NIALL

6.1K 607 91
                                    

"Mitchell Blake, gegen Sie steht der Verdacht der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen.-", beginnt der Richter, als wir uns alle erhoben haben und nun gebannt auf das Urteil warten.
"Ich frage nun die Geschworenen. Wie haben Sie geurteilt?".
Stille breitet sich aus und ich halte meine Luft an.
Es scheint eine Ewigkeit zu dauern, bis ich endlich das erlösende Wort höre.
"Schuldig".
Erleichtert öffne ich meine Augen, drehe mich zu Harry um, der so aussieht, als wenn er jeden Moment auf mich zustürmen würde.
"Nun denn-", hört man den Richter, der auf die Anklageschrift schaut. "Geahndet werden solche Vergehen mit einer Geldstrafe, oder mit der Höchststrafe von zwei Jahren Freiheitsentzug."
Innerlich schicke ich ein Stoßgebet in den Himmel. Bitte keine Geldstrafe.
"Anhand ihres unmenschlichen Verhaltens in dieser Verhandlung, ihrem selbstsicheren Grinsen und ihren Abfälligen Kommentaren sehe ich von einer Geldstrafe ab. Ich bin mir sehr sicher, dass Sie ihre Fehler nicht eingestehen und deshalb bleibt mir keine andere Wahl, als die Höchststrafe zu verhängen."
Hinter mir jubelt jemand und ich bin mir sehr sicher, dass es Niall ist, welcher begeistert in seine Hände klatscht.
"Haben Sie noch etwas zu sagen?", will er von Blake wissen, aber dieser Schweigt.
Der Richter verhängt das Urteil und sieht dann zu mir.
"Mister Tomlinson, morgen werden die weiteren Punkte verhandelt. Ich bitte Sie pünktlich zu erscheinen."

Jubelnd falle ich Harry in die Arme. Ich kann nicht sagen wie froh ich bin, dass Blake seine gerechte Strafe bekommen hat. Zwar finde ich zwei Jahre deutlich zu wenig, aber immerhin besser als eine Geldstrafe.
"Okay, Leute, ich lade euch alle zum Essen ein", verkündet Harry, nimmt mein Gesicht in seine Hände und küsst mich.
"Wir feiern jetzt, dass dieses Schwein im Knast landet und das du bei mir einziehen wirst".

Eine Stunde später sitzen wir alle gemütlich an einem großen Tisch bei einem Inder. Ich liebe indisches Essen und meine Magenprobleme sind seit der Urteilsverkündung wie weggeblasen.
Harrys Augen leuchten regelrecht, als er sieht, wie ich mir immer wieder Fladenbrot nehme und es in die verschiedenen Dips tunke.
Die Stimmung ist ausgelassen und so beschließen wir, noch einen Absacker in Zayn und meiner Lieblingsbar zu trinken.
Viel kann ich heute nicht zu mir nehmen, da ich ja morgen früh fit sein muss. Aber da die anderen ebenfalls aussagen müssen, kann keiner von uns über die Strenge schlagen.
Wir ergattern einen Tisch und als Chris uns sieht, zwinkert er mir einmal zu und gibt die erste Runde Bier aus. Er meinte, wir sehen alle aus, als hätten wir etwas zu feiern und als Eigentümer kann er ruhig mal eine Runde springen lassen.
Dass wir tatsächlich etwas zu feiern haben, muss er ja nicht wissen. Ich will es nicht wirklich an die große Glocke hängen. Nicht jeder muss wissen, dass mein ehemaliger Chef ein mieser Spanner ist.

Die Stimmung wird lockerer. Zayn und Liam sind bereits verschwunden. Sie meinten zwar, sie wollen morgen früh fit sein, aber deren Blicke haben Bände gesprochen.
Sie werden alles tun, aber sicherlich nicht schlafen gehen.
"Ich kann dir nicht sagen, wie froh ich bin, dass dieses Schwein ins Gefängnis geht", haucht Harry mir ins Ohr und gibt mir einen Kuss auf die Wange.
Lächelnd neige ich meinen Kopf, begegne seinem Blick und schmelze wieder dahin.
Seine Hand legt sich auf meine Wange, sein Blick lässt meine Knie weich werden und mein Herz schneller schlagen.
"Ich liebe dich", hauche ich, ehe ich die letzten Millimeter überbrücke und meine Lippen auf die von Harry lege.
Ein Seufzen kommt von seinen Lippen, als er den Kuss vertieft und mich enger an sich zieht. ein Kribbeln geht durch meinen Körper. Ich kann meine Finger nicht ruhig lassen und lege meine Hand auf die Brust von meinem Freund. Meine Finger schlüpfen unter seinen Hemdkragen, fühlen die warme Haut und senden Stromschläge durch meinen Körper.
"Harry", keuche ich, löse unsere Lippen voneinander. "Lass uns nach Hause gehen".
Harrys Augen funkeln auf. "Nach Hause", murmelt er, beißt sich auf die Unterlippe und grinst.
"Sag es nochmal".
"Was?", lache ich, meine Finger noch immer auf seiner nackten Haut.
"Nach Hause?", will ich wissen und werde im gleichen Moment wieder von Harrys Lippen erobert.
"Es klingt wundervoll, wenn du das sagst".

Wir stehen auf, unsere Finger verschränken sich wie von alleine miteinander. Schmunzelnd drehe ich mich zu Niall und Gemma um und - mir klappt der Mund auf.
"Was zum-"
"NIALL!".
Gemma und Niall schrecken auseinander und schauen ertappt zu meinem Freund.
"Ihr...habt ihr gerade etwa...habt ihr euch geküsst?", will Harry das Offensichtliche wissen und sieht die Beiden geschockt an. Schmunzelnd knuffe ich ihm in die Seite.
"Beruhig dich Harry". Niall legt seinen Arm um Gemma und grinst meinen Freund an.
"Bevor du hier eine Welle machst - Gemma und ich daten schon etwas länger."
Daten? Niall? Mehrmals die gleiche Person?
Auch Harry scheint das nicht zu glauben.
Gemma hingegen räuspert sich. "Wir sind essen gegangen, als ich mal bei dir im Büro war."
Stolz reckt Niall sein Kinn in die Höhe. "Und seit dem sehen wir uns jeden Tag, also lass nicht den eifersüchtigen Beschützerbruder raushängen und verschwinde endlich mit Louis nach Hause."
Harrys Mund klappt wieder zu und verwirrt schüttelt er seinen Kopf.
"Aber-"
"Nichts aber. Los, Hopp Hopp, bevor Louis dir hier gleich die Kleidung vom Körper reißt."
Ich ziehe Harry vom Tisch weg, grinse vor mich hin, als Harry erneut stehen bleibt und sich zu Niall und Gemma umdreht. Mahnend sieht er seinen Kumpel an, erhebt seinen Zeigefinger und deutet auf den Iren.
"Ich warne dich, Niall. Weint sie wegen dir, bringe ich dich um".
Der Ire lacht.
"Ich weiß, Löckchen. Mach dir mal keine Gedanken und kümmere dich lieber um dein eigenes Liebesleben".

Und das tat Harry.
In dieser Nacht und in den kommenden Jahren.

Ende.

Kinners,
Ende.
Jap. Snooper ist vorbei.
Was soll ich sagen?
Nichts, denn es kommt noch der Epilog ;)

SnooperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt