(Mitsukas Sicht)
Als die ersten Sonnenstrahlen endlich durch mein Fenster fielen, stand ich wieder auf und zog mich an. Ich entschied mich für einen langen schwarzen Rock und ein einfaches Oberteil.
Außerhalb von den Schlachten und dem Training trug ich genau die gleiche Kleidung wie alle anderen Frauen auch. Es war viel bequemer und ließ sich schneller anziehen. Außerdem erregte die Kleidung (im Gegensatz zu der schweren Shinobikleidung) keine Aufmerksamkeit.
Meine Haare ließ ich so wie sie waren. Sie fielen sanft über meinen Rücken bis hin zu meinen Oberschenkeln. Ich mochte es nicht besonders, meine Haare hochzustecken, weil es viel zu lange dauerte bei meiner Haarlänge.
Schließlich beschloss ich wieder zu meiner Tante zu gehen und in Erfahrung zu bringen, was geschehen war, nachdem ich das Bewusstsein verloren hatte.
Als ich vor ihrer Haustüre war, klopfte ich zweimal und nach einer Weile öffnete meine Tante die Türe. Sie schaute mich mit weit aufgerissenen Augen an und rief:
„Mistuka! Du bist aufgewacht! Ayo! Komm sofort her, Mitsuka ist aufgewacht! Komm rein und setzt dich!"
Jetzt war ich diejenige, die die Augen weit aufriss. Meine Tante packte mich am Handgelenk und zog mich ins Haus. Sie drückte mich auf eines der Sitzpolster und brachte mir in rekordverdächtiger Geschwindigkeit einen Tee.
„...V-vielen Dank, Tante. Aber was soll die ganze Hektik?"
„Die ganze Hektik!? Mitsuka Mädchen, wir dachten du wachst gar nicht mehr auf. Zum Glück bist du endlich aufgestanden."
So langsam ahnte ich, was passiert war und ich hatte etwas Angst vor der Antwort, die jetzt kommen würde.
„Tante Kiotshi...wie lange...war ich ohnmächtig?"
Sie überlegte etwas, doch bevor sie etwas sagen konnte kam Ayo ins Zimmer und sagte dabei:
„Ohne den heutigen Tag waren es eine Woche und drei Tage."
Sie setzte sich neben mich und schaute mich ernst an. Mein Mund öffnete sich, aber es kam kein Ton heraus. Mir hatte es die Sprache verschlagen.
Wie konnte ich so lange ohnmächtig sein? Verdammt! Dann war heute ja Donnerstag. Trainingstag.
Wie viele Trainingstage hatte ich verpasst? Was dachte sich Izuna-sama? Er wollte doch mit mir trainieren. Was war mit Hatsuma? War er gekommen, um nach mir zu schauen?
Ich hoffe nicht!
Was dachte wohl Ayo darüber. Schließlich war ich doch ohnmächtig geworden, als sie mir ihre „Überraschung" gesagt hatte.
Ich schaute sie an und konnte endlich wieder reden.
„Es tut mir leid Ayo, ich weiß auch nicht, wieso ich ohnmächtig geworden bin."
Sie schaute weg und sagte mit kühler Stimme:
„Ist schon gut. Wir haben sofort einen Arzt geholt und der hat gemeint, dass dein Körper in keiner guten Verfassung ist und dringend Ruhe benötigt. Du solltest jetzt auch lieber nach Hause gehen und dich wieder ins Bett legen."
Sie wollte mich nicht hier haben, das war mehr als offensichtlich. Sie war immer noch beleidigt auf mich, wobei ich eigentlich diejenige sein sollte, nachdem sie mir ihre Verlobung ein halbes Jahr lang verheimlicht hat!
Ich schaute in die Richtung meiner Tante und merkte, dass sie nicht mehr da war. Sie musste gegangen sein um neuen Tee zu holen. Also sollte es so sein.
Ich stand auf, zog meine Schuhe an und ging, ohne mich zuvor noch zu verabschieden. Es war mir im Moment egal, ob das unhöflich war oder nicht. Ich war wütend, ich fühlte mich so allein. Meine einzige Familie wollte mich auch nicht mehr haben. Meine, wie eine Schwester geliebte, Cousine wollte mich nicht mehr haben.
Ich spürte, wie mir eine einzelne Träne die Wange hinunterlief, und bevor es noch mehr wurden, lief ich schnell nach Hause und sperrte die Tür hinter mir ab.
Ich lehnte mich, schwer atmend, an die Tür und glitt langsam hinab, bis ich auf dem Boden saß. Meine Beine zog ich mir bis ans Kinn und fing an laut zu Schluchzen.
Heiße Tränen liefen unaufhörlich und meine Augen schmerzten höllisch. Mein Herz schmerzte und verlor seinen ruhigen Rhythmus. Mein Atem ging nur noch stoßweise und mein Verstand wollte nicht mehr arbeiten. Die Trauer überwältigte mich.
Wieso behandelte mich Ayo so?
Ich saß noch lange auf dem Boden, auch nachdem keine Tränen mehr flossen.
Plötzlich klopfte es an der Tür und ich hörte, wie jemand meinen Namen rief.
„Mitsuka Uchiha! Öffne sofort die Tür!"
Zuerst bewegte ich mich nicht, dann stand ich aber doch auf und öffnete die Tür.
„Was ist?", fragte ich.
Meine Stimme hörte sich schrecklich an und wahrscheinlich sah ich auch so aus, aber der Mann vor mir zuckte noch nicht einmal mit der Wimper, als er mich sah. Er reichte mir nur einen Brief und sagte noch:
„Der hier ist von Izuna-sama. Außerdem soll ich dir noch von ihm ausrichten, dass er ungern wartet."
Damit drehte er sich um und ging einfach. Das erste was ich mich fragte war, von wo Izuna wusste, dass ich aufgewacht war. Das war sehr merkwürdig. Das einzig plausible war, dass ich überwacht wurde. Der Gedanke widerte mich an und ich versuchte nicht weiter darüber nachzudenken.
Ich öffnete hastig den Brief und während ich las, vergaß für einen Moment die Geschehnisse des heutigen Tages. Was mich wunderte war, dass auf dem Brief nur eine einzige Zeile stand:
Morgen erwarte ich dich an meiner Seite. Sei pünktlich da.
Uchiha Izuna
Der Brief verwirrte mich sehr. Was war morgen? Ich überlegte lange und am Ende fiel es mir wieder ein.
Morgen sollten wir wieder einmal gegen die Senju kämpfen. Das stand schon seit Wochen fest. Aber wieso wollte mich Izuna-sama an seiner Seite haben, wo ich doch kaum trainieren konnte und in keiner besonders guten Verfassung war?
Mir schien es so, als ob er etwas im Schilde führte, aber noch wusste ich nicht, was es war.
Eins stand aber mit Sicherheit fest: Ich würde morgen pünktlich an seiner Seite erscheinen und gegen die Senju kämpfen.***
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Love and Honor
FanfictionLiebe, die über alle Grenzen hinauswächst. Eine Madara Uchiha x Mitsuka Uchiha* & Tobirama Senju x Ayana Uchiha** Fanfic (*),(**): beides meine OC's Disclaimer: Alle Charaktere, bis auf meine OC gehören Masashi Kishimoto