3. Das Training

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(Mitsukas Sicht)

Hatsuma stand vor mir und ich versuchte ihn mit meinem Schwert zu erwischen, aber er war zu schnell und konnte dem Angriff geschickt ausweichen. Als nächstes versuchte ich es mit einem Ninjutsu. Dazu formte ich mit meinen Händen verschiedene Handzeichen. Aus meinem Mund schossen lodernde, meterweite Flammen heraus.

Hatsuma konterte schnell mit demselben Jutsu, und wir beide standen einige Augenblicke lang so. Keiner gab nach, bis wir beide gleichzeitig aufhörten und wieder zu den Schwertern griffen.

Es machte mir Spaß zu kämpfen. Ich fühlte mich frei und musste nur auf mein Gegenüber achten. Mein Körper bewegte sich ganz von allein und ich konnte mich vollkommen auf meine Reflexe verlassen.

Es wunderte mich, dass Hatsuma sich anscheinend nicht zurückhielt und mit seiner vollen Stärke angriff. Das kam mir nur gelegen, denn so konnte ich auch richtig kämpfen.
Nach einer Stunde saßen wir beide auf dem Boden und ruhten uns aus. Heute hatte keiner von uns beiden gewonnen.
Wir hatten aufgehört, weil wir beide so ziemlich gleichstark waren und der Kampf kein Ende zu nehmen schien. Ich konnte spüren, dass die Wunde an meinem Rücken sich wieder geöffnet hatte, und überlegte schon, wie ich sie wieder verbinden konnte zu Hause. Zum Glück hatte ich schwarze Kleidung an, so konnte man das Blut nicht erkennen.

„Ich gehe jetzt nach Hause. Es hat wirklich Spaß gemacht mit dir zu trainieren, Hatsuma.", sagte ich zu ihm und stand auf.

Ich versuchte mir meine Schmerzen nicht anmerken zu lassen.

„Mir hat es auch gefallen. Wir können ja das nächste Mal wieder zusammen trainieren."

Hmm...vielleicht? Wieso eigentlich nicht? Es tat gut gegen ihn zu kämpfen und er hatte kein Wort mehr über seine Liebe zu mir gesagt.

„Ja das können wir machen. Wir sehen uns dann übermorgen wieder."

Ich drehte mich um und wollte gehen, als Hatsuma plötzlich vor mir stand und mich umarmte. Ich erstarrte, denn noch nie war mir ein Mann so nahe, außer auf dem Schlachtfeld. Nach einigen Sekunden ließ er mich wieder los. Ich konnte nichts sagen und schaute ihn nur erschrocken an.

Wieder reagierte mein Körper von selber und ich lief einfach von dem Platz ohne ihn noch einmal anzuschauen. Als ich Zuhause ankam legte ich mich auf mein Bett und atmete tief ein und aus.

Hatsuma Uchiha. Was sollte das? Wieso hatte er mich umarmt? Ich will das nicht! Er ist nicht derjenige den ich wirklich liebe. Er ist zu weit gegangen. Ich kann das nicht zulassen.
...Aber es war doch auch nur eine Umarmung. Trotzdem. Ich liebte ihn nicht und er sollte sich nicht zu große Hoffnungen machen.
Es war meine Schuld! Ich sollte ihm keine Hoffnungen machen. Ahh...!

Ich mag ihn, aber nicht so wie er mich mag. Liebt. Was soll ich nur machen? Ich muss offen mit ihm reden und ihm deutlich klarmachen, dass ich ihn nicht liebe. Ja, das bin ich ihm schuldig. Es tut mir leid Hatsuma.

Tränen flossen. Ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen. Es tat mir leid, Hatsuma verletzen zu müssen. Ich konnte schwer mit solchen Situationen umgehen. Mein Herz fühlte sich schwer an. Zum ersten Mal wurde ich auf so eine Art von einem Mann geliebt und ich wollte es einfach zerstören. Aber konnte ich etwas dafür, dass ich ausgerechnet unseren Clanführer liebte!?
Ich war Sklave meiner Gefühle geworden und jetzt gerade litt ich an ihnen. Ich schluchzte auf.

Wieso konnte Hatsuma nicht mein Bruder sein?

Mit diesem Gedanken übermannte mich der Schlaf endlich.

Love and HonorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt