74_Tyrone

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Ich atmete erleichtert aus- trotz allem war ich erleichtert, dass ich dem Gespräch mit meiner Mutter nicht allein entgegentreten würde. Gemeinsam mit Kai würde ich das schon irgendwie schaffen.

Wir betraten das Haus und ich schloss hinter uns ab. Ich merkte in dem Moment, dass ich immer noch Kais Jacke trug- immerhin war das nichts Außergewöhnliches, weil ich es oft tat- sonst wäre die bestimmt die eine oder andere Frage seitens meiner Mutter aufgetaucht. Ich zog meine Schuhe aus, sowie die Jacke und gab letztere an Kai zurück. „Danke, ohne sie wäre ich echt erfroren...", bedankte ich mich lächelnd bei ihm, dann lief ich mit Kai in die Küche, wo meine Mom bereits am Küchentisch saß und auf uns wartete.

Man merkte ihr immer noch deutlich an, dass sie geweint hatte, auch wenn sie mittlerweile etwas gefasster wirkte. „Setzt euch doch!", meinte sie und deutete auf die Stühle, woraufhin ich mich auf dem einen niederließ. Ich wollte gerade ansetzen zu sprechen, als meine Mom es schon tat.

„Ty, ich weiß, dass das oft unfair auf dich wirkt, aber seit dem Tod deines Vaters, mache ich mir einfach große Sorgen um dich. So ein Autounfall kann auch dir wiederfahren. Und deswegen sind mir die Regeln, die wir ausgemacht haben, auch so wichtig. Ich will mich nicht ständig um dich sorgen müssen, sondern ich will dir vertrauen können!", meinte sie und blickte mich ernst an, ich nickte nur leicht- ich konnte sie ja irgendwie verstehen.

„Also, was hat dich aufgehalten?" Ich begann meiner Mom von der Party und der Prügelei, die ausbrach zu erzählen. Wie ich einen Schlag einstecken musste und mich Kai aus dem ganzen befreite, woraufhin wir beschlossen noch zum See zu fahren und dort etwas abzuhängen, dabei komplett die Zeit vergaßen und deswegen nun zu spät zuhause waren. Ich schaffte es das alles glaubhaft herüberzubringen- hoffte ich zumindest.

Meine Mom nickte am Ende meiner Erzählung leicht und wandte sich dann Kai zu. „Danke Kai, dass du Ty da rausgeholt hast und dich trifft auch keine Schuld daran, dass Tyrone zu spät nach Hause kam- dich betreffen meine Regeln ja nicht, trotzdem würde ich dich bitten, dass du in Zukunft etwas mehr darauf achtest, dass Ty die Regeln einhält- als sein bester Freund hört er vermutlich noch am ehesten auf dich! Und ich weiß, dass Amanda ganz meiner Meinung sein wird, wenn ich sage, dass ihr euch beide in Zukunft von solchen Partys fernhaltet, bei denen Prügeleien stattfinden. Ty, du wirst mir ohnehin nicht so schnell wieder auf eine Party gehen- ohne Strafe kommst du mir nicht davon, sonst wirst du niemals lernen die Regeln einzuhalten. Ich hatte dich beim letzten Mal schon ermahnt. 1 Monat Hausarrest und du hilfst nächstes Wochenende dabei das alljährliche Gemeinschaftspicknick im Park zu organisieren und durchzuführen!" Ich war überrascht davon, dass meine Mom die Strafe noch so mild hatte ausfallen lassen, aber vielleicht war sie momentan immer noch zu aufgelöst- die Strafe konnte sich morgen, nach einer Nacht drüber schlafen, durchaus noch verschlimmern.

„Es tut mir wirklich leid, es wird nicht mehr vorkommen und tut mir wirklich leid, dass ich dir so große Sorgen bereitet habe...", meinte ich leise und mit gesenktem Kopf- es tat mir wirklich leid- ich hatte meine Mom nie so verängstigen wollen.

Heaven in HidingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt