Kapitel 5

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“Willst du dich wirklich mit ihm einlassen?”, möchte Arthur wissen, “Was ist mit Alex?”
“Alex ist nett, aber wirklich nicht mein Typ, ich will keinen ruppigen Jäger an meiner Seite”, erkläre ich.
“Aber das wäre von Vorteil wenn du eines Tages Alphatier wirst”, säuselt er.
“Siehst du, du fängst schon wieder damit an! Du siehst ja was aus der Zweckbeziehung zwischen dir und Mama rauskam”, motze ich und erinnere ihn daran, dass die beiden sich kurz nach meiner Geburt getrennt haben.
“Es kam das wunderbarste heraus, nämlich du! Und ich verbiete mir, dass du so mit mir sprichst, ich bin immer noch dein Rudelführer! Also wenn du glaubst, dass es besser ist einen Träumer als Gefährten zu haben dann bitte, aber komme mir bloß nicht eines Tages damit, dass du das Rudel nicht mehr unter Kontrolle hast, in meiner Position muss man Stärke zeigen können, darum haben ich und deine Stiefmutter dich so erzogen”
Nach dieser Standpauke lässt er mich einfach stehen. Ich war nie ein trotziges Kind und habe immer gemacht was mein Vater mir befahl, aber mir vorschreiben zu lassen mit wem ich mein Leben teilen soll, geht zu weit. Wütend stampfe ich auf Julien zu und packe ihn am Handgelenk. Ich schleife ihn vorbei an Alex und Arthur zu meiner Wohnung.
“Was hast du vor?”, will Julien wissen.
“Siehst du schon noch”, brumme ich.
“Ella, was ist los?”, ruft er plötzlich und bleibt abrupt stehen, sodass ich kurz zurückgezogen werde.
“Mein Vater will mir vorschreiben mit wem ich eine Beziehung führen soll und meint Alex wäre der Richtige für mich”, schnaufe ich beleidigt.
“Und was hab ich damit zu tun?”
“Eigentlich nichts”, gebe ich zu und sehe plötzlich Alexej.
“Aber?”, hakt Julien nach.
Ich lege beide Hände an seine Wangen und gebe ihm einen Kuss. Als ich mich von ihm löse hat er seine Augen noch geschlossen und öffnet sie eine Sekunde später. Ein Pärchen kommt uns entgegen und sieht uns schockiert an, tuschelnd gehen sie weiter. Kurz schiele ich zu Alexej der wie angewurzelt dasteht und uns beobachtet. Schnell öffne ich meine Wohnungstüre und ziehe den verwirrten Julien herein. Ich kann mir genau denken was Alex den anderen erzählen wird.

***

Mein Körper spielt verrückt, mein Kopf versucht diesen Kuss zu verarbeiten. Sie führt mich ins Wohnzimmer und setzt sich neben mich.
“Was sollte das gerade?”, melde ich mich nach einer halben Ewigkeit zu Wort.
“Mir war einfach danach”, antwortet sie achselzuckend.
Ich bin verwirrt.
“Hey, alles okay bei dir?”, möchte Ella wissen und sieht mich mit ihren wunderschönen Augen an.
“J-ja”, krächze ich und räuspere mich.
“Entschuldige bitte, ich hätte es ja wissen müssen, dass du es nicht so mit Nähe hast”, nuschelt sie.
“Schon gut”
“Du wurdest aber schon mal geküsst oder?”, erkundigt sie sich.

Der schwarze LeopardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt