15.12

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Ginny:

Der Schmerz, den ich damals verspürt hatte und die Bilder des schicksalhaften Tages überfluteten wie eine Welle meinen Kopf und räumten alle anderen Gedanken aus dem Weg. Ich durchlebte diesen grauenhaften Moment erneut. Harry's lebloser Körper, der in Hagrid's Armen hing, während Voldemort schelmisch lachte. Das Gefühl, mein Herz würde in tausend Stücke zerspringen. Ich schrie und weinte, doch die Bilder blieben weiter in meinem Kopf bestehen. Natürlich sah ich nicht, was danach geschah. Der Traum zeigt nicht, wie Harry sich von Hagrid's Armen fallen ließ, wie er wieder aufstand. Das hatten Albträume an sich, sie zerstörten einen, indem sie ihn erneut in ein traumatisches Erlebnis versetzten. Obwohl ich wusste, dass ich träumte und keine von den schrecklichen Sachen gerade geschah, konnte ich mich nicht wehren. Die Schlacht hatte mich innerlich vernichtet. Ich war schwach. Begonnen hatte die Zerstörung mit eben dieser Szene, die sich in meinem Kopf abspielte, geendet hatte sie mit der Verkündung von Fred's Tod. Wie als könnte der Albtraum meine Gedanken lesen, wechselte das Bild zu meinem älteren Bruder, tot am Boden liegend.

"Mach das es aufhört!", schrie ich, meine Stimme brüchig, während die Tränen weiter über mein Gesicht flossen.

"Es soll aufhören."

Es war nicht mehr als ein schwaches Flüstern, die Tränen rannten weiter über meine Wangen. Erneut hatte der Albtraum gewonnen. So war es oft gewesen, seit mich diese Träume verfolgten.

Plötzlich spürte ich eine angenehme Wärme, das Bett knarzte, jemand hatte sich zu mir gesetzt. Seine Hand fuhr sanft mein Gesicht entlang, bevor er mich auf seinen Schoß zog und seine Arme um mich legte.

"Es ist nur ein Traum. Alles ist gut."

Harry's tiefe Stimme tröstete mich und ich kuschelte mich noch näher an ihn, dann wagte ich es endlich die Augen zu öffnen. Das Zimmer war dunkel, weshalb ich nur seine Umrisse erkennen konnte, doch das genügte mir. Es war einzig und allein wichtig, dass er da war und mich in seinen Armen hielt. Seine Zuneigung half mir dabei mich zu beruhigen und die Bilder aus meinem Kopf zu verbannen.

"Kannst du bei mir bleiben?", fragte ich leise. Seine Antwort war ein kleines Nicken, bevor er meinen Oberkörper zart von seinem Schoß hob und sich zu mir unter die Decke gesellte. Ich streckte meine Arme nach ihm aus und zog ihn in eine feste Umarmung. Er tat es mir gleich.

Eng umschlungen lagen wir da und es dauerte nicht lange, bis ich einschlief. Diese Nacht plagte mich kein Albtraum mehr.



Einen schönen dritten Advent euch :)

~Kati

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