112_Tyrone

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Ich war erleichtert, als Kai meinem Vorschlag zustimmte. Ich hatte befürchtet, dass er vielleicht sauer wäre- er selbst würde den Hausarrest vermutlich einfach umgehen, egal ob daraufhin eine noch schlimmere Strafe gefolgt wäre. Ich wäre es ihm wert gewesen.
Er war es mir natürlich ebenso wert und ich wäre liebend gerne mit ihm schwimmen gegangen- das hatte ich schon immer gerne getan-, aber ich befürchtete, dass meine Mutter, wenn sie oder jemand anderes, der es dann an sie weiterleitete- uns dabei erwischte, die Strafe noch verschärfen würde. Das hätte ich vielleicht noch hingenommen, wenn es nicht auch sehr wahrscheinlich bedeutet hätte, dass ich Kai wirklich nur noch in der Schule zu Gesicht bekommen würde- dann wäre jede Privatsphäre für die nächsten Monate weg.
Und vielleicht würde meine Mom ja wirklich erlauben, dass wir nachmittags zum See gingen.
Für meine nächste Frage hätte ich mir selbst eine Ohrfeige verpassen können. Normalerweise fragte man doch nicht, sondern tat es einfach. Die ganze Situation machte mich momentan aber einfach nervös. Es war neu und ungewohnt mit Kai, aber gleichzeitig auch kribbelnd und aufregend, was mich völlig durcheinanderbrachte. Ich war ohnehin der Zurückhaltendere von uns beiden, aber jetzt in dieser Situation noch mehr als sonst. Es wunderte mich ja schon fast, dass ich überhaupt gefragt hatte und nicht einfach gar nichts gesagt und getan hatte.
Kai sah einfach zu heiß aus, als er sich auf die Unterlippe biss und mein Herz wollte sich gar nicht mehr beruhigen.
Erleichterung breitete sich in mir aus, als Kai schließlich auch diesem Vorschlag zustimmte und ich folgte ihm- seine Hand sanft umschlungen- hoch in mein Zimmer. Dort schloss ich die Tür hinter uns, obwohl ja außer uns niemand dort war und blickte nervös zu Kai hinauf. Was jetzt?
Mein Herzschlag pochte so schnell und laut, dass ich überzeugt war, dass Kai es hören konnte.
Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum und schmeckte leicht Blut- die Wunde von gestern war wohl wieder etwas aufgegangen.
Mein Blick verlor sich in Kais wunderschönen Augen- welcher wie ein tiefer Strudel aus Blau waren.
Wie konnte ich nur nicht schon früher gemerkt haben, was ich für diesen Jungen empfand? Er war einfach so... perfekt. Ich liebte alles an ihm bedingungslos.
„Kai!", flüsterte ich zärtlich, ohne dass ich wusste, warum genau ich seinen Namen eigentlich genannt hatte. Ich erhob meine Hand und strich zärtlich über seine Wange, während Verlangen in mit aufflackerte.
Meine Wangen erröteten augenblicklich bei den unanständigen Bildern, welche in meinem Kopf auftauchten.
„Du bist einfach besonders... der außergewöhnlichste und heißeste Typ, den es gibt... alles an dir ist perfekt...", flüsterte ich, meine Stimme mittlerweile etwas rau vor Verlangen.
Hier mit ihm in meinem Schlafzimmer... so schwer war es mir noch nie gefallen mich zurückzuhalten und auch das Verlangen ihn zu berühren und zu spüren, war auch noch nie gegenüber irgendeiner Person so stark gewesen.
Ich wollte ihn küssen, aber irgendetwas hielt mich zurück. Vielleicht, weil ich nicht wusste, ob ich mich dann noch weiter zurückhalten konnte. Ich errötete erneut.
Verdammt- Kai machte mich noch völlig verrückt.

Heaven in HidingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt