Er ist also wieder da

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Der Abend verläuft entspannt, auch wenn Harry einfach nicht seine Hand von meinem Oberschenkel nehmen will und mir somit das rationale Denken verwehrt.
Weitere Anspielungen passieren jedoch nicht und so kann ich mich zumindest etwas mit Zayn und Liam unterhalten.
Zumindest soweit, wie es mein benebeltes Gehirn zu lässt.

„Ich hole noch einmal eine Runde", verkünde ich und stehe auf, deute auf mein leeres Bier und sehe die Anwesenden am Tisch fragend an. Liam winkt ab, doch Zayn möchte noch etwas trinken, Harry ebenfalls.

„Wer sind denn die Männer bei euch?", will Chris, der Besitzer der Kneipe, wissen und sieht mich vielsagend an. „Arbeitskollegen", antworte ich lediglich und deute auf die leeren Flaschen, die ich auf den Tresen gestellt habe.
„Na, Zayn scheint sich mit dem einem Kollegen aber besonders gut zu verstehen, oder?". Grinsend Blickt Chris zum Tisch und als auch ich hinschaue, sehe ich wie Zayn Liam einen kurzen Kuss auf die Wange gibt, ehe er über etwas lacht was Harry gesagt hat.
Chris wendet seinen Blick ab, nimmt die leeren Flaschen und verschwindet damit Richtung Kühlschrank.
„Louis?".
Erschrocken zucke ich zusammen und drehe mich zur Seite, als meine Augen sich weiten und Freude durch meinen Körper strömt.
„Jonah?".
Vollkommen perplex sehe ich meinen Gegenüber an, ehe er mich in seine Arme reißt und mich fest drückt. Sofort erwidere ich die Umarmung und kann nicht glauben was hier passiert. Als wir uns lösen, sehe ich den Blonden vor mir entgeistert an.
„Ich dachte du bist in Peking?"
Jonah lacht und schüttelt den Kopf, seine Hände liegen noch auf meinen Schultern und seine Augen strahlen mich regelrecht an.
„War ich, aber das war dann doch nichts für mich. Jetzt bin ich wieder hier, wie man sieht?", lacht er und ich nicke, bin noch immer überrascht und freue mich ihn nach so langer Zeit wieder zu sehen.
„Das ist toll!", gestehe ich und lächele den Blonden an. „Wie geht es dir? Seit wann bist du wieder hier?".
Wieder lacht Jonah auf und nimmt seine Hände von meinen Schultern. „So viele Fragen auf einmal, Louis?".
Ich grinse und zucke mit den Schultern, während Chris das Bier neben mir abstellt.
„Mit wem bist du hier?", will Jonah wissen und sieht sich in der Bar um. Ehe ich antworten kann, grinst er und winkt kurz.
„Zayn ist also immer noch an deiner Seite. Sehr schön".
„Er ist wie ein Bruder für mich, Jonah. Er wird immer an meiner Seite sein".
Ein Lächeln erscheint auf den Lippen des Blonden, als er mich wieder ansieht und nickt.
„Wir sollten mal einen Kaffee trinken gehen und über die letzten Jahre sprechen, es sei denn, dein Freund hat etwas dagegen".
Fragend hebe ich meine Augenbrauen. „Freund?".
„Na der Typ bei Zayn am Tisch. Der, der mich ansieht, als wenn er mir jeden Moment eine Kugel durch den Kopf jagen wird".
Mein Blick gleitet zum Tisch und landet prompt auf Harry, welcher wirklich alles andere als begeistert aussieht.
„Oh, er...er ist nicht-", beginne ich, doch Jonah unterbricht mich, indem er mich in seine Arme zieht.
„Meld dich einfach bei mir. Meine Nummer ist noch die Gleiche".

