19. Ungeplante Hochzeit

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(Madaras Sicht)

Tuck, tuck, tuck
„Herein!"
Die Tür zu meinem Arbeitszimmer öffnete sich und vor mir erschien Mioshi, einer meiner Boten. Er verbeugte sich vor mir und als er sich nicht sofort wieder erhob, sagte ich:
„Steh auf. Was ist denn so wichtig, dass du meine Arbeit störst?"
In Wirklichkeit hatte er mich überhaupt nicht bei der Arbeit gestört, denn ich hatte heute wenig Lust auf den ganzen Papierkram und saß nur in meinem Büro, damit Izuna zufrieden war und dachte, dass ich arbeiten würde.
Vor mir richtete sich Mioshi jetzt wieder auf und räusperte sich bevor er anfing zu sprechen:
„Madara-sama, das Clanoberhaupt des Himamura Clans ist soeben angekommen und wünscht euch zu sehen."
Das fehlte noch...
Ich konnte Sade Himamura, das Oberhaupt des Himamura Clans, nicht ausstehen und musste mit ihm jetzt auch noch verhandeln um den Waffenexport für unseren Clan weiterhin gewährleisten zu können. Der Himamura Clan schmiedete für uns Waffen und ich musste zugeben, dass sie wirklich mit Abstand die besten waren, die unser Clan jemals besaß.
Sade Himamura wollte nun das Bündnis, welches zwischen uns entstanden war festigen, indem er eine Uchiha heiratete und ich hatte zugesagt, denn auf die Waffen der Himamura konnte und wollte ich nicht verzichten.
Im Gegenzug konnten wir unsere Waffen haben und der Himamura Clan würde den Senju Clan nicht mehr beliefern. Dieses Angebot gefiel mir äußerst gut und ich hatte keine Bedenken mehr, diese Verhandlung durchzuführen.
„Du kannst ihn zu mir hereinschicken."
Mioshi verbeugte sich erneut und ging aus dem Zimmer. Nur einige Augenblicke später klopfte es erneut an der Tür und diesmal öffnete Mioshi die Türe, ohne auf eine Antwort zu warten. Er wartete draußen und herein kam Sade Himamura und ein anderer älterer Mann.
Sade war ein junger Mann in etwa meinem Alter und hatte kurze schwarze Haare. Er war ganz sicher nicht hässlich und ich war mir sicher, dass keine Frau in meinem Clan etwas dagegen hätte, ihn zu heiraten.
Naja, vielleicht doch eine...
Ich musste leicht lächeln, fasste mich aber genauso schnell wieder, sodass keiner etwas davon mitbekam.
Als die beiden näher kamen, stand ich auf und nickte einmal kurz zur Begrüßung. Beide Männer neigten ihren Kopf leicht nach vorn und ich sagte gespielt höflich:
„Setzt euch doch, dann können wir sofort anfangen."
Sie kamen näher und setzten sich auf die Stühle vor meinem Arbeitstisch. Ich setzte mich ebenfalls wieder hin und wartete darauf, dass Sade den Anfang machte. Er schaute kurz zu dem älteren Mann neben ihm und sagte dann mit einem Lächeln, an mich gewandt:
„Ich habe lange überlegt und habe eine gewisse Vorstellung von meiner zukünftigen Frau, Madara-san."
Ich hob eine Augenbraue und sagte jetzt nicht mehr so höflich wie zuvor:
„Was für eine Vorstellung?"
Er schaute wieder zu dem Mann neben ihm und nickte ihm zu. Daraufhin sagte der Mann mit ernster Stimme:
„In dem Himamura Clan sind schon seit Generationen Kunoichis hoch angesehen. Und deswegen kommen bei diesem Bündnis auch nur Kunoichis in Frage."
Und bevor ich etwas sagen konnte, fügte Sade noch schnell hinzu:
„Sie sollte die Fähigkeit besitzen, ihren zukünftigen Clan beschützen zu können."
Ich kniff die Augen etwas zusammen und sagte etwas angespannt:
„Das war aber nicht so vereinbart. Solche Bedingungen wurden nie erwähnt."
„Ja, das wissen wir, aber dieses Bündnis kann nicht geschlossen werden, wenn diese Bedingung nicht erfüllt wird.", sagte Sade jetzt viel ernster.
Ich versuchte mich nicht aus der Fassung bringen zu lassen und rief Mioshi wieder herein.
„Madara-sama?"
„Bring mir die Unterlagen von jeder Kunoichi aus unserem Clan...und beeil dich."
Er verbeugte sich noch einmal kurz und eilte aus dem Zimmer.
Ich wusste genau, dass es in dem Uchiha Clan höchstens vier Kunoichi gab und eine ganz bestimmte unter ihnen wäre die beste Kandidatin für dieses Bündnis. Die stärkste unter ihnen. Mitsuka Uchiha.
Mioshi erschien wieder und brachte mir die spärlichen Unterlagen an den Tisch. Ich nahm sie in die Hand und entließ ihn wieder. Nach einem näheren Blick erkannte ich, dass es nur noch zwei Kunoichi in meinem Clan gab und ich hatte das dringende Verlangen, eines dieser Unterlagen wieder wegzustecken.
Schließlich gab ich beide Unterlagen Sade und er schaute sie in Ruhe an. Ich wartete scheinbar geduldig und hoffte auf das Unmögliche.
Endlich legte er die Unterlagen wieder auf meinen Arbeitstisch und sagte mit spöttischer Stimme:
„Ich wusste schon, dass es im Uchiha Clan wenige Kunoichis gibt, aber nur zwei?"
Er lächelte mich gepielt an und wäre ich hier nicht am Verhandeln mit ihm, hätte ich ihm den Hals umgedreht.
„Es ist nur Frauen mit dem Sharingan möglich, die Ausbildung zur Kunoichi zu machen. Aber es kommt selten vor, dass eine Uchiha das Sharingan erweckt."
„Ah, verstehe. Dann möchte ich jetzt sagen, für wen ich mich entschieden habe, obwohl beide eine gute Partie darstellen."
Er nahm noch einmal beide Unterlagen in die Hand. Ich ahnte schon wer es sein würde und machte mich darauf gefasst. Ich spürte wie Wut in mir aufkam, als er das Bild von Mitsuka mir zeigte und sagte:
„Die hier wird's sein...Mitsuka Uchiha."
Ohne Vorwarnung riss ich ihm das Bild aus der Hand und sagte zu meinem eigenen Überraschen:
„Das geht leider nicht."
Er schaute mich verdutzt an und ich versuchte selber zu verstehen, warum ich das getan hatte.
„Wie bitte?"
„Ich sagte, dass das nicht geht."
„Was soll das? Warum sollte das nicht gehen?", mischte sich jetzt der Ältere ein.
Ich versuchte eine gute Ausrede zu finden, denn aus irgendeinem Grund wollte ich nicht, dass dieser Vollidiot sie zur Frau nahm. Ich wollte mir selber nicht zugeben, dass ich eifersüchtig war auf Sade. In meinem Kopf war Mitsuka mein Eigentum und niemand, außer mir, durfte sie anfassen. Dieser Gedanke schockierte mich selber etwas, aber im nächsten Moment war ich fest entschlossen und sagte:
„Weil sie schon meine Verlobte ist."
Was soll das?! Meine Verlobte?! Madara, was redest du da?
Die beiden Männer vor mir schauten mich ungläubig an. Der ältere fasste sich am schnellsten und rief aufgeregt:
„Das ist doch gelogen! Himamura-sama, wir sollten gehen und dieses Bündnis nicht schließen!"
Sade hatte sich jetzt auch wieder so weit gefasst und sagte mit einem Lächeln:
„Setzt dich wieder, Fujio. Wenn sie Madara-sans Verlobte ist, kann ich sie natürlich nicht zur Frau nehmen. Ich werde einfach die andere nehmen."
Damit stand er auf und ging zur Türe. Fujio schaute ihm verdutzt hinterher und nach einigen Sekunden stand auch er auf und eilte seinem Herrn nach. Er hielt ihm die Türe auf und bevor beide endgültig gingen, drehte sich Sade noch einmal zu mir um und sagte mit einem hinterhältigen Lächeln:
„Ich hoffe doch, dass ich auch eine Einladung zu eurer Hochzeit bekomme. Natürlich seid ihr auch herzlich auf meine eigene eingeladen."
Damit verschwand er endlich und ich konnte beruhigt aufatmen. Aber keine Sekunde später war ich wieder aufgeregt und dachte angestrengt über meine jetzige Situation nach.
Was soll ich jetzt nur tun? Es muss eine Hochzeit stattfinden und das bald! Wenn nicht, wird es keine Waffen mehr aus dem Himamura Clan geben, denn Sade lässt nicht mit sich spielen.
Der Gedanke, Mitsuka heiraten zu müssen war nicht sonderlich schlimm für mich. Im Gegenteil, es freute mich, eine Möglichkeit zu haben, um ihre Hand zu halten, ohne dass sie erfahren musste, dass ich etwas für sie empfand.
Selber würde ich es ihr nicht sagen und deswegen rief ich Mioshi herein und erklärte ihm die Situation. Aber ich sagte ihm, dass ich Mitsuka deswegen nicht mit Sade verheiraten wollte, da sie das Mangekyo Sharingan besaß und somit einen Nutzen für unseren Clan hatte, auf welches wir nicht verzichten konnten.
„Madara-sama, sie taten genau das richtige. Ich werde mich sofort auf den Weg machen."
Und damit verließ er mein Arbeitszimmer und ich stand auch auf und verließ mein Anwesen, um etwas frische Luft schnappen zu können. Endlich konnte ich mich entspannen.

***

Love and HonorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt