The SHADOWside of Ace

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Ich starre ihn an und verstehe nicht, was er meint. Wieso nennt er mich willkommen in der Familie? Was hat das zu bedeuten? "Du hast sicherlich einige Fragen. Aber erst sollten wir das wichtigste klären. Du willst nicht, dass dein Bruder stirbt? Oder verkauft wird? Du willst, dass es ihm gut geht? Dann kannst du mit mir kommen und ich garantiere dir, dass es ihm gut gehen wird. Du wirst bei mir Arbeiten und solange du in meinem Dienst stehst, wird niemand deinem Bruder auch nur ein Haar krümmen. Klingt das nicht gut?", fragt er und ich nicke überfordert. 

"Sehr gut. Dann haben wir einen Deal. Jack bring den kleinen zu Козлов. Wenn er Fragen stellt... Es gab eine Schießerei und sein Bruder wurde getötet. Er wird nun bei seinem Onkel aufwachsen.", redet er nun auf den anderen Mann ein und dieser nickt. Er entfernt den Sack über Artjoms Kopf und löst die Fesseln, ehe er ihn über seine Schulter legt und geht. Ich bin noch immer wie erstarrt und kann mich im ersten Moment nicht rühren, dann aber gehe ich ihm nach. Zumindest will ich das, doch ich werde von einem starken Griff an meiner Schulter aufgehalten.

"Stop. Du bleibst hier. Wir müssen noch ein wenig was bereden und ich muss einige Anrufe tätigen.", meint er und zieht mich zurück zum Bett. Aber ich schüttle den Kopf und schaue zur Türe. "Aber... Aber Artjom!", beginne ich und schüttle den Kopf, "Wo bringt ihr ihn hin? Was passiert mit ihm? Was soll das alles??!" Ich bin komplett mit den Nerven am Ende. "Beruhig dich erst einmal...", meint er aber nur und verschwindet in unserem Wohnzimmer. Ich folge ihm nun doch schnell und bleibe einen Moment bei dem auf dem Boden liegenden stehen. Unter seiner Brust hat sich mittlerweile eine rote Lache gebildet und ich bin mir ziemlich sicher, dass für ihn jede Hilfe zu spät kommt. Doch ich gehe schnell weiter und sehe, wie der Mann sich ein Glas von der Anrichte nimmt und sich etwas Wasser einschenkt, ehe er auch schon beginnt zu reden.

Erst nach einem Moment verstehe ich, dass er nicht mit mir sondern mit einem anderen Mann reden muss, den er durch sein Headset hören kann. Ich versuche so viel wie möglich zu verstehen doch abgesehen von den Wortfetzen des Mannes mit den roten Augen kann ich nicht wirklich etwas hören. "Guter Schütze", "Neuer Rekrut", "Druckmittel" und "Unter Beobachtung" sind einige Worte, die ich vernehmen kann und schlucke. Das hört sich so an, als ob er über mich redet, doch besonders nett wirkt es nicht. Dann kann ich ein Knurren vernehmen und sehe, wie er das Glas wütend auf den Tisch stellt. "Der wird etwas erleben, wenn ich nach hause komme!!", flucht der Mann und ich schlucke leicht. Die Person an die das gerichtet war tut mir leid...

"So und nun zu dir! Komm mit, wir gehen. So langsam beginnt das Blut zu stinken. Du kannst dir eine Tasche packen und vergess deine Waffe nicht. In fünf Minuten will ich abfahren, also beeil dich!", spricht er auf einmal wieder mit mir und ich kann nur noch sehen, wie er auf die Türe zugeht und darin verschwindet. Etwas verwirrt sitze ich auf der Couch, ehe ich mich aufraffe und schnell in mein Zimmer gehe. In wenigen Minuten habe ich das Wichtigste zusammengepackt. Ein paar Klamotten, ein Bild von meiner Familie und das nötigste an Hygieneartikeln. Zudem die Waffe und mein Handy.

Etwas unsicher gehe ich nun auf die Türe zu, werfe noch einen letzten Blick in die Wohnung und mein Blick streift den Toten. Dann nehme ich aber meine Jacke und ein paar Schuhe und verlasse die Wohnung. Noch immer stürmt es sehr stark und ich halte mir einen Arm vor mein Gesicht. Ich erkenne durch den starken Regen ein schwarzes Auto und gehe darauf zu. Mit einem letzten tiefen Einatmen öffne ich die Türe auf der Beifahrerseite und steige ein. "Sag willkommen zu deinem neuen Leben.", meint der Mann mit den roten Augen fröhlich und fährt in die dunkle Nacht.

"Ich habe im Handschuhfach ein Vertrag... Es ist nur eine Schweigepflichterklärung über das kommende. Unterschreib sie mir.", weißt er mich an und ich bin noch immer so verwirrt. Dennoch möchte ich nun endlich Antworten und so unterzeichne ich den Vertrag einfach und schaue ihn abwartend an. "Sehr gut. Dein Bruder ist sicher. Er wird nun bei deinem Onkel leben und denken, dass du bei der Schießerei gestorben bist. Er wird dort alles bekommen, was er braucht und steht unter meinem Schutz... Zumindest solange du das machst, was ich sage. Der Mann, den du erschossen hast. Er stand unter meinem Befehl, war aber einer von Волков's Männern. Wenn er erfährt, dass du ihn getötet hast und dass du bei mir bist, wird er sehr sauer sein. Er ist der Anführer der Russische Mafia, musst du wissen. Dein Vater und schließlich dein Bruder haben Geschäfte und Schulden bei ihm angehäuft und somit wollte er sein Geld sehen. Er hat mir deinen Bruder verkauft. Aber keine Sorge. Ich nehme lieber dich oder eher deine Dienste. Dein Bruder wird also in Sicherheit sein, solange du das machst, was ich sage. Verstanden?"