Er verschwindet und ich greife nach den Flaschen, ehe ich wieder zum Tisch gehe und mich auf meinen Platz setze. Zayn grinst mich an, als er seine Flasche nimmt und auch ich kann das Grinsen nicht unterdrücken, so groß ist die Freude darüber, dass ich Jonah wieder gesehen habe.
„Er ist also wieder da", nimmt Zayn das Gespräch auf und ich nicke.
„Peking war nichts für ihn", erkläre ich und vernehme neben mir ein Räuspern.
Mein Blick geht zu Harry, welcher noch immer die Stirn in Falten hat und augenblicklich fühle ich mich eingeschüchtert.
„Wer war das?", will er mit rauer Stimme wissen und ich glaube von Liam ein genervtes Stöhnen zu hören.
„Jonah".
Harry rollt mit den Augen und ich kann Zayn kichern hören.
„Und wer ist dieser Jonah?".
Bevor ich antworten kann, kommt Zayn mir zuvor. „Louis und er waren auf der Uni gemeinsam auf einem Zimmer".
Harry nickt, scheint aber noch immer nicht zufrieden zu sein. „Wir waren sehr gute Freunde, bis er nach Peking gegangen ist und wir uns aus den Augen verloren haben".
Erneut kichert Zayn, doch das versuche ich zu ignorieren.
„Ihr standet euch wohl sehe nahe", folgert mein Chef und erneut kichert Zayn, welcher von mir einen Tritt gegen das Schienbein dafür bekommt.
„Und wie nahe", murmelt mein bester Freund und bekommt einen bösen Blick von mir. Harry hat das allerdings gehört und seine Augen verengen sich.
„Was meint er damit?".
Meine Güte, der soll sich mal abregen. Eigentlich geht es ihn gar nichts an.
„Ach weißt du, Harry, Louis und er...sagen wir es mal so - Jonah hat Louis auf die andere Seite gezogen. Er war derjenige, der Louis gezeigt hat, dass er auch Interesse am gleichen Geschlecht hat".
Erneut bekommt mein bester Freund einen Tritt gegen das Schienbein, doch das scheint ihn nicht zu interessieren.
„Ihr hattet was miteinander?".
Harrys Frage kommt eher als eine Art Knurren aus seinem Mund und sofort stellen sich meine Nackenhaare auf. Beklommen nicke ich und hasse mich für das schuldige Gefühl, welches sich in mir ausbreitet. Es gibt keinen Grund dafür, dass es mir unangenehm ist und dennoch habe ich ein schlechtes Gewissen Harry gegenüber.
So ein Schwachsinn!
Harry presst seine Zähne aufeinander und erneut erklingt ein Stöhnen von Liam.
„Ich werde jetzt gehen", verkündet mein Chef und schneller als wir reagieren können, eilt er aus der Kneipe und lässt zumindest Zayn und mich verwirrt zurück.
Liam hingegen scheint das Spiel zu kennen, denn er nimmt entspannt einen Schluck von Harrys noch vollem Bier.
„Er mag es nicht, wenn jemand sein Spielzeug anfasst".
Bitte? Spielzeug?
„Ich bin nicht sein Spielzeug und Jonah hat mich auch nicht angefasst".
Dreht der gute Mister Styles jetzt am Rad?
Liam hingegen rollt nur mit den Augen und nimmt erneut einen Schluck von dem Bier.

****

Als ich am Montag wieder zur Arbeit komme, herrscht eine komische Atmosphäre. Irgendetwas liegt in der Luft und auch wenn alle so sind wie immer, merke ich das irgendetwas nicht stimmt.
„Guten Morgen", begrüße ich Liam, den ich wie immer im Café auf der Dachterrasse finde. „Morgen". Er lächelt mich an und zumindest hier weiß ich, dass alles okay ist. Trotzdem werde ich das komische Gefühl in meinem Bauch nicht los.
„Wie war dein Wochenende?", will mein Kollege wissen und ich setze mich ihm gegenüber. „Ruhig. Samstag habe ich nichts weiter gemacht und Sonntag waren Zayn und ich im Kino, aber das weißt du ja sicherlich". Liam nickt und grinst. „Ja, Zayn war danach noch bei mir".
Scheint so, als wenn es wirklich Ernst zwischen ihnen werden würde, aber das freut mich. Zayn hat es verdient. Mehr als jeder andere.
„Liam, Louis, guten Morgen".
Niall unterbricht unsere Unterhaltung und stellt sich zu uns an den Tisch. Er schenkt uns ein freundliches Lächeln, ehe er seinen Blick auf mich legt.
„Du sollst zum Chef. Umgehend".

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