05.12

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Fortsetzung vom 03.12 und 04.12...

Hermine:

"So ein Arsch. Nur weil er zwei Zauberer als Eltern hat, sieht er sich gleich als etwas besseres. Sowas von ekelhaft der Typ. Aber du hast es ihm ja mal richtig gezeigt. Crab und Goyles Blicke waren einfach unbezahlbar und ich muss sagen, dass Draco nicht weniger blöd geschaut hat. Und der Abdruck auf seinem Gesicht, legendär!"

Ich musste bei Ginnys Zusammenfassung des eben Geschehenen lachen und auch sie konnte sich nicht länger beherrschen. Die Tatsache, dass sie während unseres Lachkrampfes versuchte die Gesichter der Slytherins nachzuahmen, machte die Sache nur schlimmer. Mein Bauch schmerzte bereits und ich hatte Tränen in den Augen, während wir den Gang zum Gryffindor Schlafsaal entlanggingen, weshalb ich beinahe in den blonden Jungen lief, der zielgerichtet in unsere Richtung schritt.

"Pass auf wo du hinläufst, Granger", meinte er schroff, als ich kurz vor ihm zum Halten kam. Ich verdrehte genervt die Augen.

"Hast du noch nicht genug abbekommen? Ich kann dir problemlos noch eine klatschen."

"Nein, Granger. Ich wollte eigentlich mit dir darüber reden und mich", er warf einen kurzen unentschlossenen Blick in Ginnys Richtung, die die ganze Zeit treu an meiner Seite gestanden hatte, bevor er fortfuhr.

"Und mich entschuldigen..."

Erstaunt riss ich die Augen auf. Draco Malfoy wollte sich entschuldigen? Und das ausgerechnet bei mir? Nicht, dass ich nicht glaubte, er wäre ein anständiger Mensch, sein Vater hatte ihm offensichtlich Manieren beigebracht, aber niemals hätte ich erwartet, dass er sich bei mir entschuldigen wollen würde. Einem Mädchen niederer Geburt, wie er mich vorher selbst betitelt hatte.

"Und woher kommt dieser plötzliche Sinneswandel?"

Ich misstraute ihm, dass er nicht irgendetwas Hinterlistiges vorhatte. Schließlich war er immer noch der Draco Malfoy, den ich seit Jahren kannte und der sich niemals eine Situation, bei der er jemanden bloßstellen konnte, durch die Finger gleiten lassen würde.

"Darüber würde ich gerne mit dir sprechen. Unter vier Augen."

Einerseits wollte ich ihm klarmachen, dass ich ihn nicht alleine begleiten würde. Andererseits befürchtete ich, dass er bei einem Korb gar nichts sagen würde. Deshalb drehte ich mich entschlossen zu Ginny um und umarmte sie. Selbstverständlich musste ich ihr versichern, dass ich nichts Unüberlegtes tun und ihr später alles berichten würde. Nach einem letzten feindseligen Blick in Richtung des Slytherins setzte sie ihren Weg zum Schlafsaal fort und ließ mich alleine mit Draco Malfoy zurück.

"Und wo willst du jetzt dieses Gespräch führen?"

Ich versuchte so gleichgültig wie möglich zu klingen, obwohl ich innerlich fast vor Neugier platzte. Sein zuvor harter Blick änderte sich und er wurde beinahe sanft. Unmöglich, Draco könnte mir gegenüber nie sanft sein. Das hatte er mich die letzten Schuljahre immer öfter spüren lassen.

"Ich denke, die Bibliothek wäre der geeignetste Ort."

Er bot mir seine Hand an und ich griff nach ihr. Das würde ein interessantes Gespräch werden.


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