Wir lösen unsere Lippen voneinander und beschämt schaue ich auf meine Füße.
Vielleicht hätte ich mir erst anhören sollen was er will, bevor ich hier so ein Fass aufreiße. Aber Niall und Liam haben mich verunsichert.
Was hätte ich denn auch bitte denken sollen?„Kann ich dir jetzt den eigentlichen Grund zeigen warum du hier bist?".
Ich nicke, schaue ihn aber nicht an. Mir ist das alles so peinlich.
Harry löst seine Hände von mir, geht zurück zu seinem Schreibtisch und setzt sich auf den Stuhl. Ich höre, wie er auf der Tastatur herum tippt, dann erklingt mein Name aus seinem Mund und ich erwache aus meiner Trance.
„Komm her", fordert er und ich gehe zu ihm. Mein Blick gleitet auf den Bildschirm seines Computers, als ich mich neben ihn stelle.
„Ich habe heute morgen diesen Entwurf bekommen. Es soll ein Aufsteller werden. Das Produkt finde ich gut platziert, allerdings stört mich irgendetwas daran. Das Gesamtbild ist nicht rund und ich möchte deine Meinung dazu haben."
Prüfend lasse ich meinen Blick erneut auf den Bildschirm gleiten.
Eigentlich ist die Arbeit gut. Es wird sofort klar um was es geht, welche Zielgruppe angesprochen werden soll, aber dennoch - Harry hat recht. Etwas stimmt nicht.
„Die Farben passen nicht. Es ist zu bunt", stelle ich fest und sehe meinen Chef an.
„Darf ich?", will ich wissen und deute auf den Computer.
„Nur zu".
Abwartend sehe ich den Lockenkopf an, doch er macht keine Anstalten mir seinen Stuhl zu überlassen.
Gut, wenn er meint.
Ich setze mich kurzerhand einfach auf seinen Schoß, was mit einem zufriedenen Grinsen quittiert wird und mich meine Augen rollen lässt - ein leichtes Grinsen erscheint dennoch auch auf meinen Lippen.
Während ich das Werk bearbeite, die Farben tausche und hier und da etwas verschiebe, legen sich Harrys Hände wieder auf meine Hüften.
Sie fahren sanft auf und ab, bescheren mir eine Gänsehaut und ich kann mich nicht mehr wirklich konzentrieren.
„Harry", murmel ich mahnend, doch mein Chef denkt gar nicht daran seine Hände weg zu nehmen und mit den Berührungen aufzuhören.
Nur mit viel Kraft schaffe ich es das Bild fertig zu stellen und als ich endlich denke, dass es so nun wirklich okay ist, drehe ich meinen Kopf vom Bildschirm weg und sehe Harry an.
„Ich denke so ist es gut", verkünde ich und erschaudere, als ich Harrys Augen sehe.
Er beachtet meine Arbeit gar nicht, stattdessen sieht er mich wieder mit diesem Blick an, der mein Innerstes zum glühen bringt.
„Du denkst wirklich es hat mir nicht gefallen?", will er leise wissen und kurz bin ich verwirrt, da ich denke er meint den Aufsteller, doch dann kommen mir meine eigenen Worte in den Kopf und veranlassen mich mit den Schultern zu zucken.
„Also eines kann ich dir versichern, unbefriedigte, sexuelle Handlungen waren es definitiv nicht - im Gegenteil."
Ein verschmitztes Grinsen bildet sich auf seinen Lippen, als er mich packt und umdreht, sodass ich rittlings auf seinem Schoß sitze.
Meine Arme schlingen sich wie von selbst um seinen Hals.
„Es hat mir gefallen, Louis. Sehr sogar und ich würde das gerne wiederholen".
Es klingt banal. Beinnahe wie ein Abendessen, doch wir reden hier über Sex.
„Ich hole dich heute Abend zum Essen ab und danach - danach schauen wir was noch so passiert".****
Als ich meinen Arbeitsplatz wieder betrete, sitzt Niall noch immer am Tisch.
Er scheint hier wirklich nicht zu arbeiten, zumindest habe ich ihn dabei noch nie gesehen.
Als ich mich setze, sehen sie mich mitleidig an, doch ich ignoriere die Gesichter und mache einfach meinen Job weiter.
Nach Minuten der Stille scheint es Niall allerdings nicht mehr auszuhalten.
„Wann musst du gehen?", will er wissen und ich hebe meinen Blick.
„Gar nicht".
Überraschte Gesichter sehen mich an, als Niall plötzlich ein Grinsen auf seine Lippen legt und Liam die Hand hin hält.
„Siehst du? Ich habe es dir gesagt. Das macht dann 10 Pfund mein Lieber".
Ernsthaft? Sie haben gewettet?
„Er hat dich nicht rausgeschmissen?", will Liam wissen und mir entgeht dabei seine Erleichterung nicht.
„Er hat auch die anderen nicht rausgeschmissen. Er hat sie nur versetzt, nachdem sie meinten sie müssten ihn bedrängen", verteidige ich Harrys verhalten und wundere mich selbst drüber.
„Oh ja, Herzchen-Lilly war schon heftig", kichert Niall und Liam verdreht seine Augen.
„Sie hat morgens vor dem Fahrstuhl auf ihn gewartet und hat ihm dann immer eine Lunchbox in die Hand gedrückt. Das Sandwich dort drinnen hatte eine Herzform und die unzähligen Post-its in seinem Büro sprachen ebenfalls Bände."
OKay, das ist wirklich unheimlich.
Zumal ich denke, dass Harry nicht nur mir die Regeln erklärt hat.
„Ich bin jedenfalls froh, dass du bleiben kannst", verkündet Liam und lächelt zufrieden.
„Ja und vielleicht schafft Louis ja das, was noch nie einer geschafft hat. Vielleicht kann er das Herz des Eiskönigs zum schmelzen bringen und schon haben wir in einem Jahr eine pompöse Hochzeit".
„Niall". Ich verdrehe meine Augen und schüttelte den Kopf. Auch Liam verdreht seine Augen und sieht den Iren an.
„Sei nicht albern, wir reden hier von Harry".Und auch wenn mir bewusst ist wie Harry ist, wie er tickt und was er will - die Aussage schmerzt dennoch irgendwie.
DU LIEST GERADE
Snooper
Hayran KurguLouis liebt seinen Job, doch als sein Chef den ewigen Kampf um den ersten Platz mit der Konkurrenz leid ist, beschließt er Louis als Maulwurf in der anderen Firma einzuschleusen. Louis ist aufgeregt, neugierig wie wohl dieser Styles aussieht, den ni...