Der schwarze Leopard

Kapitel 15

“Was machst du denn so spät noch hier?”, will ich wissen und er kommt auf meine Seite des Schreibtisches.
“Ich war noch beim Tanztraining”, antwortet er und lehnt sich neben mir, mit dem Hintern, an den Schreibtisch.
“Ah ja jetzt rieche ich es”, grinse ich.
“Du sagtest doch du magst das”, schmunzelt er.
“Sag mal flirtest du mit mir?”, schmunzle ich ebenfalls.
“Vielleicht”, zwinkert er.
“Du begibst dich in gefährliches Terrain wenn du mit der Rudelführerin flirtest”, grinse ich schelmisch.
“Ich denke nach unserem Kuss letztens darf ich das”, raunt er und ich bin wirklich mehr als überrascht über seinen Tonfall.
Perplex gucke ich ihn an, er ist wie ausgewechselt. Er stellt sich hinter mich und legt seine Hände auf meine Schultern.
“Du siehst verspannt aus”, sagt er und drückt mit den Fingern leicht gegen meine Muskeln.
Ein schmerzerfülltes aber doch entspanntes Stöhnen entkommt mir und ich schließe meine Augen.
“Nanu? Woher kommt dein Sinneswandel? Und woher kannst du verdammt noch mal so gut massieren?”, möchte ich von ihm wissen.
“Ich hatte heute ein Gespräch mit Bao, das mich echt weitergebracht hat und diese Griffe hat mir Rae beigebracht, er meinte Tänzer zerren sich gerne mal etwas da ist es hilfreich wenn man ein paar muskelentspannende Griffe kennt”
“Ach dann muss ich mich demnächst mal bei Rae bedanken”, kichere ich und er hört wieder auf meinen Nacken zu massieren.
“Wie lange hast du denn noch vor zu arbeiten?”
“Ich weiß nicht ich habe noch so viele Budget-Anträge hier liegen die ich schnellstmöglich genehmigen muss”
“Wenn du möchtest kann ich dich zu Hause weiter massieren, das war nicht alles was mir Rae beigebracht hat”
“Also heute gehst du ja ganz schön ran”, staune ich über seine offene Art.
“Wie gesagt ich hatte ein sehr hilfreiches Gespräch mit Bao”, grinst er stolz.
Ich beschließe es für heute sein zu lassen und gehe mit Julien. Bei ihm zu Hause angekommen wirft er die Jacke über die Sofalehne und dreht sich zu mir um.
“Ich denke ich hüpfe schnell unter die Dusche, ich bin also in zwei Minuten bei dir”, erklärt er und streicht mir eine Strähne hinter mein Ohr.
“Ich könnte doch mitkommen?!”, hauche ich und beiße auf meine Unterlippe.
Verblüfft sieht er mich an und überlegt.
“Ist schon okay wenn das zu schnell geht”, lenke ich ein.
“N-nein, also wenn du willst, ähm du kannst gerne mitkommen, ich, äh ich hab nichts
dagegen, fragt sich nur ob, ob genug Platz ist für uns, ähm beide”, stottert er nervös.
“Julien, es ist wirklich in Ordnung wenn du alleine duschen willst, ich bin die letzte die sich jemandem aufdrängt”, beruhige ich ihn und lächle.
Plötzlich zieht er mich an sich und schiebt mich küssend ins Bad.
“Okay überraschend”, gebe ich zu.
“Ich hab viel zu lange darauf gewartet und wäre dumm wenn ich die Gelegenheit nicht nutze wenn du sie mir schon anbietest”, säuselt er zwischen zwei Küssen.
“Das hört sich verdammt nach einem Rat von Bao an”, lache ich.