Kapitel 23

977 52 0
                                    

“WAS?”, schrei ich schockiert.
“Ja, aber er weiß es nicht, Nicolas hat mir das an seinem Sterbebett erzählt. Es steht auch in Alexejs Akte, wieso hast du sie dir nicht einfach durchgelesen?”
“Weil ich sie nicht finden konnte”, gebe ich zu, “Oh nein, ich hoffe Alex hat sie sich nicht heimlich genommen”

***

Mit einer Akte in der Hand, auf der ‘Alexej Lightwood’ steht, laufe ich in meiner Wohnung auf und ab. Genüsslich nippe ich an meinem Whiskey. Schon interessant was sich in einer Akte alles ansammelt, sogar der kleinste Kavaliersdelikt wurde festgehalten. Auch die Degradierung und meine Beziehung mit Ella als Rudelführerin. Aber das mit meinem Vater ist interessant, scheinbar hat meine zukünftige Ehefrau unwissentlich meinen leiblichen Vater getötet, oder wusste sie es sogar? Eines steht fest, Blut verlangt nach Blut.

***

Laut Ella gibt es also keinen Leoparden auf den die Beschreibung mit den Tattoos passt. Vielleicht sollte ich mich mal schlau machen. Ich verwandle mich in den schwarzen Leoparden und laufe an der Landesgrenze entlang bis ich zu einem Gebiet komme, dass sich ein Wolfsrudel mit einem Tigerrudel teilt. Ich positioniere mich in einem Baum und beobachte wie eine Patrouille stündlich vorbeimarschiert. Es beginnt langsam zu dämmern und ich werde müde. Ich beschließe ein Nickerchen zu machen. Doch dann schrecke ich hoch denn ich höre zwei Männer lautstark diskutieren.
“Du Idiot”, schreit der eine und mir kommt die Stimme bekannt vor.
“Ich hab nur das gemacht was du gesagt hast”, verteidigt sich der andere.
“Offensichtlich nicht denn Ella kam heute zu mir und meinte da ist was faul an der Geschichte”, knurrt er und mir fällt es wie Schuppen von den Augen.
“Alexej ich weiß nicht was du meinst, ich hab mich mit Julien vorgestellt, habe mir extra die Haare so abgeschnitten wie du es wolltest und habe ihm das erzählt, was du mir aufgeschrieben hast”
“Ich habe keine Ahnung was Ella schon weiß aber sie ist uns auf der Spur, lass dich also nicht blicken, wenn du sie hier siehst! Ich kümmere mich drum dass sie das ganze schnellstmöglich vergisst, ein toter Vater wird hoffentlich dafür reichen”, droht Alex und verschwindet in der Dunkelheit.
Unbemerkt folge ich ihm, ich muss Ella informieren. An der Landesgrenze zu den Leoparden bin ich besonders vorsichtig. Ich krieche durch das Wasser und wälze mich im Morast, der meine Fährte überdeckt. Geduckt schleiche ich immer noch hinter Alex her, wenn er mich nicht sieht bemerken es die anderen hoffentlich auch nicht und wenn doch, dann wars das mit mir. Alexej biegt zu seiner Wohnung ab und ich laufe weiter zu Ella, ihr Schlafzimmerfenster ist geöffnet aber sie scheint wohl gerade im Bad zu sein. Unbemerkt springe ich durch das Fenster und verstecke mich unter dem Bett. Erst als sie das Licht ausschaltet krieche ich hervor.
“Was war das? Hallo?”, murmelt sie nervös und greift nach der Nachttischlampe.
Ich packe sie am Handgelenk und verhindere es.
“Sch, ich bins, Julien”, flüstere ich.
“J-, was machst du hier? Bist du wahnsinnig? Wenn dich jemand sieht wars das, und für mich auch”, schimpft sie leise.

Der schwarze LeopardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt