04.12

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Fortsetzung vom 03.12...

Hermine:

Wenig später befand ich mich gemeinsam mit meinen Freunden auf dem Weg nach Hogsmeade. Ich hatte mir meine dicke Daunenjacke angezogen, eine Mütze über den Kopf gestreift und einen warmen Schal um meinen Hals gewickelt. Ich liebte zwar den Schnee, aber die Kälte, die zur Zeit herrschte, war meiner Meinung nach nicht unbedingt nötig. Ginny und ich gingen voraus und unterhielten uns gerade über unsere Pläne für die diesjährigen Weihnachtsferien, Ginny würde mit Ron und Harry zu ihren Eltern fahren und ich würde meine Familie besuchen, da traf mich plötzlich etwas am Rücken. Verwundert hielt ich in meinem Satz inne und drehte mich um, um herauszufinden was mich gerade getroffen hatte, nur um mit einer kalten, festen Masse, die mir ins Gesicht gerieben wurde, begrüßt zu werden.

Ich konnte gar nicht schnell genug reagieren, da war der Übeltäter auch schon weg und holte sich Nachschub.

"HARRY!", schrie Ginny neben mir auf. Sie hatte es offensichtlich auch erwischt.

Wir warfen uns einen kurzen Blick zu und sie nickte bestätigend, denn es stand außer Frage, was jetzt geschehen würde. Nicht umsonst hatten wir geübt Schneebälle zu verzaubern. Es genügte ein leises Murmeln, da erhoben sich hinter mir zehn perfekt geformte Schneebälle, die nur auf meinen Befehl warteten. Da ich nicht nur die kalten Bälle die ganze Arbeit machen lassen wollte, bückte ich mich vor, um nach etwas Schnee zu greifen. Ein fataler Fehler. 

Ich hörte wie die weiße Kugel durch die Luft sauste, nur um dann auf meiner Mütze zu landen. Das war eindeutig genug. Mit einer schnellen Bewegung gab ich den Schneebällen das Kommando und sie schossen mit immenser Geschwindigkeit in Harrys und Rons Richtung. Dann stürzte ich mit meinem handgeformten Ball los und begann Ron, der aus der Luft mit Bällen überschüttet wurde und somit auf die Knie gezwungen worden war, ordentlich das Gesicht einzuseifen. Ein Seitenblick bestätigte, dass auch Harry gerade dasselbe Schicksal erlitt. Die beiden hatten uns Mädchen sichtlich unterschätzt.

Ich griff gerade erneut in den Schnee, um einen neuen Schneeball zu formen, hielt jedoch in der Bewegung inne und die verzauberten Bälle fielen auf den Boden, denn ich konzentrierte mich nicht mehr auf sie, als ich die mir sehr vertraute und gleichzeitig verhasste Stimme vernahm. Auf ihn hatte ich gerade gar keine Lust. Es dürfte nicht mehr lange dauern und.... 

"Potter und Weasley? Von zwei Mädchen überwältigt. Wie pathetisch. Und da heißt es noch Gryffindors seien die stärksten."

Das Trio lachte verächtlich, während Harry und Ron sich wieder aufrichteten und neben Ginny und mich stellten.

"Du bist doch nur eifersüchtig, weil du selbst keinen Spaß haben kannst. Geschweige denn irgendwann hattest. Kein Wunder, wenn der Vater ein Todesser ist."

Damit hatte Harry die Grenze überschritten. Es war eine Sache Malfoy wegen seinen Taten zu verachten, aber er konnte nichts dafür, was sein Vater angestellt hatte. Ich stieß Harry mit meinem Fuß an und schüttelte kaum merklich den Kopf, um ihm zu signalisieren, dass das gerade nicht notwendig gewesen war. Leider bemerkte der blonde Slytherin diese Regung und schöpfte daraus anscheinend neue Kraft.

"Sieh einer an. Der Goldjunge muss von seiner Freundin zurückgehalten werden. Na, Probleme mit Aggressionen, Potter? Kein Wunder, wenn man ohne Eltern aufwächst."

Ich konnte Harry gerade noch davon abhalten dem Slytherin hier und jetzt eine reinzuhauen. Nicht, dass er es nicht verdient hätte, aber Gewalt war hier definitiv keine Lösung.

"Warum kannst du deine Zeit nicht mit anderen Dingen verbringen? Und wenn du unbedingt nach Makeln suchen willst, dann fang am besten zuerst bei dir an, da finden sich genug", meinte ich und versuchte dabei einigermaßen neutral zu klingen, was nicht besonders gut funktionierte.

"Habt ihr das gehört? Diese Muggelgeborene will mir sagen, was ich zu tun und zu lassen habe", er trat einen Schritt vor, wie ich es gerade vor ihm getan hatte, sodass uns nur noch ein paar Zentimeter trennten.

"Vergiss niemals, Granger. Ich bin ein Reinblut und du bist nur ein dreckiges..."

Bevor er es auch nur wagte die Beleidigung auszusprechen, schnellte meine Hand aus meiner Jackentasche hervor und hinterließ einen tiefroten Abdruck auf seiner blassen Haut. Ich hatte eigentlich gar nicht beabsichtigt ihn zu schlagen, trotzdem verspürte ich eine gewisse Zufriedenheit in mir aufsteigen, als ich in seine weitaufgerissenen Augen blickte. Ich lehnte mich ein wenig vor, so nah, dass er der einzige war, der hören würde, was ich jetzt sagte.

"Wage es nie mehr dieses Wort vor mir auszusprechen oder du wirst dich nach dieser Ohrfeige sehnen."

"Du weißt, dass ich es nicht toleriere, wenn mir jemand droht, Granger. Vor allem, wenn es eine Gryffindor macht", flüsterte er genauso leise zurück und warf mir einen vielsagenden Blick zu. Mir war klar, dass dies nicht unser letztes Zusammentreffen am heutigen Tag war.

"Ich weiß. Aber du machst mit keine Angst, Malfoy."

Ich sah ihm ein letztes Mal in die Augen, bevor ich unseren Abstand wieder vergrößerte und mich zu meinen Freunden wand.

"Lasst uns in den Drei Besen. Ich hab Lust auf Punsch."

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