Ich höre sehr gerne Geschichten

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"Was ist los? Du siehst nicht gerade begeistert aus", fragt Harry mich, als er den SUV in die Tiefgarage des Hotels fährt. Seufzend zucke ich mit den Schultern. "Ich weiß nicht", gestehe ich und wende meinen Blick dann aus dem Fenster, sehe mir die Betonmauer des Gebäudes an. "Irgendwie habe ich es mir spannender vorgestellt".

Harry lacht und seine Hand legt sich auf meinen Oberschenkel. Ich wende meinen Blick erneut, sehe ihn an und bekomme ein wundervolles Lächeln von meinem Chef, welches meine Knie weich werden lässt. "Nun, ich fand es eigentlich sehr gut. Du hast gute Arbeit geleistet. Nicht jeder hätte aus dem Nichts eine neue Zeichnung anfertigen können. Du hast dem Alten ganz schön die Socken ausgezogen".

Leicht muss ich schmunzeln, sehe dann auf seine Hand die noch immer auf meinem Oberschenkel ruht, als Harry den Wagen einparkt. "Ich habe eigentlich damit gerechnet, dass wir Neukunden gewinnen wollen".
Erneut schmunzelt Harry und schaltet den Motor ab. Er dreht sich zu mir, seine Hand noch immer auf meinem Bein. "Morgen lernen wir neue Kunden kennen. Für den ersten Tag wollte ich etwas, was nicht gleich so anstrengend wird".

Anstrengend?

Fragend ziehe ich meine Augenbrauen hoch und Harrys Hand verlässt mein Bein.
"Glaube mir, Louis, Neukunden sind anstrengend. Du wirst es morgen selbst sehen".

Gemeinsam verlassen wir das Auto, gehen in den Fahrstuhl und warten darauf, dass wir in unserer Etage ankommen. Wir schweigen, hängen unseren Gedanken nach, doch plötzlich ändert sich die Stimmung. Es scheint zu knistern und als ich meinen Chef anschaue, begegne ich einem Blick, den ich nur zu gut kenne.

Da ist er wieder - der Dominante Chef, der sich nimmt, was er will.

In diesem Falle ich.

Ein Grinsen umschmeichelt seine Lippen, sein Blick gleitet meinen Körper herunter und landet am Ende wieder auf meinen Augen. Er kommt einen Schritt auf mich zu, schüchtert mich mit seiner Präsenz ein und jagt mir gleichzeitig einen erregenden Schauer über den Rücken.
Beklommen schlucke ich.
Ich finde diesen Harry ziemlich heiß, auch wenn ich gegen den "sanften" Harry auch nichts habe.
Doch dieser Harry - dieser hat das gewisse Etwas, was meine Lenden zum zucken bringt und auch wenn wir uns hier gerade nur anschauen, merke ich bereits wie sich etwas bei mir tut.

"Ich glaube wir müssen da noch was beenden", murmelt mein Chef, kommt noch einen Schritt näher und steht nun direkt vor mir. Ich kann seinen Atem auf meinem Gesicht spüren, seine Körperwärme erreicht meine Haut und ich bin kurz davor mir hier und jetzt die Kleidung vom Leib zu reißen.
Aber sicherlich gibt es hier Kameras und - nein. Lieber nicht.
Das wäre peinlich.

Harry beugt seinen Kopf etwas zu mir, als der Fahrstuhl plötzlich stehen bleibt und sich die Türen öffnen. Frustriert atme ich aus, sehe wie Harry sich mit dem Rücken vor mich stellt und freundlich eine etwas ältere Frau und einen Mann begrüßt.
Sie stellen sich an die andere Ecke des kleinen Raumes, während sich die Türen wieder schließen.
Harrys Rücken kommt meiner Brust näher, augenscheinlich verschränkt er seine Hände hinter seinem Rücken, doch in Wahrheit passiert hier etwas ganz anderes. Er legt seine große Hand direkt auf meinen Schritt, verdeckt von seinem Körper beginnt er mich zu massieren und ich kann mir das Stöhnen nur verkneifen, weil ich mir hart auf meine Unterlippe beiße. Ich schmecke Blut, doch das könnte mich in diesem Moment nicht weniger interessieren.
"Ist dieses Hotel nicht wundervoll?", möchte Harry von dem Paar ihm gegenüber wissen und verstärkt den Druck auf meinen Schritt.
"Oh ja", höre ich die Frau, kann sie aber nicht ansehen. Ich muss meine Augen zusammenkneifen und mich beherrschen hier nicht ein keuchendes Wrack zu werden, denn - verdammt - Harrys Hand ist verdammt gut in dem was sie tut.
"Wir übernachten hier immer, wenn wir meine Schwester besuchen. Ihr Haus ist viel zu klein für uns", plappert die Dame los und ich höre ein Räuspern. "Liebes, ich denke nicht, dass es den jungen Mann interessiert". Harry lacht leise und ein weiterer Schauer jagt über meinen Rücken. "Ich höre sehr gerne Geschichten. Manchmal sitze ich in einem Bistro, sehe mir die Leute an und frage mich, was wohl ihre Geschichte ist". Verdattert öffne ich meine Augen, starre gegen den Rücken meines Chefs.

Sowas macht er?

"Oh Sie auch?", möchte die Frau kichernd wissen und ich verdrehe meine Augen. "Ich mache das auch immer. Es ist so interessant, was den anderen Menschen passiert. Wie sie leben, wo sie hingehen".
Harry nickt und seine flinken Finger nesteln an meinem Reißverschluss herum. Langsam schieben sich seine Finger in meine Hose, umfassen mich fester und mir entweicht doch ein Stöhnen.
"Alles okay?", möchte der fremde Mann wissen und ich merke, wie mein Kopf knallrot wird.
"Ja, wir waren essen und er hat leider die Scampi nicht richtig vertragen"; antwortet Harry für mich und ich kneife wieder meine Augen zu. Das hier ist so demütigend.
"Sie Armer, mein Neffe Jackson hat auch Probleme mit Meeresfrüchten. Ihm schwillt dann immer der Hals zu".
Der Fahrstuhl hält und ich vernehme ein Seufzen.
"Hier müssen wir raus. War schön Sie kennengelernt zu haben", erklingt erneut die Stimme der Frau und sie verlassen den kleinen Raum. Erleichtert atme ich aus, als sich die Türen schließen und sich Harry mit einem teuflischen Grinsen zu mir herum dreht.

Seine Augen treffen auf meinen Schritt, Lust flackert in ihnen auf und ehe ich mich versehen kann, wird mein Rücken gegen die Wand gepresst und mein Chef verwickelt mich in einen hitzigen Kuss.
Erregt presse ich meinen Körper gegen seinen, genieße seine Lippen, als er sich schon wieder von mir löst und die Türen erneut aufgehen. Frustriert wimmere ich, merke wie meine Hand genommen wird und Harry mich aus dem Fahrstuhl zieht. Wir sind auf unserer Etage angekommen und Vorfreude auf das gleich kommende breitet sich in mir aus. Meine Hose ist noch immer offen, aber meine Güte, es ist mir egal. Gleich verschwindet sie eh und so sparen wir ein paar Sekunden.

Die Zimmertür schließt sich hinter mir, mein Blick begegnet dem von Harry und sofort geraten wir wieder in einen stürmischen Kuss. Seine Finger machen sich sofort an meiner Hose zu schaffen, lassen sie binnen weniger Sekunden zu meinen Knöcheln gleiten und wandern dann auf meiner Hüfte nach oben.
Grob packt Harry meinen Hintern, dreht mich herum und mein Gesicht drückt gegen das kalte Holz der Tür. Ich stöhne auf, als auch meine Boxershorts den Weg zu meinen Knöcheln findet und Harrys Finger sanft über meinen Hintern streicheln.
Erneut stöhne ich und ich bin mir sicher, dass mich jeder im Gang hören kann. Aber auch das ist mir egal. Sollen sie ruhig hören was Harry hier drinnen mit mir macht. Sollen sie ruhig hören, wie er mich gegen die Tür nimmt, mir das Hirn aus dem Kopf vögelt und mich um den Verstand bringt.
Sollen sie ruhig hören, was der Mann hinter mir mit mir anstellt.
Der Mann, der in diesem Moment nur mir gehört.

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