|~1~|

395 31 34
                                    

Hallo. 


Viele von euch kennen mich. 


Ace. 


Der, der Lukas entführt hat und bestimmt auch den ein oder anderen anderen Jungen. 


Die rechte Hand von Franjo Baranow, dem Kopf einer gefürchteten Mafia, welche sich mit dem Verkauf von Kindersklaven seinen Ruf aufgebaut hat.



Viele von euch finden mich vielleicht unsympatisch deshalb. Doch ohne eingebildet zu wirken kann ich glaube ich behaupten, dass die meisten von euch mich eher mögen und alles über mich erfahren möchten. Ich habe einiges dazu beigetragen, dass es Lukas gut geht und er ein Leben bekommt, das er verdient hat. 

Ich habe lange und ausführliche Gespräche mit der Autorin gehalten und mich das ein oder andere Mal mit meinem Boss, Franjo, zusammengesetzt, doch nun sind wir alle zu dem Schluss gekommen, dass es Zeit wird. Zeit euch einzuweihen und euch meine Geschichte zu erzählen. Doch wo soll ich nur anfangen?

Vielleicht im März 1995? Meine Eltern waren damals sehr jung und gerade einmal ein halbes Jahr verheiratet

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Vielleicht im März 1995? Meine Eltern waren damals sehr jung und gerade einmal ein halbes Jahr verheiratet. Sie sind in ihre erste gemeinsame Wohnung gezogen und haben es mit der Verhütung nicht ganz so erst genommen. Ich möchte jetzt nicht sagen, ich sei kein Wunschkind gewesen oder durch einen großen Fehler entstanden, doch so wirklich geplant war ich zu dem Zeitpunk nicht. Als sie im Mai dann die ersten Ultraschallbilder gesehen haben und sich mit ihren Eltern, also mit meinen Großeltern unterhalten haben, war es um sie geschehen und sie wollte mich um jeden Preis. So ist es kein Wunder, dass ich knappe sechs Monate später das Licht der Welt erblickte. Es war der 24. Dezember 1995 und - zumindest wenn man dem glaubt, was mir meine Mutter die ersten sechzehn Jahre meines Lebens gesagt hatte - war das der glücklichste tag in ihrem Leben.

Ich kann mich nicht wirklich an die zeit erinnern. ich habe sie in den Hintergrund meines Gedächtnis verdrängt. Zu schmerzlich ist der Gedanke an meine damals so glückliche Familie. Ich bin in guten Verhältnissen groß geworden. Mit drei Jahren habe ich meinen Bruder Artjom bekommen und durfte den Kindergarten besuchen. ich habe mich mit meinem Bruder von Anfang an sehr gut verstanden. Ich habe mich immer schon um ihn gekümmert und meiner Mutter und meinem Vater, die beide Arbeiten gegangen sind, geholfen. Versteht mich nicht falsch. Sie hatten uns beide wirklich sehr lieb und das haben wir jeden tag gespürt, dennoch haben sie immer gesagt "um erfolgreich in der Familie zu sein, muss man auch erfolgreich im Beruf sein". 

Sie hatten recht. Dadurch, dass wir beide sehr früh schon ganztägig in Betreuung waren haben wir viel Geld gehabt und dennoch haben wir genug Liebe von unseren Eltern bekommen. An den Wochenenden haben wir Ausflüge gemacht und waren Wandern, als ich sieben Jahre alt wurde hat mich mein Vater sogar einmal mit auf die jagt genommen, was dann eine Art Hobby für uns beide geworden ist. Ich liebte es wahnsinnig mit ihm Zeit zu verbringen, während Artjom schon immer eher ein Mama-Kind war.

Die Schule hat für mich nie wirkliche in Problem dargestellt. Ich habe schon immer schnell Freunde gefunden und nie wirklich Probleme mit jemandem gehabt. Zudem fällt mir das Lernen wirklich leicht und so war ich immer ein guter Schüler ohne viel machen zu müssen. Meinem Bruder habe ich in Mathe etwas aushelfen müssen und nicht nur einmal habe ich für ihn eine Unterschrift auf einem Kurztest gefälscht. Was Noten und die Leistung die wir erbringen angeht, war mein Vater immer etwas streng und hat gerne Hausarrest vergeben. Doch ich schweife zu sehr ab. Das sind alles normale Gegebenheiten. Das ist bei jedem so.

Eine kleine Wendung in meinem Leben gab es, als mein Bruder und ich erfahren haben, dass wir eine Schwester bekommen. Im Grunde ist es ja nichts Besonderes, aber ich war zu dem Zeitpunkt schon zehn Jahre alt und auch mein Bruder würde bald sieben werden. Aber ich hatte ja zu beginn erwähnt, dass meine Mutter mit mir relativ früh schwanger wurde und daher ist es nicht verwunderlich, dass sie mit ende zwanzig noch ein Kind bekommen würde.

Dennoch hat dies einiges in unserem Leben verändert. Zum ersten sind wir von unserem Wohnort bei St. Petersburg zu unseren Großeltern nach Oserik gezogen. Wie du dich nun bestimmt fragst... Wo zum Henker ist das. Ja so hatte ich auch geschaut als mir meine Eltern davon erzählten. Es ist eine kleine Ortschaft ganz im Westen von Russland. Man muss durch mindestens zwei weitere Länder um dort hin zu kommen, doch meine Eltern hielten es für das Beste. So hat meine Mutter Unterstützung von ihren Eltern bekommen beim Aufziehen ihrer Tochter, Alena. Meinem Bruder und mir gefiel das nicht sonderlich da wir all unsere Freunde zurücklasse mussten. Zudem mussten wir die Schule wechseln und uns neu einleben.

Doch zu unserer Überraschung ist uns der Neuanfang sehr gut gelungen. Ich vermisse zwar den Deutschunterricht, den ich an meiner alten Schule nehmen konnte, doch das ist okay. Und so lebten wir. Alles war gut und mein Bruder und ich haben unsere kleine Alena direkt ins Herz geschlossen. Fünf Jahre ging das gut und wir lebten als glückliche Familie zusammen. Dann ist aber mein Opa aus heiterem himmel einfach gestorben und ein halbes Jahr später ist meine Oma sehr krank geworden. Die Ärzte haben aber nichts gefunden. Sie meinten, es liegt an ihrer Psyche und so wie ich mich erinnern kann, haben sie da voll und ganz recht. Sie hatte nach dem Tod ihres Mannes keinen größeren Wunsch als endlich zu ihm zu kommen. Was schlussendlich zwei tage vor meinem fünfzehnten Geburtstag passierte.

Meine Mutter hat das schwer getroffen und wir alle waren sehr traurig. Aber das Leben geht weiter, oder nicht?

Damals dachte ich das noch und auch wenn die folgenden fünf Jahre die schwersten meines Lebens waren und auch die Jahre danach bis heute nicht wirklich leichter wurden, halte ich fest an dem Glauben, das sich alles zum guten wendet.

Mein Name ist Ace, und das, ist meine Geschichte:

Mein Name ist Ace, und das, ist meine Geschichte:

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
The SHADOWside of AceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt