142_Tyrone

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Ich atmete erleichtert auf, als Kai meinte, dass er meinen Song hören wolle. Ich stand auf und lief zuerst zu meinem Schreibtisch, wo ich mir auf einem Zettel die notierten Akkorde und den Songtext aufgeschrieben hatte. Meine alten Songs konnte ich alle auswendig, aber den Neuen hatte ich nur ab und an für mich ausprobiert, die fertige Version hatte ich sogar erst ein einziges Mal für mich gesungen. Ich ergriff den Zettel und anschließend meine Gitarre, welche auf ihrem Ständer an der Wand ruhte und kehrte dann auf mein Bett zu Kai zurück. Den Zettel legte ich vor mir ab und konzentrierte mich einen Moment, um mir die Melodie zurück in den Kopf zu rufen.
Ich spielte schon seit meiner Kindheit sowohl Geige als auch Gitarre, wobei ich ersteres schon immer lieber getan hatte. Aber wenn es darum ging ein Lied mit Text zu verfassen, griff ich dann doch meistens eher auf die Gitarre zurück.
Ich stimmte die Gitarre einen Moment und sang den Anfangston, dann atmete ich noch einmal tief durch und lächelte Kai an. Ich hoffte, dass ihm das Lied gefiel und ich fragte mich, ob er wohl die versteckte Bedeutung hinter den Wörtern erkennen würde, die mir selbst erst vor wenigen Minuten aufgefallen war.
Dann schloss ich meine Augen und begann die ersten Akkorde zu spielen- welche ich noch auswendig kannte. Erst sobald diese verklungen war und auch der Text losging, öffnete ich meine Augen wieder und begann dazu auch noch zu singen. Ich wusste, dass ich eine gute Stimme hatte, auch wenn ich damit niemals angeben würde. Ich hoffte nur in diesem Moment, dass auch Kai sie mochte.
Während ich sang und spielte blickte ich immer wieder zu Kai hinüber und lächelte ihn an. Kai, der mir schon immer so viel bedeutet hatte und erst gestern war mir wirklich bewusst geworden, wie viel er mir tatsächlich bedeutete. Mein süßer Kai für den mein Herz in diesem Moment sang, genauso wie meine Stimme.
Schließlich verklangen die letzten Akkorde und schließlich auch meine Stimme.
Unsicher blickte ich Kai an. Wie hatte es ihm gefallen? "Und?", fragte ich nervös.

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