21.12

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Hermine:

Der intensive Geruch von frischgebackenen Plätzchen und Lebkuchengewürz stieg mir in die Nase. Die Küche, in der sich normalerweise nur die Hauselfen herumtrieben, war gefüllt mit Schülern aller Häuser, die gemeinsam vor den großen Tischplatten standen und Teig ausrollten, um ihn später auszustechen. Ich war stolz auf mich selbst, denn ich hatte dieses Projekt eigenständig durchgesetzt und geplant. Selbstverständlich waren nicht alle meiner Hauskameraden mit der Idee zufrieden die anderen Häuser auch in unsere "Weihnachtsbackstunde" einzubeziehen, aber das war mir ziemlich egal gewesen und ich hatte ihnen keine andere Wahl gelassen. Entweder sie würden mit den anderen zusammen backen oder sie würden es lassen. Der Großteil hatte sich nach dieser klaren Ansprache dazu entschieden das Beisein der Slytherins zu akzeptieren und einige von denen, die gestern am lautesten protestiert hatten, arbeiteten nun problemlos mit den anderen zusammen und hatten sogar Spaß.

Lächelnd schritt ich die Reihen entlang, blickte dem ein oder anderen über die Schulter und blieb verwirrt stehen, als ich erblickte, was Ron fabrizierte. Er hatte, anders als alle anderen Schüler, den Teig in kleine Kugeln geformt und war gerade dabei die Reste zu länglichen Würstchen zu rollen.

"Ron? Was zum Teufel wird das denn?"

In meiner Frage lag Skepsis und ich beobachtete ihn mit hochgezogener Augenbraue, während er eines dieser Würstchen nahm und es an das Teilkügelchen befestigte. Dasselbe tat er mit sieben weiteren länglichen Teigstücken und ich erkannte, was er vorhatte.

"Aber dir ist schon bewusst, dass Halloween schon längst vorbei ist, oder?", lächelte ich ihn an.

"Ja, schon. Aber stell dir nur die Gesichter vor, wenn die anderen ihre Plätzchendose aufmachen und plötzlich so eine Spinne herauskrabbelt."

"Herauskrabbelt?!"

Ehe ich mich versah, griff er nach seinem Zauberstab, tippte die Teigspinne an und flüsterte etwas in ihre Richtung. Sofort setzte sich diese in Bewegung und krabbelte über den Tisch, bis sie die Kante erreichte und abstürzte. Doch das hinderte das kleine Tier nicht daran seinen Weg fortzusetzen und erst als ich es aus den Augen verloren hatte und den spitzen Schrei hörte, begriff ich, wohin das Tierchen unterwegs gewesen war.

"Ronald Weasley!", ertönte Lavender Brown's schrille Stimme. Ich wusste nicht woher, aber anscheinend hatte sie sofort verstanden, dass er ihr einen Streich gespielt hatte. Aus dem nichts flog eine braun gelbe Teigkugel in unsere Richtung und landete direkt in Ron's Gesicht. Für einen kurzen Moment herrschte totenstille in der Küche, dann brach lautes Gelächter aus.

"Na warte", murmelte Ron neben mir und griff nach einer unvollendeten Spinne. Bevor ich auch nur irgendwas tun konnte, um ihn von seinem Vorhaben abzubringen, zischte auch schon die nächste Kugel durch die Luft und traf jemanden. Ich konnte nicht genau sehen wen der Teig getroffen hatte und mir blieb auch keine Zeit um es herauszufinden, denn plötzlich sausten von allen Seiten Teigstücke durch die Luft und eine waschechte Essensschlacht entstand. Blitzschnell flüchtete ich unter den Tisch, während nun nicht nur Plätzchenteig, sondern auch Mehl durch die Luft geschleudert wurde. Wer auch immer entschieden hatte, dass es eine gute Idee war, Mehl herumzuwerfen, machte sich selbst zu meiner Hassperson Nummer eins und stieß somit Draco Malfoy von seinem Thron.

Ich war gerade dabei noch weiter unter den Tisch zu kriechen, als jemand nach meiner Hand griff und somit meine Pläne durchkreuzte.

"Mine, warum versteckst du dich denn da unten?"

Ron sah mich fragend an, sein Hemd weiß und seine Haare voll mit Teigfetzen.

"Mach doch mit!"

Er drückte mir ein Ei in die Hand, bevor er selbst zu einem griff und es ziellos in den Raum warf. Ah ja, wir warfen also schon mit Eiern. Und wer durfte diese Sauerrei später wegmachen? Natürlich ich, aber vielleicht konnte ich ja Ginny und Harry und vielleicht sogar den Rothaarigen vor mir überzeugen mir zur Hand zu gehen.

"Komm schon! Das macht echt Spaß!"

Ich blickte auf das Ei in meiner Hand und wägte ab, ob ich es tun sollte oder nicht, da wurde plötzlich alles um mich herum weiß und ich begann unkontrolliert zu husten. Ganz offensichtlich hatte mich jemand mit einer Handvoll Mehl beworfen und nachdem sich mein Husten etwas beruhigt hatte und ich wieder etwas sehen konnte, suchte ich den Raum nach dem Übeltäter ab. Es dauerte nicht lange bis ich Dean Thomas, dessen Hände weiß vor Mehl waren und der damit beschäftigt war Seamus mit dem weißen Zeug "einzuseifen", als Täter identifizierte. Ohne groß darüber nachzudenken hob ich meine Hand , in der das Ei verstaut war, an, zielte und schleuderte mein Geschoss in seine Richtung. Zu meiner eigenen Verwunderung traf ich punktgenau. Dean drehte sich verwundert um und blickte mich kurz fragend an, dann grinste er breit und wandte sich zum Tisch um "nachzuladen". Ich tat es ihm gleich und war schließlich auch in die Essensschlacht verwickelt.

Es machte so viel Spaß, dass ich beinahe vergaß, dass ich später noch aufräumen müsste, als meine Augen auf die düsteren von Draco Malfoy trafen. Seine grauen Augen schienen dunkler als sonst und er ließ seinen Blick abschätzend meinen Körper hinauf und wieder hinunter gleiten, bevor er sich zu seinem besten Freund Blaise Zabini rüberbeugte und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Er warf mir einen weiteren gehässigen Blick zu, dann verschwanden die beiden aus der Küche.

Was war eigentlich sein scheiß Problem? Ich hatte hier die Zeit meines Lebens und er lästerte wieder mit seinem Freund über mich ab. Manchmal hatte ich wirklich das Bedürfnis ihm ins Gesicht zu schlagen. Am besten so, wie ich es im dritten Schuljahr getan hatte. Aber ich wollte keinen Gedanken mehr an ihn und seinen unbegründeten Hass auf mich verschwenden, dafür hatte ich später beim Aufräumen genügend Zeit, weshalb ich ein Stück Teig, welches perfekt neben mir platziert worden war, packte und es mit geballter Kraft auf einen der anderen Schüler warf. Ich hatte jetzt keine Lust auf Draco Malfoy, der meine Gedanken verpestete. Jetzt wollte ich Spaß mit meinen Freunden haben.



Jaaaa... Also ich denke es wäre falsch das hier als Romione zu bezeichnen, aber es wäre genauso falsch es als Dramione zu bezeichnen, dementsprechend ist das jetzt einfach eine Story, bei der Hermine Spaß mit ihren Freunden hat, aber auch ein bisschen an Draco denkt.

Ich hoffe euch hat diese Geschichte gefallen und freue mich auf eure Wünsche und Vorschläge.

~Kati


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