Als ich wieder in meiner Wohnung ankomme, wundere ich mich nicht wirklich darüber, dass Zayn noch da ist. Er hat es sich vor meinem Fernseher gemütlich gemacht, den er allerdings sofort ausschaltet, als er mich bemerkt.
Grinsend richtet er sich auf und sieht mich mit purer Neugierde im Gesicht an.
„Und?", will er wissen und klopft neben sich.
Müde lasse ich mich neben ihm fallen und fahre mir über das Gesicht. Meine wirren Gedanken in meinem Kopf sind nun noch mehr und ich weiß nicht was ich machen soll.
Doch, eigentlich weiß ich es. Ich weiß was ich will - dennoch weigert sich ein kleiner Teil in mir und so langsam sickert bei mir durch welcher Teil es ist.„Es war nett", beginne ich und nehme mir die Tasse Tee, die vor Zayns Nase steht.
„Nett ist die kleine Schwester von Scheiße".
Murrend sehe ich Zayn an und seufze, dann erzähle ich ihm was genau passiert ist, was wir besprochen haben. Mein bester Freund geht eh nicht nach Hause, ehe ich ihm alles gesagt habe.„Also, wenn du mich fragst, ist das doch genau nach deinem Geschmack".
Ich nicke, doch Zayn merkt mein Zögern.
„Aber irgendetwas hindert - ach du kacke".
Geschockt sieht Zayn mich an, als ihm ein Licht aufgeht. Er hat kapiert um was es hier geht und seine Augen weiten sich. Beklommen nicke ich, lasse mich weiter in die Kissen meines Sofas sinken und starre den kalten Tee in meinen Händen an.
„Du hast Angst, dass er-"
„Ich reagiere jetzt schon zu stark auf ihn. Was ist...was ist wenn mir mit ihm das Gleiche passiert wie mit Lua", will ich wissen und gebe damit meine Bedenken frei.
Bei dem Gedanken an Lua zieht sich mein Herz zusammen und ich merke einen fiesen Schmerz, der sich noch immer nach all den Jahren in mir ausbreitet.
„Louis".
Zayn legt seine Hand auf meine Schulter und sieht mich lächelnd an.
„Das mit Lua ist nun schon so lange her..."
Da stimme ich Zayn zu, dennoch tut es noch immer weh, wenn ich daran denke. Nicht direkt wegen ihr persönlich, allerdings der Verrat und die Enttäuschung.
„Ich habe sie geliebt", klage ich und wechsele meine Position in einen Schneidersitz.
„Natürlich hast du das, sie war deine erste Freundin", stimmt Zayn mir zu und sieht mich an.
Lua und ich waren lange zusammen. Fünf Jahre und ich habe sie abgöttisch geliebt. Mir war klar, dass ich niemals mit jemand anderen zusammen sein wollte, was sie allerdings anders sah. Sie fand es spannend sich mit anderen Kerlen zu vergnügen, bis ich sie dabei erwischt habe.
Damals ist etwas in mir gebrochen und seit dem, kann ich keine Beziehung eingehen. Ich will sowas nicht erneut durchleben.Nachdenklich sieht Zayn mich an.
„Du glaubst also, dass wenn du diese lockere Affäre mit Harry anfängst, du dich in ihn verliebst und er dich dann genau so verletz wie Lua".
Zayn hat den Nagel auf den Kopf getroffen, weshalb ich nicke.
Ich merke jetzt schon, dass ich mich in Harrys Gegenwart anders fühle als bei den anderen Menschen, mit denen ich eine Affäre hatte.
Ich genieße seine Nähe, auch wenn er mich verdammt auf die Palme bringt. Ich will ihm gefallen, will das er gut von mir denkt und - verdammt ich bin wirklich nicht weit davon entfernt mehr als nur Gefallen an meinem Boss zu finden.
„Na dann verlieb dich einfach nicht".
Bitter muss ich auflachen und sehe Zayn ungläubig an.
„Verlieb dich nicht in Liam".
Die Augen meines besten Freundes weiten sich und er schüttelt den Kopf.
„Ich glaube das ist nicht möglich. Ich...ich habe mich schon Hals über Kopf in ihn verliebt".
„Siehst du".****
In der Nacht habe ich kein Auge zugemacht und dementsprechend sehe ich auch aus. Ich habe schlechte Laune und die lasse ich alle Mitmenschen die mir an diesem Morgen begegnen deutlich spüren.
Und das ganze Drama nur, weil mein Chef mit mir schlafen will.
Und ich mit ihm.
Als wenn es keine anderen Dinge im Leben gibt die einen den Schlaf rauben sollten.„Du siehst - ähm nicht gut aus", stellt Liam fest und mustert mich kritisch.
„Ach was", motze ich und öffne meinen Emailverteiler. Sofort ploppt eine Nachricht auf und ich öffne sie.Guten Morgen, Louis.
Wenn du das hier liest, bitte ich dich in mein Büro zu kommen. H.Ernsthaft? Jetzt schreibt er mir ne Mail?
Wütend stehe ich auf und rege mich über mich selbst auf. Woher die Wut kommt weiß ich nicht, aber ich weiß gerade eh nicht was ich fühle.
Der Schlafmangel bringt alles nur noch mehr durcheinander.Als ich gerade an Harrys Büro anklopfen will, wird die Tür geöffnet und Niall stolpert mir entgegen. Überrascht zieht er seine Augenbrauen hoch, lächelt dann aber freundlich und hält mir die Tür auf.
„Guten Morgen, Louis".
Ich nicke nur, betrete das Büro und höre, wie Niall die Tür hinter mir verschließt.
Sofort herrscht Stille und als Harry seinen Kopf hebt, schleicht sich ein Lächeln auf seine Lippen, welches meine ebenfalls dazu bringt eines zu bilden.
Gefühlsachterbahn mal Tausend.
„Guten Morgen", erklingt seine Stimme und unweigerlich kribbelt es in meinem Bauch.
Das ist doch nicht mehr normal.
Harry erhebt sich langsam aus seinem Stuhl und kommt auf mich zu, als er vor mir stehen bleibt, durchflutet mein Körper eine Welle der Freude. Hitze breitet sich in mur aus und das allbekannte Kribbeln nimmt rasch zu.
Als er seine Hand auf meine Wange legt, bin ich kurz davor zu explodieren.
„Alles okay? Du siehst müde aus".
Beinnahe hätte ich gelacht, wenn mein Körper noch irgendwie funktionieren würde.
Doch das tut er nicht. Ich bin in einer Starre gefangen und kann dem Mann mir gegenüber nur in die Augen starren, das Kribbeln in mir genießen und mich fragen, wie atmen noch gleich geht. Er riecht schon wieder verboten gut und dieser Anzug den er trägt, lassen meine Gedanken in eine nicht jugendfreie Zone rutschen.
„Hast du nachgedacht?", will er wissen, seine Hand noch immer auf meiner Wange.
Zögerlich nicke ich. Ich habe nachgedacht, bin aber noch immer nicht zu einem Entschluss gekommen.
Neugierig mustert mein Chef mich, beginnt mit seinem Daumen meine Wange zu streicheln und kaum merklich schmiege ich meine Wange näher an seine Hand.
„Und?".
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Snooper
FanfictionLouis liebt seinen Job, doch als sein Chef den ewigen Kampf um den ersten Platz mit der Konkurrenz leid ist, beschließt er Louis als Maulwurf in der anderen Firma einzuschleusen. Louis ist aufgeregt, neugierig wie wohl dieser Styles aussieht, den ni...