Viele von euch kennen mich. Ace. Der Typ, der Lukas und Demian beinahe erfrieren lassen hat. Der Typ, der Lukas wieder aufgebaut hat und nett zu ihm war. Der Typ, über den man nicht wirklich etwas weiß. Aber das sind andere Geschichten. Hier möchte...
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Also sitze ich nun hier in dem relativ angenehmen kleinen Badezimmer und achte darauf, dass der Junge vor mir so liegen bleibt, wie er gerade liegt. Ich lasse meinen Blick durch das Badezimmer schweifen, doch abgesehen von einer Dusche, einem Klo, einem Waschbecken mit Schrank und der Badewanne ist nichts vorhanden. Nach einer Weile regt sich der Junge leicht. Erst sind es nur minimale Bewegungen, die einem nicht auffallen würden, wenn man nicht genau hinschaut. Dann aber öffnen sich leicht seine Augen und als er mich zu erkennen scheint, weicht er direkt zurück und schaut mich aus großen Augen an.
Er sieht aus wie ein verletztes Hundebaby. Riesige Augen in denen sich Unsicherheit und Angst spiegelt. Seine Augen scannen das restliche Zimmer ab und als sie nichts entdecken, dass sie gesucht haben, schaut er wieder mich an und ich sehe, wie er sich auf die Lippen beißt. Er schaut ich an und ich sehe genau, dass er einige Fragen hat. Dass er sich unwohl fühlt. Ich wollte ihn direkt besänftigen, doch da fällt mir ein, dass ich ja nicht mit ihm reden darf... Wobei... Ich darf ihm nur nicht antworten... Ein leichtes grinsen schleicht sich auf meine Lippen und ich beuge mich etwas näher zu ihm, was ihn aber direkt zurückweichen lässt.
"Hey. Der Boss hat gesagt, ich sol auf dich aufpassen. Bleib im Wasser... Dann machst du weder dir noch mir Probleme.", meine ich und kann förmlich hören, wie er schluckt. Doch er bewegt sich keinen Millimeter und so nehme ich mal an, dass er verstanden hat. Dann aber öffnet er den Mund und eine nach der anderen Frage sprudelt aus ihm heraus. "Wo ist er?", "Ist er noch sauer?", "Wird er mich ersetzen?" und "Wer bist du?" sind nur Beispiele. Doch ich wende meinen Blick ab. Es fällt mir schwer seinen Hundeaugen zu widerstehen und ihm nicht jede seiner Fragen so gut es geht zu beantworten. Daher wende ich mich lieber ab und beachte ihn auch außen hin nicht.
Ihm scheint das nicht zu gefallen. Immer mehr Fragen kommen auf und ich kann deutlich die Frustration aus seiner Stimme heraus hören. Dann verstummt er und nach einer kurzen Weile kann ich ein Schniefen hören. Nun werde ich doch hellhörig und muss mich wirklich beherrschen um nicht auf ihn einzugehen. "Sie sind alle tot... Alle. Wäre ich dort gewesen, wäre ich es auch...", haucht er und dabei ist es um mich geschehen. Ich drehe mich um und schaue den weinenden Jungen an, will ihn fragen, was er meint...
Doch in dem Moment geht die Türe auf und ich schaue auf. Es ist der Mann mit den roten Augen, der Boss oder wie ich erfahren habe Mister Baranow. Er kommt herein und wirkt wirklich besorgt, doch kaum erkennt er, dass der Junge bei Bewusstsein und wach ist, entspannt er sich minimal. Doch der Junge hingegen spannt sich an und - so schnell kann ich gar nicht schauen - ist schon aus der Badewanne geklettert und kniet nun auf dem Boden davor. Verwirrt und mehr als überrascht schaue ich ihn an und blinzle einige Male. Was ist das denn?
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Dass das nur der Anfang war, habe ich in den kommenden tagen erfahren sollen. Hier auf dem Hof haben wir um die fünfzehn Kinder. Alle im Alter von dreizehn bis siebzehn. Sie wurden in allen Ecken von Deutschland aufgelesen und hier her verschleppt. Einige wenige sind aus dem selben Grund wie mein Bruder es hätte sein sollen hier. Geldprobleme bei einer anderen Gang. Doch die deutliche Mehrzahl sind einfach nach Lust und Laune ausgesucht und entführt wurden. Den Kindern wird hier ein Sklavenartiges Verhalten antrainiert. Sie sollen gehorchen aufs Wort, kochen und putzen und sich unterwürfig verhalten.
Es hat mich sehr schockiert und ich will nicht wirklich etwas damit zu tun haben. Zu meinem Glück bin ich mit Frank eher für das Auswählen und Verteidigen der Basis und Kinder verantwortlich und somit habe ich mit der Erziehung, wie Mister Baranow es nannte, nicht viel am Hut. Es fällt mir zwar noch immer schwer, aber ich gewöhne mich langsam an den Ablauf hier... Jetzt bleibt nur noch die Frage....
Wann sehe ich Artjom wieder und kann ihn besuchen?
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Heute nur ein kleiner Teil... Bin krank geworden und will schlafen...