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Es dauerte nicht lange, bis wir den jungen schließlich gefunden hatten. Er unterhält sich mit einem etwas älteren Mann und bemerkt uns nicht. Aber wir auch... Wir haben mittlerweile so viel Übung im unentdeckt bleiben...

Es dauert nicht mehr lange, da geht die Sonne langsam unter und die Menschen ziehen sich in ihre kühlen Häuser zurück. Hier ist es noch einmal ein wenig anders als bei unseren anderen Aufträgen. Es ist mitten im Sommer.... Warm und der Hafen bietet auch jetzt um diese Uhrzeit ein beliebtes Ziel für spatziergänge. Das heißt, wir müssen noch mehr aufpassen...

Frank und ich haben uns umgezogen und tragen nun wieder unsere komplett schwarzen Klamotten. Neben der langen Hose und dem T-Shirt müssen wir, zu meinem Missfallen, auch eine Sturmhaube tragen um unerkannt zu bleiben. Dass das bei diesen Temperaturen zu warm ist, muss ich bestimmt nicht sagen. Aber was macht man nicht alles um den Boss glücklich zu machen?

Also schleichen wir und mit unserem Equipment an den Jungen an und ich Stelle zufrieden fest, dass der Mann bereits schläft. Auch der junge döst vor sich hin und so ist es nicht schwer, sich ihm unbemerkt zu nähern. Als wir so nahe sind, dass er uns nicht mehr entkommen kann, dreht Frank das Fläschchen mit Chloroform auf und macht etwas davon auf das Tuch, welches er ebenfalls vorbereitet hat.

Dann halte ich den Jungen fest und Frank drückt ihn das Tuch auf Mund und Nase. So hat er keine Chance uns zu entkommen. Er schreckt auf, atmet dadurch eine volle Ladung von dem Zeug ein und seine verschiedenartigen Augen schauen uns ängstlich an. Dann sehe und merke ich aber schon, wie er sein Bewusstsein verliert und nehme ich keinen Moment später über meine Schulter.

Dafür, dass er schon volljährig ist, ist er relativ leicht. Ich habe wohl Glück das er gut auf seine Figur achtet, denn sonst hätten wir jetzt das Problem, ihn unbemerkt in unseren Transporter zu bekommen. Aber so gelingt es uns ohne Probleme und nur etwa sieben Stunden später lege ich ihn im Loch ab. Mittlerweile hat er Hand- und Fußfesseln und einen Knebel im Mund, den der Liebe ist wieder zu Bewusstsein gekommen.

"Was soll der scheiß?! Wer bist du und wo hast du mich hingebracht?!", sind seine ersten Worte und ich muss ihm direkt eine Ohrfeige geben. Auch wenn ich es nicht will.... Aber so sind die Regeln.... "Was fällt dir ein arschloch?!", wird mir nun aber tischende entgegen geworfen und ich ziehe eine Augenbraue hoch. Normalerweise sind die Kids so eingeschüchtert wenn sie hier ankommen, dass sie ihren Mund nicht aufbekommen und wenn doch, dann sind sie spätestens nach der Ohrfeige still. Doch dieser hier nicht.

Ich wende mich aber einfach von ihm ab und verlasse das Loch. Riegel die Türe ab und gehe zum Boss. "Demian ist nun erfolgreich eingeliefert wurden.  Ich habe ihn schon bei McMillan angemeldet. Er scheint ein vorlauter Kerl zu sein.", erkläre ich ihm und schaue grinsend vorbei.

Es vergehen ein paar Wochen und ich bin mir mittlerweile nicht mehr sicher, ob ich Demian wirklich aussuchen sollte. Er war zwar perfekt, was die Vergangenheit und das aussehen angeht, aber er ist alles andere als anpassungsfähig und devot. Er geht gegen alles und jeden hier und hat eigendlich ständig nur irgendwelche Strafen an der Backe. Gerade ist er beispielsweise mit einer ausgekühlten Schulter im Loch und wird drei Tage isoliert. Er hatte versucht mit einem Messer in der Cafeteria Frank zu verletzen und hat es nur dank des Halsbandes, das wir extra für ihn wieder eingeführt hatten, nicht geschafft, da er unter dem Elektroschock zusammengebrochen ist.

Ich kann mich noch an die eine Situation erinnern, als Mister Baranow den Jungen mit dem gesucht nach unten auf einen Balkon fesseln ließ. Er hatte den ganzen Mittag geschrien und sogar gefleht ihn dort runter zu holen. Ich hatte wirklich gedacht, Mister Baranow hat ihn gebrochen... Doch dies war nicht der Fall. Er erklärte im Nachhinein:

"Um einen Willen brechen zu können muss man eines von zwei Dingen erreichen. Entweder man muss ihm jegliche alternative nehmen oder man muss sich seiner größten Angst bedienen."

Seit dem habe ich selber bemerkt, dass ich die Jugendlichen viel mehr beobachte. Beobachte um ihre Ängste herauszufinden. Meiner Meinung nach ist Variante eins nicht erreichenswert, denn eine Person, die keine Alternative mehr hat.... Ist in der Lage alles zu tun. Und das will ich nicht ein weiteres Mal erleben.

Wenn man sich nun Demian anschaut hat er zwei schwächen. Das eine ist seine Höhenangst.... Das andere die öffentliche Bloßstellung. Andere Jugendliche haben Angst vor Dunkelheit oder Enge.... Das sind alles Dinge, die wir uns als strafen zu nutze machen können um ihren Willen zu brechen und sie zu den perfekten Sklaven zu machen.

Und je mehr ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir, das Mister Baranow diese Methode auch bei mir angewandt hat. Er hat meine größte Angst, meinen Bruder zu verlieren, benutzt um mich zu seiner rechten hand zu machen. Dadurch, dass er mir die Sicherheit gibt, dass es ihm gut geht solange ich mitmachen, hat er die Sicherheit, dass ich bei ihm bleiben und genau das mache, was er von mir will.

Aber ganz ehrlich... Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden. Ich bekomme hier alles was ich zum Leben brauche und habe keine Probleme... Eine Art Familie die mich beschützt und die Sicherheit, dass es meinem Bruder gut geht. Was will man mehr?

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Genau? Was will man mehr? Ich werde hier den Cut setzen weil mein lieber Freund andere Dinge machen will als mir beim Schreiben zuzuschauen xD also euch allen einen schönen Samstagabend und morgen einen schönen 4. Advent!

The SHADOWside of AceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt