Sie windet sich plötzlich und kriecht von mir weg, wie ein Kätzchen rollt sie sich anschließend zwischen zwei großen Wurzeln ein und funkelt mich mit ihren kristallblauen Augen an. Unsicher lege ich mich neben sie und bette meinen Kopf auf ihrer Brust, so schlafen wir beide ein.
***
Julien atmet ruhig, er dürfte also eingeschlafen sein. Plötzlich beginnt er wie wild zu strampeln und seine Schnurrhaare zucken. Beruhigend lecke ich über sein Fell, doch er beruhigt sich nicht. Ich krieche von ihm weg und verwandle mich zurück.
“Julien?”, flüstere ich und kraule sanft seine Ohren, “Komm wach auf du hast nur einen Albtraum, alles ist gut”
Benommen schlägt er die Lider auf und schon spüre ich seine scharfen Zähne in meinem Arm. Erst als er wieder locker lässt ziehe ich meinen Arm zurück. An der Stelle wo einer der Fangzähne sich in mein Fleisch gebohrt hat, fließt Blut aus der Wunde. Schnell springt Julien auf und rennt in den Wald hinein.
“Julien, wo willst du hin?”, rufe ich hinterher, während ich meine Blutung zu stoppen versuche.
Ich kann ihm in Menschenform unmöglich hinterher kommen, aber als Leopard ist es mir mit meiner Wunde auch kaum möglich, immerhin brauche ich meine Vorderläufe. Also beschließe ich die Jäger zu rufen. Schleunigst mache ich mich auf den Weg zurück. Auf halbem Weg kommen mir zwei der Jäger entgegen.
“Was ist passiert?”, fragt mich der eine schockiert und greift nach meinem Arm, “hat er dich gebissen?”
“Ach, ich bin selber Schuld”, wende ich ab.
“Wo ist dieser Scheißkerl, ich wusste dass wir noch Ärger mit diesem Wilden bekommen werden”, schimpft Alexej.
“Er ist kein Wilder und das weißt du”, tadle ich ihn sofort, “Findet ihn einfach, okay?”
Beide nicken und laufen als Leoparden davon.
Zwei Stunden später kommen sie wieder zurück, mit Julien im Schlepptau. Als er mich sieht reißt er seine Augen auf und sieht mich unsicher an.
“Wo warst du? Wieso bist du weggerannt?”, frage ich.
“Ich hab dich gebissen”, murmelt er entschuldigend.
“Wir lassen euch mal alleine, aber wehe du krümmst ihr auch nur ein Haar, dann bringe ich dich höchstpersönlich zur Strecke”, droht einer der Jäger.
“Alex!”, zische ich, “Lass ihn in Ruhe!”
Murrend verschwinden die Jäger und ich wende mich wieder an Julien.
“Ich weiß, dass du mich gebissen hast, aber ich bin selber Schuld!”, erkläre ich und nehme seine Hand.
“Das hätte trotzdem nicht passieren dürfen”, nuschelt er, “Ich darf mich einfach nicht mehr verwandeln”
“Ach quatsch, wenn du dich nicht ab und zu verwandelst und austobst brechen deine Instinkte ohnehin durch und dann wirds erst recht gefährlich”, baue ich ihn auf.
“Ich hab geträumt, von dem Tag als du mich gefunden hast”, gibt Julien leise zu.
“Ich dachte mir schon, dass du einen schlimmen Albtraum hast”, flüstere ich und drücke ihn an mich.
Sofort erwidert er die Umarmung, nicht so wie sonst wo er erstarrt und die Zuneigung nur langsam zulässt.
“Du warst an meiner Stelle”, haucht er traurig in meine Haare, “du hast es nicht geschafft”

DU LIEST GERADE
Der schwarze Leopard
Fantasia》REUPLOAD《 Diese Geschichte handelt von Gestaltwandlern, sie sind uur einen Hälfte Mensch zur anderen Großkatzen. Ella, eine weiße Schneeleopardin, ist eine davon und eines Tages findet sie einen verletzten schwarzen Leoparden, namens Julien.