Nein danke

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Harry ist am nächsten Tag wieder im Büro.
Ich habe ihn noch nicht gesehen, aber Niall funktioniert besser als jedes Pressemagazin. Liam hingegen habe ich heute noch nicht gesehen, auch Niall weiß nicht wo er steckt.
Vielleicht macht er krank oder er ist es wirklich. Vielleicht liegt er auch aber einfach nur mit meinem besten Freund im Bett und kann sich nicht von ihm lösen.
Wobei, so schätze ich Liam eigentlich nicht ein. Er macht doch eher den sehr pflichtbewussten Eindruck.

Niall verschwindet schnell wieder und ich mache mich alleine am Tisch an die Arbeit. Doch kaum habe ich angefangen, ploppt das interne Chatsystem auf und eine eingehende Nachricht erscheint auf meinem Desktop.

In mein Büro. Sofort!

Meine Augen werden groß und sofort fühle ich mich schuldig und klein, wobei ich keine Ahnung habe warum. Ich habe nichts angestellt - warum verflucht habe ich dann so ein schle - ach du kacke!
Was ist, wenn Harry bescheid weiß?
Wenn er weiß, dass ich hier eigentlich nur arbeite wegen Mister Blake?

Augenblicklich wird mir kotzübel und ich gehe langsam auf den Fahrstuhl zu.
Meine Hand zittert, als ich den Knopf für die Chefetage drücke und als ich oben ankomme, möchte ich am liebsten wegrennen.
Sicherlich weiß er es. Was sollte es sonst sein?

So langsam wie möglich gehe ich auf die Bürotür zu, doch als ich genau davor stehe, kann ich es nicht mehr hinaus zögern.
Er wird mich umbringen, da bin ich mir ziemlich sicher. Liam wird mich hassen, Niall wird mich hassen - Gott, warum habe ich dieser verfluchten Scheiße überhaupt zugestimmt? - Richtig, weil ich ja keine Wahl hatte.
Egal was Mister Blake von mir verlangt, ich tue es und das weiß er. Immerhin hat er mich in der Hand und auch wenn er noch so nett ist, ist er ein verdammtes Arschloch, welches mich damit erpressen kann.
Verfluchte Kacke.

Gerade als ich klopfen möchte, öffnet sich dir Tür und ich schrecke überrascht einen Schritt zurück.
Als Liam das Büro verlässt, sieht er mich genau so erschrocken an wie ich ihn.
„M-morgen", nuschelt er und eilt schnell an mir vorbei.
Nanu?
Anscheinend ist er doch hier.

„Komm endlich rein", motzt Harry und ich eile in sein Büro, schließe die Tür hinter mir und sehe ihn unsicher an.
Vielleicht schreit er mich auch einfach nur an und schmeißt mich dann unverzüglich raus? Nein- ich denke er ist eher der Mördertyp.

Nervös bleibe ich mitten im Raum stehen.
Harry klappt eine dicke Akte zu, ehe er aufsteht und mich ansieht. Sein Blick brennt auf meinen Augen und ich beginne erneut zu zittern.
Dieser Mann schüchtert mich in diesem Moment viel zu sehr ein. Wo ist der kranke Harry? Der würde mir in diesem Moment um einiges besser gefallen.

Mit schweren Schritten kommt er auf mich zu und bleibt direkt vor mir stehen. Noch immer sieht er mich an, die Dominanz ist deutlich zu erkennen und ich schlucke den Kloß in meinem Hals herunter.
„Du hast also mit Niall und Liam über mich gesprochen", erklingt seine Stimme - dunkel und rau und automatisch nicke ich. Ich bin mir sicher, dass er es nicht toll finden würde, wenn ich jetzt alles abstreite.
Er macht mir gerade nicht den Anschein, als wenn er zu Scherzen aufgelegt wäre.
„Du hast ihnen erzählt das du bei mir warst, bei mir geschlafen hast und auch hast du ihnen erzählt, dass ich einen Alptraum hatte".
Wieder nicke ich.
„Nun, Louis," beginnt er und umfasst mein Gesicht. Vielleicht bricht er mir das Genick?
Dann geht es wenigstens schnell.
„Ich mag es nicht, wenn man über mich spricht", knurrt er leise und da überkommt mich eine Erleichterung, die ich kaum in Worte fassen kann. Ich bin deswegen hier, nicht weil er von meinem anderen Job weiß.
Die Erleichterung bleibt allerdings nicht lange, da Harry mich unter seinen Händen gefangen hält und immer noch sehr bedrohlich wirkt.
„Erst Recht nicht, wenn meine besten Freunde danach zu mir kommen und mir einen Anschiss geben".
Meine Augen weiten sich. Niall und Liam haben Harry einen Anschiss gegeben? Sind die Lebensmüde?
„Ich sage es jetzt nur ein Mal und ich möchte das du mir genau zuhörst".
Wieder nicke ich.
„Dass, was zwischen uns passiert, bleibt auch unter uns. Ich möchte nicht, dass du mit irgendwem darüber redest. Weder was wir bereden, noch was hinter verschlossenen Türen passiert, verstanden?".
Ich schlucke und nicke.
„Gut. Sieh es als eine Art Abmahnung an, Louis."
Sein Blick wandelt sich und der ernste Blick weicht einem süffisanten Grinsen.
„Sei froh, dass ich dich mag", murmelt er und betrachtet mein Gesicht, welches noch immer in seinen Händen liegt.
„Trotzdem muss ich dich dafür ein bisschen bestrafen. Ich gehe davon aus, dass ist für dich okay?".
Wieder kann ich nur nicken.
Mir hat es die Sprache verschlagen.
Auch wenn Harry mir gerade eine Heidenangst einjagt, merke ich, wie ich erregt werde. Verflucht sei meine neue Neigung zu dominanten Menschen.
„Sehr gut", haucht der Lockenkopf leise, ehe sich seine Lippen grob auf meine pressen.

****

Wenig später verlasse ich das Büro und fluche vor mich hin.
„Elender Mistkerl", grummele ich und suche die nächste Toilette auf.
Er ist ein Meister darin jemanden zu bestrafen.
Erst macht er mich heiß, verführt mich nach allen Regeln der Kunst und hört dann auf, bevor ich zur Erlösung komme.

Auf der Toilette lehne ich mich gegen das Waschbecken und schaue auf meinen ausgebeulten Schritt herunter.
„Tja, Kumpel, dumm gelaufen", murmele ich und versuche irgendwie mein Problem los zu werden. Sicherlich werde ich mir hier auf der Toilette keinen runter holen.
Nein. So viel Würde habe ich dann doch noch.
Außerdem wäre es mehr als peinlich, wenn jemand herein kommen würde und mich dabei hört.
Nein danke.

Eine halbe Stunde brauche ich und ich kann endlich wieder zu meinem Arbeitsplatz gehen. Meine Lenden zucken noch immer und ich fühle mich, als wenn ich platzen würde, aber das ist genau das was Harry wollte.
Mich damit quälen und bestrafen.

Liam sieht mich entschuldigend an als ich mich setze, von Niall fehlt jede Spur.
„Alles okay?", will der Braunhaarige wissen und ich nicke nur.
Meine heutige Lieblingsbeschäftigung.
Den Teufel werde ich tun und noch ein Mal über Harry mit ihn reden.
Auch wenn das Vorspiel eben im Büro der Wahnsinn war, so unvollendet will ich das nicht noch einmal.

Kaum sehe ich auf meinen Laptop, ploppt wieder der Chat auf.

Ich komme heute Abend zu dir.

SnooperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt