"Scheiß Schnee!" Fluchend kam Alec aus dem Klassenraum. Als er mich entdeckte kam er zu mir rüber.
"Na, Kleine!", sagte er laut und schlug mir auf die Schulter. Ich zuckte zusammen und wurde immer kleiner.
Alec setzte sich neben mich und ließ legte seine Füße auf den Stuhl vor uns.
"Wie geht's so?", fragte er unerwartet und grinste mich dreckig an.
"Ganz gut, würde ich mal sagen!", flüsterte ich und hoffte, dass Eliot oder Vince bald kommen würden.
"Schön! Mir geht's auch gut, wenn du da bist!", schleimte Alec.
Ich hoffe, ich hoffe!Endlich kamen Eliot und Vince aus dem Klassenzimmer und kamen auf uns zu.
"Kommst du, Valerie!"
Ich sprang vom Tisch und ging so schnell es ging weg von Alec, der nur noch dämlich grinste.
Wir fuhren ohne Zwischenfälle nach Hause und zuhause angekommen zog ich mich aus und legte mich in die Badewanne. Das warme Wasser beruhigte meine Muskeln.
Nachdem ich gebadet hatte legte ich mich auf mein Bett und checkte Facebook und Instagram, als ich eine neue Nachricht auf WhatsApp bekam.
Karlotta: Na, hast du jetzt Lust? Oder lieber nachher wenn es dunkler wird?
Ich: Lass mal nachher gehen, dann ist das so schön mit den Lichtern.
Karlotta: Okee :* Milerie oder Elilerie?
Ich: Wie bitte?
Karlotta: Komm schon du weißt es!
Ich: Vinlotta! Das ship ich! :*
Karlotta: Das war nicht witzig!
Ich: Mach dir nichts vor! Du magst ihn!
Karlotta: Du kannst gut ablenken! Bis später! Wir treffen uns am Rathaus?
Ich: OkeeDas war doch nicht ihr ernst? Mika oder Eliot? Niemand! Sie sind beide auf ihre Art süß, nur ich glaub nicht, dass ich mich binden könnte.
Ich seufzte, als Vince in mein Zimmer gestürmt kam.
"Mum wird grade untersucht! Eliots Dad ist da!", sagte er und ließ sich neben mich aufs Bett plumpsen.
"Du wirst unten gebraucht!"
Ich stand auf, steckte mein Handy in meine Jeanstasche und ließ Vince alleine in meinem Zimmer.
Unten angegekommen sah ich Mum aufm Sofa sitzen und neben ihr saß tatsächlich Dr. Bokshy.
"Hallo!", sagte ich und setzte mich daneben.
"Valerie, wie geht es dir?", fragte er mich. Ich antwortete das gleiche wie Alec heute.
"Du musst mehr mit deiner Mutter sprechen! Wenn sie merkt, dass es dir wieder besser geht, dann gehts ihr bald auch besser! Lass sie an deinem Leben teilhaben!"
Ich schaute ihn an, während er aufstand, seine Sachen zusammen packte und zu Eliot hoch ins Zimmer ging.
"Hey, Mum!", flüsterte ich ihr lächelnd zu. Mum saß nur da und starrte auf den schwarzen Bildschirm des Fernsehers.
"Wo ist er?" Es klang fast wie ein Windstoß, aber ich habe es gehört und verstanden.
"Weg... Er kommt nicht wieder!"
Mum sah mich an und legte eine Hand an meine Wange.
"Du bist so stark Schätzchen! Weißt du das?", hauchte sie und lächelte ein wenig.
"Mum... ich... ", stammelte ich. "Wir bringen dich am besten wieder in dein Zimmer."
Ich half Mum hoch und gemeinsam gingen wir die Treppe hoch und ich legte Mum in das einsame Doppelbett.
"Ich versuche stärker zu werden! Genauso stark wie du!", sagte sie noch, bevor der Schlaf sie in seine Arme nahm.
"Ja, Mum! Mach das!", flüsterte ich mit Tränen in den Augen.
Langsam ging ich in mein Zimmer und machte mich für den Weihnachtsmarkt fertig.
Es war wundervoll, der Weihnachtsmarkt. Karlotta ist so witzig. Wir aßen Schmalzkuchen, schauten uns die Krippen an und kauften viele kleine Weihnachtsgeschenke. Aber das wichtigste war: Wir hatten Spaß! Außerdem vergaß ich die Schmerzen für drei Stunden.
Voll bepackt mit kleinen Geschenken, wollte ich mich in mein Zimmer schleichen, aber der Geruch von Keksen hielt mich auf. Ich stellte die Sachen auf dem Sofa ab und das erste was ich sah, war Eliot mit einem Karton unterm Arm. Dann sah ich Vince, der die Treppe herunter kam und einen Engel in der Hand hatte.
Ich ging weiter rein in die Wohnung und erblickte einen großen grünen Weihnachtsbaum. Er wurde wohl grade neu dahin gestellt, denn es lag eine Lichterkette ausgebreitet auf dem Boden und überall lagen kleine Kartons mit Anhängern drin.
Aber das Schönste fand ich in der Küche. Es war Mum, die sich an den Tisch gesetzt hatte und einen Teig ausrollte. Im Backofen schmorte schon ein Blech Kekse. Nick saß beim Mum auf dem Schoß und sortierte Ausstecher.
Ich lächelte und mir stiegen Tränen in die Augen. Es sah so wunderschön heimlich aus.
"Shit!", hörte ich Vince fluchen.
"Keine Schimpfwörter hier, Vincent!", kam auch prompt die Antwort von Mum. Das brachte das Fass zum Überlaufen und ich lachte drauf los. Gleichzeitig stiegen mir Tränen in die Augen.
Ich spürte wie sich alle verwundert zu mir umdrehten.
"Was hat sie denn?", fragte Nick und sah mich verwundert an.
"Ach nix! Ich hab euch alle nur so lieb!", lachte ich und drückte Mum und Nick ganz fest. Dann ging ich zu Vince und umarmte ihn auch, bri Eliot stockte ich kurz, schloss ihn dann aber auch in meine Arme.
"Wir dich auch, Vava!", kam es von Nick.
Vince stieg auf die Leiter und beschäftigte sich weiter mit der Lichterkette und dem Weihnachtsbaum.
Auf dem Weg nach oben hörte ich nur noch wie Eliot "Mädchen" murmelte und ich musste nur noch mehr lachen.
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This is a painful love
RomantizmValerie, 15, wohnt mit ihrer Familie in Hamburg in einer Wohnung. Doch ihre Familie ist das Gegenteil von heil. Ihre Mutter hat Depressionen und verbringt den ganzen Tag im Bett, ihr Bruder ertränkt seine Gefühle in Alkohol und ihr Vater kommt nie v...