(Mitsukas Sicht)
„Mitsuka! Warte doch!"
Was will der schon wieder? Hatte ich ihm nicht gesagt, dass ich müde bin? Ich wollte jetzt einfach nach Hause gehen und mich, nach einem schönen Bad, in mein Bett legen und einschlafen. Aber nein, das wäre doch viel zu schön und einfach.
Ich beschloss einfach weiterzulaufen, denn heute hatte ich einfach nicht die Nerven dazu, mit Hatsuma zu reden.Wir waren erst gerade eben von einem der unzähligen Kämpfe gegen die Senju zurückgekehrt, und ich hatte noch vor meine Verletzungen behandeln zu lassen. Es war ein sehr anstrengender Kampf gewesen und mein Körper hatte viel durchmachen müssen. Mehr als wie üblich.
Aber wie erwartet ließ mich Hatsuma nicht in Frieden, stattdessen lief er mir nach und versuchte mich aufzuhalten. Ich wusste was er mir zu sagen hatte. Ich wusste auch, dass er mich auf dem ganzen Weg bis nach Hause nerven würde, wenn ich jetzt nicht mit ihm reden würde. Deswegen holte ich noch einmal tief Luft, bevor ich mich schließlich zu ihm wandte. Ich versuchte möglichst müde und gelangweilt zu schauen, was mir nicht sonderlich schwer fiel.
Er sah mich mit einem besorgten Gesichtsausdruck an und griff nach meiner Hand.
Ich ließ es einfach zu. Ganz offensichtlich wollte er etwas sagen, aber es kam kein Ton aus seinem Mund. So langsam wurde ich ungeduldig. Es war jedes Mal das Gleiche.„Sag schon, was willst du von mir?"
„Ich..."
„Hatsuma ich habe keine Zeit für sowas. Wenn du mir etwas sagen willst, dann sag es jetzt, denn ansonsten möchte ich gerne gehen."
„Ich wollte mich um deine Verletzungen kümmern."
Ich schaute ihn skeptisch an. An seiner Kleidung war überall Blut. Von den Feinden, wie auch von ihm selber. Er sah nicht besser aus als ich selbst. Vielleicht hatte er sogar noch mehr Verletzungen. Also, was sollte das?
„Ich glaube du solltest dich erst mal selber behandeln lassen."
Er sah enttäuscht aus, und weil er mir Leid tat (und weil ich es wieder einmal nicht lassen konnte) sagte ich noch:
„Wir können ja zusammen ins Krankenhaus gehen und uns dort behandeln lassen."
„Ja! Ja, das können wir machen."
Er schien sich wirklich sehr zu freuen. Ich glaube, weil der Vorschlag von mir gekommen war.
Also liefen wir zusammen in Richtung des Uchiha-Krankenhauses. Den ganzen Weg über sagten wir nichts mehr, aber ich konnte seinen Blick deutlich auf mir spüren. Es war mir sehr unangenehm, aber ich sagte nichts.Hatsuma hatte mir vor einer Woche gesagt, dass er mich liebte, und das schon seit über zwei Jahren. Das Problem war, dass ich ihn nicht liebte und es auch nie tun würde. Für mich gab es nur einen einzigen Mann, den ich wirklich liebte, und da dieser unerreichbar war für mich, wollte ich auch niemand anderen haben.
Außerdem konnte ich es kaum glauben, dass ein so junger und attraktiver Mann wie Hatsuma sich ausgerechnet in mich verliebt haben sollte. Ich war einer der wenigen Uchiha- Kriegerinnen. Um genau zu sein waren wir zu dritt. Während wir zusammen mit den Männern gegen unsere Feinde kämpften, blieben die anderen Frauen zu Hause und kümmerten sich um ihre Kinder.Nicht jede Frau konnte eine Kunoichi werden. Man musste ein Sharingan erweckt haben, was nur wenige Uchiha-Frauen konnten. Aber anders als man vermuten würde, wurden wir nicht besonders hoch angesehen bei den Männern...und auch bei den Frauen nicht. Deshalb wunderte es mich auch so sehr, wie Hatsuma sich in mich verlieben konnte.
Ich wusste, dass es viele Frauen gab, die ihn liebten. Also, wieso ausgerechnet ich? Ich kannte ihn ja noch nicht einmal richtig, als er es mir gesagt hatte.Ja, die Liebe war schon etwas Seltsames.
Als wir im Krankenhaus ankamen, fragten wir nach einem Arzt und wurden auch gleich in ein kleines Zimmer gebracht. Dort saß einer an seinem Schreibtisch und wartete anscheinend auf Patienten. Neben dem Schreibtisch war nur eine Liege im Raum, sonst gar nichts.
„Wen darf ich denn zuerst behandeln?", fragte uns der Arzt jetzt.
Ich wollte gerade sagen, dass Hatsuma mehr Verletzungen hatte, aber er war schneller.
„Lass du dich zuerst behandeln, Mitsuka. Ich warte solange draußen."
Und schon war er weg. Ich hatte überhaupt keine Zeit irgendetwas zu erwidern, deswegen blieb mir nichts anderes mehr übrig, als mich auf die Liege zu setzten und die Behandlung über mich ergehen zu lassen.
Zuerst musste ich mein Oberteil ausziehen, was mir sehr unangenehm war. Mein ganzer Körper war übersät mit Narben, eine Hinterlassenschaft der etlichen, anstrengenden Kämpfe. Beweise meiner Loyalität.
Der Arzt schaute sich meine Arme, meinen Bauch und meinen Rücken an. Ich hatte überall offenen Wunden, Kratzer, Prellungen und Blutergüsse. Am Rücken hatte ich eine riesige, offene Wunde, die sich diagonal, von meiner rechten Hüfte bis hin zu meiner linken Schulter entlang zog.
„Das sieht schlimm aus.", murmelte der Arzt vor sich hin, und begann damit, die Wunde zu säubern und anschließend zu verbinden.Mir war schwindlig, weil ich viel Blut verloren hatte. Und außerdem hatte ich großen Hunger. Ich hoffte, dass das nicht mehr lange dauern würde, und ich bald nach Hause konnte.
„So sie können das jetzt wieder anziehen."
Er reichte mir mein Oberteil und ich zog es wieder an. Als ich aufstehen wollte um Hatsuma zu rufen, sagte der Arzt noch:
„Sie haben noch eine Wunde am Oberschenkel. Es reicht, wenn sie ihre Hose nur bis zu den Knien herunterziehen."
Da ich das für unnötig erachtete, versuchte ich mich aus der Lage herauszureden.
„Die? Das ist gar nicht so schlimm. Wenn ich Zuhause bin, kann ich die mir selbst verbinden."
Ich fand sie wirklich nicht sonderlich schlimm. Im Kampfgetümmel hatte es ein Senju geschafft, mir seinen Dolch in den linken Oberschenkel zu stechen. Aber nicht besonders tief. Und den Schmerz spürte ich kaum noch. Im Gegensatz zu meinem Rücken, war das hier nur ein kleiner, unbedeutender Kratzer.
„Ich möchte sie mir trotzdem einmal anschauen.", sagte der Arzt ernst.
„Aber- ."
„Wenn sie noch länger diskutieren wollen, muss ihr Freund da draußen auch länger warten."
Er strapazierte meine Nerven, aber ich seufzte und ließ meine blutige Hose soweit wie nötig runter. Ich musste zugeben, dass die Wunde doch schlimmer aussah als erwartet. Mein ganzer Oberschenkel, war mit getrocknetem und frischem Blut übergossen. Und mittendrin war ein „kleines" Loch, aus dem immer mehr Blut herausquoll.
Der Arzt schaute mich nur wohlwissend an und begann damit, meinen Oberschenkel mit einem nassen Lappen von dem ganzen Blut zu befreien. Danach holte er aus der Tasche seines Kittels eine kleine Dose heraus. In ihr befand sich anscheinend eine Salbe aus verschiedenen, wohltuenden Kräutern. Nachdem er die Wunde eingesalbt hatte verband er sie noch (und das viel schneller, als ich es jemals hätte tun können).
„Also das wäre es erstmal. Sie können nun die Hose wieder hochziehen. Ich gebe ihnen noch diese Salbe mit. Benutzen sie sie einmal täglich, dann sollten sie in zwei Wochen keine Schmerzen mehr haben. Falls danach noch was ist, kommen sie wieder hierher."
Während er mir das sagte zog ich meine Hose hoch (verschmutze so sicherlich auch den Verband), bedankte mich bei ihm und ging hinaus. Es ging mir tatsächlich schon viel besser und der Schmerz an meinem Rücken war nicht mehr so stechend.
Draußen stand Hatsuma mit dem Rücken an der Wand gelehnt und hatte die Augen verschlossen. Er musste, genauso wie ich, sehr müde sein. Es tat mir mit einem Mal sehr Leid, dass ich drinnen auch noch diskutiert hatte, wo doch Hatsuma draußen gewartet hatte.
„Du kannst jetzt rein, Hatsuma."
Er öffnete die Augen und schaute mich erschrocken an.
„Ich muss wohl kurz eingenickt sein. Aber danke, ich gehe jetzt rein. Du kannst schon nach Hause gehen. Wir sehen uns dann morgen auf dem Trainingsplatz."
Und schon war er durch die Tür verschwunden. Ich schaute noch ein paar Sekunden lang die geschlossen Tür an.
Er musste wirklich erschöpft sein, wenn er sich so bei mir „verabschiedete". Er wollte mich noch nicht einmal bis nach Hause begleiten.
Ohne viel weiter darüber nachzudenken machte ich mich auf den Weg nach Hause.
Ich seufzte. Was ich jetzt erstmal brauchte, war ein langes Bad.
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Love and Honor
FanfictionLiebe, die über alle Grenzen hinauswächst. Eine Madara Uchiha x Mitsuka Uchiha* & Tobirama Senju x Ayana Uchiha** Fanfic (*),(**): beides meine OC's Disclaimer: Alle Charaktere, bis auf meine OC gehören Masashi Kishimoto