"Aufstehen! Komm scho...", und schon war sie wieder aus meinem Zimmer. Ich stöhnte und drehte mich wieder um. Meine Decke zog ich über mich. Lautes Getrampel und eine Tür die zu geknallt wurde. So wie jeden Morgen. Ich bin Valerie, ganze 16 Jahre jung und lebe in Hamburg an der Alster. Langsam quälte ich mich aus meinem Bett und setzte mich wie jeden Morgen an meinen Schminktisch. Mann, sah ich heute wieder verschlafen aus. Mein Bruder kam aus dem Badezimmer und stürmte wieder in sein Bett. Unsere Wohnung war ziemlich hellhörig und das nervte mich. Ich stand wieder auf, warf eine Tagesdecke über mein ungemachtes Bett und schlurfte in das Badezimmer. Wie jeden Morgen wusch ich mich und zog mich an. Es war kalt. Das hat man schon beim Aufwachen bemerkt. Aber trotzdem ließ der Schnee auf sich warten. Es war schon mitten im Dezember. Schnell schminkte ich mich. Nicht zu viel, aber trotzdem so, dass man meine Augenringe nicht sah. Seit einiger Zeit konnte ich nämlich nicht mehr schlafen, oder wurde von Alpträumen gequält. Ich packte meine Schulsachen zusammen und ging in die Küche um mir mein morgendliches Frühstück zu machen. Es war nicht sehr viel, nur so viel dass ich meine Tablette nicht auf leeren Magen schlucken musste. Meine Mutter ließ auf sich warten und mein Vater war schon weg. Halt wie jeden Morgen.
Nachdem ich aufgegessen hatte weckte ich meinen Bruder nochmal und ging dann in das Zimmer meines kleinen Bruders. Er ist sechs und hat noch sein ganzes Leben vor sich. Ja, ich weiß ich habe auch noch mein ganzes Leben vor mir, doch ich fühlte mich alt. Mein ganzer Körper fühlt sich alt an.
"Komm schon, Vincent! Steh auf!", rief ich durch die Wohnung. Als Antwort bekam ich ein Brummen. Vincent ist mein älterer Bruder und seitdem er 18 ist kann man ihm überhaupt nichts mehr vorschreiben. Er kam um die Ecke geschlurft und knufte mir in meine Seite.
"Du kannst mir gar nichts sagen, Schwesterherz!", knurrte er und streichelte Nick durch die blonden Haare.
"Stimmt ja, sorry! Kannst du mich gleich mitnehmen?", fragte ich genervt. Vince nickte nur, drehte sich um und ging. Er sah eigentlich ganz gut aus, aber ich finde wenn man mit einer Person das ganze Leben schon zusammen gelebt hatte, kann man nicht mehr entscheiden ob er gut oder schlecht aussieht. Er hatte braune Struppelhaare, war muskulös gebaut und hatte grün-braune Augen. Kein Wunder, dass er jeden Monat eine neue Freundin hatte. Seine jetzige Freundin hieß Chantal und war ziemlich aufgesetzt. Sie machte jeden runter und hatte angeblich schon mit 12 angefangen zu kiffen und zu trinken. Niemand mochte sie. Aber meinem Bruder reichte es.
Nachdem ich Nick für die Schule fertig gemacht hatte und ihm ein Pausenbrot geschmiert hatte, zog ich mir selbst Schuhe an und eine Jacke über.
"Vince! Kommst du?"
"Bin doch schon da!"
Wir stiegen in seinen schwarzen Smart und fuhren zur Schule.
"Lie? Kannst du mir einen Gefallen tun?", fragte Vince plötzlich. Ich schaute ihn verwirrt an. Das letzte Mal als er mich um einen Gefallen gebeten hat, musste ich seine Wodkaflaschen heimlich entsorgen.
"Wieso? Was hast du angestellt?" Bei meinem Bruder musste man vorsichtig sein, denn er hatte manchmal echt krumme Sachen am laufen. Er war sowas wie ein 'Bad Boy', wenn man das so nennen kann. Seine ganze Clique war so und um die machte man besser einen großen Bogen.
"Schwesterchen, denk nicht immer das Schlimmste von mir! Aber könntest du heute abend auf Nick aufpassen? Wenn Mam und Dad weg sind?"
"Mensch Vince! Es ist dein Job heute! Ich hab auch was vor!" Das war so klar, dachte ich. Er kann nicht einmal die kleinste Aufgabe übernehmen. Eigentlich hatte ich nichts vor, aber Vince kann nicht immer Nick bei mir parken, wenn er nicht kann.
"Ich könnte ihn theoretisch auch mitnehmen, doch das wird wahrscheinlich echt böse enden... also bitte?"
Ich willigte ein und stieg endlich aus dem Auto aus. Zwar war ich irgendwie von Vince abhängig, doch in seinem Auto roch es jedes Mal nach Rauch. Ich war froh das er wenigstens nicht rauchte wenn ich mit ihm fuhr.
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This is a painful love
RomanceValerie, 15, wohnt mit ihrer Familie in Hamburg in einer Wohnung. Doch ihre Familie ist das Gegenteil von heil. Ihre Mutter hat Depressionen und verbringt den ganzen Tag im Bett, ihr Bruder ertränkt seine Gefühle in Alkohol und ihr Vater kommt nie v...