Kapitel 5

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Wir fuhren jetzt schon eine ganze Stunde mit dem Auto durch die Gegend.

"Wann sind wir endlich da?", fragte ich schon etwas genervt.

"Sei nicht so genervt, Süße! ", kam sofort die fröhliche Antwort zurück.

Wir hörten die ganze Zeit meine Playlist rauf und runter und je länger wir fuhren, desto verarschter fühlte ich mich, aber bei Eliot war es genau andersrum. Je verarschter ich mich fühlte, desto mehr grinste er in sich hinein.

Na toll, ich war mit einem Typen unterwegs, den ich nicht wirklich kannte und wir fuhren zu einem Arzt den ich nicht wirklich kannte. Valerie, du hast alles voll im Griff!, sagte meine innere Stimme ironisch. Vielleicht ist Eliot auch ein Vergewaltiger! Das weißt du doch nicht, niemand sonst ist zu dir so nett, beziehungsweise nimmt dich wirklich wahr!

Danke, innere Stimme! Du bist mir immer sehr hilfreich in manchen Situationen.

Plötzlich bog Eliot scharf nach rechts ab. Ich schaute mich um. Wir fuhren gerade in eine Seitengasse, wo Eliot auf einem Seitenstreifen parkte.

"Herzlich Willkommen in Sankt Peter-Ording! Meiner Heimatsstadt!", sprach er stolz.

Ich schaute mich um, sah aber nicht so viel, außer parkende Autos.

"Komm, lass uns aussteigen!"

Er gab mir mein Handy wieder, stieg aus und lief um das Auto herrum um mir meine Tür zu öffnen.

"Madame, darf ich bitten!", sagte er mit einem französischem Akzent und hielt mir seine Hand hin.

Vorsichtig nahm ich sie und stieg aus. Er führte mich weiter aus der Gasse heraus. Wow, es war wundervoll hier! Da ist die Nordsee und am Strand entlang führte eine Promenade mit verschiedenen kleinen Geschäften. Wir gingen weiter, bis er plötzlich zielstrebig auf einen Hauseingang zu ging.

"Hier sind wir! Soll ich mit rein kommen?", fragte er vorsichtig. Ich vertraute meiner Stimme gerade nicht so ganz, also nickte ich nur.

Gentlemanlike hielt er mir die Tür auf und ich ging rein.

Wir kamen in eine Eingangshalle, die sehr hoch war. Vor uns erstreckte sich eine Treppe. In der Mitte des Raumes war ein kleiner Springbrunnen und alles war in weiß gehalten.

Ich staunte nicht schlecht und schaute mich um und so bemerkte ich gar nicht, als eine Frau mir entgegen kam und mir ihre Hand entgegen hielt.

"Du musst Valerie sein! Schön dich kennen zu lernen, ich bin Vicky Bokshy!", stellte sie sich vor. Ich drückte vorsichtig ihre Hand. Moment mal! Bokshy? Hieß Eliot nicht auch Bokshy? Vorsichtig schaute ich ihn an. Er grinste mir nur zu und ging Vicky hinterher, die die Treppen hinaufstieg.

Ich ging auch hinterher, blieb aber bei der Hälfte der Stufen stehen um durchzuatmen. Eliot achtete nicht auf mich, sondern ging weiter.

Als ich oben angekommen war, sah ich grade noch, wie die zwei durch eine Tür verschwanden. Schnell lief ich hinterher und kam in eine große Arztpraxis. Eliot stand schon am Tresem umd Vicky hatte sich hinter den Tresen gesetzt.

"So, Valerie! Hast du deine Krankenkassenkarte dabei?", fragte sie mich.

"Ja, klar!", ertönte meine Stimme und ich erschrak, wie kratzig sie klang.

Ich zog meine Karte hervor und gab sie ihr.

"Du kannst schonmal mit mir kommen, Valerie! Aber du", sie zeigte auf Eliot, "hast ja noch etwas zu besprechen!"

Eliot seufzte und ich schaute ihn fragend an, doch er winkte nur ab, also folgte ich Vicky in ein geräumiges Arztzimmer.

"So, gleich kommt der Doktor. Setzt dich einfach dahin wo es bequem ist!"

Ich ging zu einem Sessel und ließ mich darauf nieder.

Vicky tippte etwas im der PC ein, der auf dem Schreibtisch stand.

"Kann ich Sie was fragen?", fragte ich schüchtern.

"Ja klar, aber bitte duze mich, sonst fühle ich mich so alt."

"Okay, bist du mit Eliot verwandt?"

This is a painful loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt