Kapitel 6

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Ich zucke zusammen und sehe sie überrascht an.
“Was? Wie kommst du drauf?”, stammle ich.
“Naja jedesmal wenn ich dich berühre, verfällst du nahezu in eine Schockstarre, da dachte
ich mir vielleicht bist du in diesem Bereich auch eher unerfahren”, klärt sie mich auf.
“Ich bin nicht unerfahren”, verteidige ich mich.
“Als Leopard vielleicht, aber als Mensch?”, stichelt sie.
Mir fällt nichts ein was ich antworten kann, natürlich habe ich mit der ein oder anderen Leopardin geschlafen, aber als mein Tierwesen und das waren alles wilde Leopardinnen, die interessierte es nicht ob ich schwarz, weiß, gefleckt oder gestreift bin. Aber keine der Gestaltwandler hat sich auch nur im geringste für mich interessiert.
“Oh mein Gott!”, kreischt Ella und schlägt sich die Hand vor den Mund, “Ich hab dir nicht allen ernstes deinen ersten Kuss verpasst?!”
“Äh?!”
“Man, hätte ich das früher gewusst, dann hätten wir das ganz anders aufbauen können”, plappert sie aufgeregt.
“Ist schon okay so”, murmle ich vor mich hin.
“Momentmal, wenn du noch nichtmal geküsst wurdest, dann-”
“Ella, könnten wir bitte über etwas anderes reden?”, werfe ich ein bevor mein Puls ins unermessliche steigt.
“Oh, tut mir leid, dir ist das peinlich oder? Das muss es gar nicht”, tröstet sie und streicht über meine heißen roten Wangen.
“Weißt du, ich bin anders als ihr, ich hab Tattoos, das hat keiner hier und ich wurde in ein anderes Rudel geboren und selbst da war ich der Sonderling, weil ich als einziger Leopard schwarz war. Ich verstehe deinen Vater, dass er dich mit einem Kerl sehen will den er für gut befindet. Und ich weiß auch dass dir das unangenehm ist so angesehen zu werden wie es das Pärchen vorhin gemacht hat. Das wird dir mit mir aber immer so gehen, ich verstehe wenn du das nicht möchtest. Ich bin es schließlich gewohnt, dass niemand etwas mit mir zu tun haben will”, wechsle ich das Thema.
“Was? Wie kommst du denn darauf, dass ich nichts mit dir zu tun haben möchte?”, fragt sie verblüfft.
“Nichts mit mir zu tun haben vielleicht nicht, aber du hast mich gerade benutzt für irgendeine
Racheaktion, denke ich mal”, nuschle ich und fahre mir nervös durch die Haare in der hoffnung dass ich gerade falsch liege.
“Du hast mich ganz falsch verstanden”, lächelt sie aufmunternd.
“Hab ich das?”
"Gut, vielleicht habe ich dich wirklich gerade benutzt, aber glaub mir ich würde es nur liebend gerne rückgängig machen, denn ich mag dich wirklich gern und deinen ersten Kuss hätte ich dir echt gerne auf andere Weise gegeben”, gesteht sie.
Plötzlich schlingt sie ihre Arme um mich und kuschelt sich an meine Brust.

***

Laut und schnell pocht sein Herz in seiner Brust. Ich versuche still zu halten damit er sich beruhigen kann aber kaum bewege ich mich fängt es erneut an zu rasen.
“Ganz ruhig, ich tu dir nix”, grinse ich ihn an.
“Ja ich weiß”, antwortet er.
“Ist es zu viel?”, erkundige ich mich.

Der schwarze LeopardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt