Ich brauche fast eine Stunde zu der Bar, in der sich Harry und Niall befinden.
Sofort als ich aufgelegt habe, bin ich umgedreht und habe mir Zayns Wagen geliehen. Der Verkehr ist die reinste Hölle, jede Ampel ist rot und zu allem übel habe ich mich einmal verfahren.
Immer diese dummen Einbahnstraßen.
Letztendlich habe ich Gott sei Dank einen Parkplatz in der Nähe der Bar gefunden, so müssen wir Harry nicht so weit schleppen. Müssen wir ihn überhaupt schleppen?
Ich kann mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen, dass Harry betrunken sein kann. Und selbst wenn, habe ich ein Bild im Kopf, dass ihn vollkommen klar sein lässt, nur eben etwas lallend. Oder gehört er zu der Sorte Mensch, die nackt auf einem Tisch tanzen?
Oh bitte nicht.
Nichts gegen Harry nackt, aber doch nicht in einer Bar. Und erst Recht nicht vor anderen Leuten.Ich schüttele meine Gedanken ab und betrete die Bar. Sofort umhüllt mich der stickige Geruch nach Alkohol und Zigaretten. Laute Musik dröhnt in meine Ohren und ich versuche mich umzuschauen.
Unzählige Menschen sind hier in diesem kleinen Raum, dicht an dicht drängen sie sich und es gibt keinen freien Tisch mehr. Selbst der Tresen ist rappelvoll.
Suchend schaue ich mich um, kann die Beiden nicht finden. Doch auf einmal ruft jemand meinen Namen und ich kann Niall ausfindig machen, der hektisch winkt und auf sich aufmerksam macht.
Gott sei dank.
Ich drängele mich an den Menschen vorbei, rieche Schweiß und merke mal wieder, warum ich meine Stammbar so liebe. Sie ist nie überfüllt, man kann sich immer frei bewegen."Endlich, Louis, ich dachte schon du kommst nicht mehr", ruft Niall, als ich endlich bei ihnen ankommen. Mein Blick gleitet allerdings sofort zu Harry, welcher neben Niall an einem Tisch sitzt, neben ihm zwei fremde Männer.
Er sieht nüchtern aus, zumindest auf den ersten Blick, doch als sich sein Blick hebt, seine Augen sich weiten, als er mich erkennt, kann man ihn den Alkohol deutlich ansehen.
"Louis", haucht er fast lautlos, doch ich kann es hören. Er starrt mich an, blinzelt ein paar Mal und fängt dann an zu kichern. Irritiert sehe ich zu Niall, doch der verdreht nur seine Augen.
"Ey, Ey Leute", ruft Harry und sieht die zwei Fremden am Tisch auffordernd an. Die beiden Männer sehen ihn sofort an und es gefällt mir gar nicht, mit welchen Blick sie ihn mustern.
"Darf ich euch den schönsten Mann der Welt vorstellen?", lallt mein Lockenkopf, steht wackelig auf und legt dann seinen Arm um meine Schulter. Instinktiv lege ich meinen Arm um seine Taille, versuche ihn zu stützen, denn er scheint ziemlich wackelig auf den Beinen zu sein.
Die Tatsache, dass er mich als schönsten Mann der Welt beschrieben hat, ignoriere ich jedoch. Auch wenn mein Herz bereits schneller schlägt bei seinen Worten.
"Ist er nicht schön?", säuselt Harry, dreht sich leicht und tätschelt dann meine Wange. "Ihr müsstet ihn mal ohne Kleidung sehen - wobei, nein. Meins", knurrt er und sieht die Männer missbilligend an.
Meins?
Oh Harry, wenn du doch nur nicht betrunken wärst.
"Ja, wir haben es verstanden, Harry. Können wir dann jetzt endlich nach Hause?", fordert Niall ihn auf und verschränkt seine Arme vor der Brust.
"Aber wir haben doch gerade so viel Spaß und guck doch, Ni, Louis ist auch da".
Schmollend schiebt mein Chef seine Unterlippe nach vorne und sieht den Iren mit einem flehenden Blick an. "Außerdem bin ich dein Chef und kann das so bestimmen", kommt es schwer über seine Lippen und die Worte werden von Mal zu mal undeutlicher.
"Eben und weil du der Chef bist, musst du auch morgen Arbeiten", versucht es Niall weiter, doch so wird das nichts. Ich drehe Harry zu mir, lege meine Hände auf seine Wangen und kann es mir nicht verkneifen dieses Gefühl für einen kurzen Moment zu genießen.
Wären wir doch nur alleine und Harry nüchtern.
"Harry", beginne ich und sehe ihm in die glasigen Augen.
Harry jedoch kichert wieder, beißt sich auf seine Unterlippe und legt seine Hand auf meine Brust. "Du bist so verdammt heiß, Louis. Am liebsten würde ich dich hier und jetzt auf diesem Tisch flachlegen und dir so richtig deinen hübschen-", "Harry!", presche ich dazwischen und schüttele meinen Kopf.
Erneut macht er den Schmollmund und sieht mich an. "Aber du bist so schön und so heiß.", protestiert er und stampft mit einem Fuß auf den Boden. "Ich will jetzt mit dir schlafen, Louis", bockt er und verschränkt seine Arme vor der Brust.
Meine Güte.
Ich schließe kurz meine Augen, atme tief ein, ehe ich erneut Blickkontakt zu Harry suche. Meine Hände liegen noch immer auf seinen Wangen, während mein Körper beginnt zu kribbeln.
"Ich bin hier um dich abzuholen", erkläre ich ihm und sein Schmollmund verwandelt sich unverzüglich in ein dreckiges Grinsen. "Damit ich dich f-", "Ja, Harry", unterbreche ich ihn erneut und lasse ihn in dem Glauben. So wird es wohl am einfachsten sein ihn hier weg zu bekommen.
Harrys Augen blitzen einmal auf, dann dreht er sich schwungvoll zu den Fremden um, wobei er verdächtig schaukelt.
"Meine Herren, ich muss jetzt nach Hause", lallt er, schwankt dabei erneut und schnell lege ich meinen Arm wieder um seine Taille. Nicht das er mir hier jetzt noch hinfällt und sich verletzt.
Niall sieht mich entgeistert an. Er denkt doch nicht wirklich, dass ich das Ernst meine, oder?
"Ich habe die Ehre diesen wundervollen Mann hier zu vögeln", erzählt Harry und da reicht es mir. Meine Güte, der ist aber auch redselig, wenn er betrunken ist.
"Wir gehen", fordere ich, sehe Niall an der natürlich sofort versteht.Harry in der Mitte verlassen wir die Bar. Immer wieder kichert der Lockenkopf, schwärmt von meinem Hintern und sonst was für Körperteilen, doch ich höre da gar nicht erst hin.
Niall verdreht immer wieder die Augen und als wir endlich am Auto ankommen, sehen Niall und ich uns erleichtert an.
Gemeinsam verfrachten wir den Lockenkopf auf die Rücksitzbank. Hoffentlich kotzt er nicht in Zayns Auto. Der würde ausrasten und ich müsste das Schlamassel wieder reinigen.
Nein danke. Darauf habe ich keine Lust.
Ich setze den Motor in Gang und während Harry auf der Rücksitzbank fröhlich ein Lied von Queen sing, sieht Niall mich mit verschränkten Armen an.
"Du wirst doch nicht wirklich mit ihm in die Kiste springen, oder?".
"Für wie Niveaulos hälst du mich denn? Ich habe ihn in den Glauben gelassen, damit wir endlich die Bar verlassen können. Ich bringe ihn ins Bett und mehr auch nicht".
Niall nickt und sieht dann aus dem Fenster. Es bleibt eine Weile ruhig, bis der Ire leise seufzt.
"Ihm ging es richtig schlecht heute Abend", gesteht er leise und dreht sich dann wieder zu mir.
"Er hat sehr starke Gefühle für dich und das macht ihn fertig. Er will sauer auf dich sein, aber er kann es nicht, Louis. Eigentlich will er nichts sehnlicher, als wieder mit dir zusammen sein, aber er will dir einfach noch nicht verzeihen, was ihm allerdings verdammt schwer fällt".
Und wieder macht mein Herz einen Hopser.
Dieses Mal vor Freude."Wer fällt?", will Harry wissen und beugt sich nach vorne zwischen unsere Sitze.
"Oh", keucht Harry und alarmierend neige ich meinen Kopf.
"Ich glaube ich muss kotzen".
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Snooper
FanfictionLouis liebt seinen Job, doch als sein Chef den ewigen Kampf um den ersten Platz mit der Konkurrenz leid ist, beschließt er Louis als Maulwurf in der anderen Firma einzuschleusen. Louis ist aufgeregt, neugierig wie wohl dieser Styles aussieht, den ni...