sky. Oh Gott. Du siehst ja gar nicht gut aus." Draco kam zu mir und setzte sich neben mich. Dann nahm er mich in den Arm. „Wie lange geht das schon?" fragte er. „Seit vier Tagen. Ich hab mir bestimmt nur den Magen verdorben." „Soll ich meine Mutter holen?" „Nein. Sie hat selbst genug Probleme." Draco nickte und stand wieder auf. Dann half er mir hoch und wir setzten uns auf sein Bett und kuschelten. Die Romantik zwischen uns ist schon lange verschwunden, denn wir waren beide nicht gut drauf. Mit dem ewigen foltern und morden.

Noch am selben Tag musste Draco wieder weg und ich war allein. Ich wusste, dass die Übergeberei nichts mit meinem Magen zu tun hatte, denn ich war schon seit fast einer Woche drüber und alles deutete darauf hin. Also sagte ich Narzissa, ich würde etwas besorgen müssen. Ich ging aus dem Haus, die lange Allee entlang, aus dem Tor und dann konnte ich auch schon apparieren. In der nähe war eine Muggelapotheke. Ich wusste natürlich, dass ich nichts mit Muggeln zu tun haben sollte, aber ich musste einfach dringend etwas besorgen. Also öffnete ich die Tür und ging zur Kasse. „Hallo. Was kann ich für sie tun?" fragte eine nette, junge Verkäuferin mit blonden Haaren. „Hallo. Einen Schwangerschaftstest bitte." Ich hatte von so etwas schon mal gehört. „Oho. Na dann." Sagte sie und holte einen. „Er ist für meine Schwester." Fügte ich noch schnell hinzu. Ich bezahlte und ging wieder raus. Zum Glück war gleich um die Ecke eine öffentlich Toilette, in die ich ging. Sie war leer, also ging ich in eine Kabine und machte den Test. Nach einer Minute würde er anzeigen, ob er positiv oder negativ sei. Für mich kam es vor wie eine Ewigkeit, in der ich wartete und dann endlich war die Minute rum. Ich schloss meine Augen und atmete tief durch. Dann sah ich auf den Test und war so geschockt, dass ich ihn fallen lies. Er war Positiv. Ich war schwanger. Mit 17. Und dass in dieser schweren Zeit. Eine Weile stand ich stumm da, aber dann riss ich mich zusammen, sammelte den Test ein und steckte ihn in meine Tasche. Schnell schloss ich die Kabine wieder auf und apparierte zum Malfoy Manor. Wieder ging ich durch das Tor, die lange Allee entlang und ins Haus. Ich sah mich um. Zu meinem Glück war niemand da, also rannte ich ins Dracos Zimmer. Die Tür schloss ich ab und legte meine Tasche auf einen Sessel. Ich setzte mich auf die Fensterbank und fing an zu weinen. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Ich war doch zu jung um ein Kind groß zu ziehen. Mit Draco ja, aber was ist, wenn wirklich eine große Schlacht käme und er es nicht überleben würde. Ich hatte ja schließlich nur ihn. Auf meine Mutter konnte ich ja nicht zählen. Natürlich würde eine Schlacht kommen. Dass war mir schon von vorn herein klar, aber wenn es wirklich eine große Schlacht werden würde? Vielleicht würde ich sie auch nicht überleben?

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Seit bitte nicht zu geschockt. Mir ist nicht wirklich etwas eingefallen ^^

Harry Potter ff: Skyler DavidsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt