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Ich stelle den Fernseher an und setze mich in den Sessel, der am nächsten an der Türe ist

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Ich stelle den Fernseher an und setze mich in den Sessel, der am nächsten an der Türe ist. Artjom kommt ebenfalls und setzte sich an das Fußende des Sofas, auf welchem wir Alena eingepackt haben. Mittlerweile ist sie eingeschlafen und der Vorfall von zuvor ist schon wie aus unseren Gedanken gestrichen. Als unsere Eltern nach hause kommen, springe ich jedoch auf und begrüße sie an der Türe. "Mama! Papa! Ihr seid wieder da!" und "Wir waren im Garten" sind die ersten Sätze, die die Beiden zu hören bekommen. Meine Mutter lächelt uns an. Etwas, was sie erst in der letzten Woche wieder begonnen hat. "Wirklich? Was habt ihr denn schönes gemacht und wo ist meine kleine Maus?", fragt sie und sucht Alena mit ihren Augen.

Ich lächel leicht und deute auf den Deckenberg, da fällt mir auch wieder ein, was passiert war. "Wir waren sehr lange draußen und haben die zeit vergessen. Als wir rein gehen wollten ist mir aufgefallen, das Alena schon ganz blass und kalt war. Aber wir haben sie schnell umgezogen und ihr etwas warmes zum tri~", doch weiter komme ich nicht. Meine Mutter ist blass geworden, so blass wie Alena zuvor. Auch mein Vater hat in der Bewegung innegehalten, seine Jacke einfach fallen gelassen und beide sind direkt zu Alena ans Sofa gestürzt. Artjom und ich schauen uns verwirrt an und folgen den Beiden etwas langsamer.

Was haben sie denn? Es geht ihr doch schon wieder viel besser und sie schläft doch nur... Das hatte ich zumindest angenommen. Doch als ich nun einen verzweifelten Aufschrei und markerschütternde Schluchzen höre, bin ich mir nicht sicher, was genau mit Alena ist. Vorsichtig und mit großen Augen schaue ich in das Wohnzimmer und sehe, wie meine Mutter sich über Alena beugt und weint, wie Vater sie versucht zu trösten. Langsam und in Trance gehe ich auf das Geschehen zu und sehe an meiner Mutter vorbei in ein vollkommen blasses Gesicht.

An diesem tag wurden Artjom und ich nur noch auf unsere Zimmer gebracht. Wir haben erst am nächsten tag erzählt bekommen, was passiert ist. Alena ist tot. Sie ist erfroren. Als ich diese Nachricht von meinem Vater bekommen habe, habe ich ihn fassungslos angeschaut. Ich habe den Kopf geschüttelt und bin an ihm vorbei gerannt. Wollte ihm zeigen, das Alena in ihrem Zimmer ist und alles gut ist. Doch in ihrem Zimmer habe ich nur meine weinende Mutter vorgefunden. Dann bin ich in das Wohnzimmer gerannt und habe zum Sofa geschaut, auf dem ich sie gestern zurück gelassen habe. Doch auch da ist sie nicht. Ich renne in die Richtung der Haustüre, werde jedoch gepackt und an einen großen Körper gepresst. 

"ACE! Bitte. Es ist vorbei. Du kannst sie nicht wieder zurück holen...". Die beruhigende Stimme meines Vaters und sein starker Griff. Er hält mich an sich und ich kann nicht weg. "NEIN! Sie hat gelebt... Sie wurde doch wieder warm! Es... DAS KANN NICHT SEIN!", brülle ich aber und will es nicht wahrhaben.

Ich habe den restlichen Tag- Nein die restliche Woche in meinem Zimmer verbracht, geweint, geschrien und alles mögliche kaputt gemacht. Doch wirklich besser wurde es dadurch nicht. Meine Mutter schaut mich nicht mehr an und auch mein Vater meidet mich größtenteils. Auch wenn sie es nie so gesagt habe, ich spüre es. Sie geben mir die Schuld. Und sie haben vollkommen recht. Ich hätte auf die aufpassen müssen. Hätte viel früher wieder rein gehen müssen. Ich bin so ein Vollidiot.

Es war der Tag ihrer Beerdigung, als mich meine Mutter wieder angesehen hatte. Sie hat mich in den Arm genommen. Nicht wie früher, eher distanziert. Aber sie hat es getan und es hat mir geholfen. Doch auch habe ich in ihren Augen eine Leere gesehen. Eine Leere, die ich nicht einmal nach dem Tod ihrer Eltern gesehen hatte. Es muss ein schreckliches Gefühl sein, seine Tochter begraben zu müssen... Und nur ich bin daran Schuld...


Das dieser Tag der Anfang vom Ende sein sollte, wusste ich noch nicht. Aber wenn ich es gewusst hätte, hätte ich meine Mutter besser gehalten... Hätte ihr gezeigt, wie sehr wir, Artjom und ich, sie brauchten... Doch diese Einsicht kam leider zu spät...

 Doch diese Einsicht kam leider zu spät

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The SHADOWside of AceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt