9. Ein ehrenvoller Tod?

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(Haiyanas Sicht)

Ich schlug und tötete was das Zeug hielt, und es machte mir unglaublichen Spaß. Verdammt! Wie ich diesen Kick liebte. Für mich gab es nichts Schöneres auf der Welt und meinetwegen konnten wir für immer so weitermachen. Als ich den letzten Senju in meiner Umgebung erledigt hatte, schrie ich:
„Ihr verdammten Senju! Kommt und stellt euch eurem Tod!"
Ich konnte spüren, wie jemand plötzlich hinter mir auftauchte und wunderte mich, dass ich ihn nicht schon früher bemerkt hatte. Es war Tobirama Senju. Ich drehte mich um und machte schnell ein paar Handzeichen. Im nächsten Augenblick schossen lodernde Flammen meterweit aus meinem Mund direkt auf Tobirama zu. Er parierte das, indem er seinerseits ein ähnliches Jutsu formte. Anstelle von Flammen schoss aus seinem Mund ein einziger dicker Wasserstrahl. Unsere Angriffe prallten aufeinander und erledigten sich gegenseitig.
Ich hatte schon des Öfteren gegen Tobirama gekämpft...und jedes Mal verloren. Aber seltsamerweise brachte er die Sache nie ganz zu Ende. Er machte nicht einmal die Anstalten mich zu töten und das machte mich so unglaublich wütend! Ich wollte ihn endlich mal drankriegen! Ich wusste, dass er Mitleid mit mir hatte, weil ich als Frau im Krieg mitkämpfen „musste". Ich hatte ihm versichert, dass ich das selbst wollte und dass niemand mich dazu zwingen würde. Dass ich liebend gerne Senjus umbrachte.
Und er hatte nur gelacht und gesagt, dass er keine Frauen umbringen würde. Ich empfand das als so beleidigend, dass ich auf ihn losgestürmt bin und versucht hatte, ihn mit meinem Schwert zu erschlagen. An das, was danach passierte, konnte ich mich später nicht mehr erinnern.
Jedenfalls standen wir uns jetzt wieder gegenüber und diesmal wollte ich lieber sterben, als wegen seinem Mitleid zu überleben. Das widerte mich an. Er verweigerte es mir, ehrenvoll im Kampf zu sterben.
Wir beendeten unsere Attacken gleichzeitig und ich rief ihm zu:
„Diesmal werden wir kämpfen, bis einer von uns stirbt, Tobirama!"
„Ich habe nicht vor dich umzubringen, und du weißt auch, dass ich es nicht tun werde.", sagte er kühl.
„Na gut, wie du willst. Dann machen wir das so: Wenn du mich besiegst und nicht umbringst, werde ich mich selber umbringen!"
Er hob eine Augenbraue und schaute mich belustigt an.
„Ist das dein Ernst? Du würdest lieber sterben, auch wenn du die Möglichkeit hast, weiterzuleben?"
Ich schnaubte und entgegnete ernst:
„Ein ehrenvoller Tod ist mir tausendmal lieber, als ein Weiterleben, ermöglicht durch Mitleid eines Senjus."
Er schaute mich überrascht an und ich konnte sehen, wie er überlegte. Was es war, wusste ich nicht, aber langsam wurde ich ungeduldig. Ich aktivierte wieder mein Sharingan und zog mein Schwert. Keine Sekunde würde ich länger warten.
Ich stürmte auf ihn zu und zielte mit meinem Schwert auf seinen Kopf, doch bevor ich ihn traf, spürte ich plötzlich einen stechenden Schmerz in meiner Brust. Ich stoppte und taumelte einige Schritte zurück, dabei ließ ich mein Schwert fallen. Langsam senkte ich den Blick und als ich auf meine eigene Brust sah, weiteten sich meine Augen. Ein langes Schwert hatte sich mitten durch meine Brust gebohrt. War das Tobirama gewesen?
Ohne lange zu überlegen, griff ich nach dem Schwert und zog es mit einem Ruck raus. Aus der Wunde floss unglaublich viel Blut und bald verfärbte sich der Boden unter mir mit demselben dunklen Rot.
Ich versuchte etwas zu sagen, aber alles was aus meinem Mund kam, war Blut. Viel Blut. Ich fiel auf die Knie. Es war viel zu anstrengend, weiter zu stehen. Ich konnte kaum noch die Augen aufhalten und das letzte was ich sah, war Tobirama, der auf mich zu rannte und etwas rief. Leider konnte ich durch das laute Rauschen in meinen Ohren nicht mehr verstehen, was genau er rief.

Dunkelheit.

***

Love and HonorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt