Ein Tag im Freibad - Teil 1

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Nicht einmal eine Stunde später stehen zwei Taschen auf dem Flur. Eine etwas größere Sporttasche und eine kleinere Umhängetasche. Beide bereits fertig gepackt. Ich selbst stehe gerade in der Küche und schneide etwas Obst und mache für jeden ein Sandwich fertig. Getränke habe ich auch schon aus dem Schrank herausgeholt und auf den Tisch gestellt. Gleich muss ich nur noch einen Beutel finden, von dem ich im Moment noch nicht weiß, wo er wieder ist. Wenn dann auch der Beutel fertig gepackt ist, kann es auch schon losgehen. Es ist aber auch eine Menge, was man für fünf Personen braucht, wenn man einen Tag ins Freibad möchte. Mittlerweile ist es auch schon Nachmittag. Wir haben eben noch alle zusammen etwas Kleines gegessen. Der Weg zum Freibad dauert auch etwas und dann muss sich jeder auch schon umziehen. Bis dahin ist dann auch eine halbe Stunde vergangen und alle können ins Wasser. Ich habe an alles gedacht, was mich selbst ein wenig überrascht.
„Ähm... Azura?", fragt plötzlich Izuna neben mir. Fragend schaue ich ihn an.
„Was gibt's?", frage ich ihn, als er noch immer nichts sagt.
„Du sagtest doch, dass man in diesem Freibad bestimmte Kleidung trägt.", meint er dann nur. Es dauert einen Moment, bis ich verstehe, was er meint. Das die ihre Sätze auch nicht einfach beenden können.
„Keine Sorge. Die habe ich mitgekauft gehabt, als wir shoppen waren.", meine ich nur lächelnd. Verstehend nickt Izuna. Allerdings wundert es mich, dass er es nicht bemerkt hat. Vielleicht hat es ja aber einer der anderen bemerkt. Wobei es mich auch nicht wundern würde, wenn nicht. Sie alle waren ziemlich peinlich berührt, als es um die Unterwäsche ging. Und vermutlich haben sie die Badehosen mit Unterhosen gleichgesetzt.
Als ich dann auch die Essensbeutel fertig habe und alles auf dem Flur steht, gehe ich noch einmal alles im Kopf durch. Mittlerweile bestimmt zum zehnten Mal. Aber lieber zu oft, als dass nachher etwas fehlt. Ich habe für jeden ein großes und ein kleines Handtuch eingepackt, die Badehosen der Vier, Sonnencreme. Das habe ich alles in die große Tasche gepackt. Und da die vier Ninja ja alle lange Haare haben – außer Tobirama – bekommt auch jeder ein extra Handtuch für seine Haare. In der Umhängetasche habe ich meinen Bikini, ebenfalls ein großes und ein kleines Handtuch und eine große Decke gepackt. Irgendwo müssen wir ja auch alle sitzen können. Außerdem habe ich in dieser Tasche auch mein Portmonee und meinen Schlüssel verstaut.
>Gut, alles da.<, denke ich mir zufrieden.
„Okay, wir können los.", sage ich zu den Vieren, die tatsächlich alle bereits erwartungsvoll – na ja, mehr oder weniger – im Flur stehen. Hashirama kann man seine Neugier mal wieder nur allzu deutlich ansehen, Izuna ebenfalls. Madara und Tobirama dahingegen halten sich dabei eher zurück. Allerdings bin ich mir dennoch sicher, dass auch die beiden gespannt sind, was auf die zu kommt. Immerhin hat keiner von beiden sich beschwert oder gar versucht zu weigern mitzukommen. Das heißt doch schon mal was.

Eine Busfahrt später, bei welcher sich die Ninja auch schon besser getan haben, als beim letzten Mal, stehen wir dann auch schon vor dem Freibad. Und das Erste, das wir tun dürfen ist, uns erst einmal anzustellen. Zum Glück ist die Schlange aber nicht allzu lang. Für Yaya ist sie das allerdings, wobei das auch schon ab einer Person vor einem der Fall ist. Ich weiß nicht, wie es dieser Vogel so sehr lieben kann schwimmen zu gehen. Dabei kann sie an sich ja gar nicht schwimmen. Sondern bleibt immer nur im seichten Wasser und tollt da erst mal mindestens 15 Minuten herum, ehe sie sich zufrieden auf einen Ast im Schatten eines Baumes setzt. So ist es jedes Mal. Das ist das schöne bei diesem Freibad. Tiere dürfen mit rein und auch ins Wasser. Die einzige Ausnahme bildet dabei das Becken in dem Chlor ist... und das erklärt sich ja auch von selbst. Chlor ist immer nicht gerade gut für Tiere. Es ist aber auch witzig zu beobachten, wenn ein kleiner Yorkie Yaya anbellt, obwohl Yaya deutlich größer ist. Sie hat allerdings noch nie einem Hund etwas getan, sie fliegt dann einfach auf einen Baum und schaut den Hund neugierig an.
Da die Schlange nur aus fünf Personen vor uns besteht, wobei zwei zusammen gehören, sind wir dann auch schnell drinnen. In dem Vorraum vor den Umkleiden bleibe ich stehen und ziehe meine Schuhe aus, da man das hier so machen muss. Dadurch, dass die vier Ninja so etwas wohl schon gewohnt sind, machen sie es wortlos nach und halten nun alle ihre Schuhe in der Hand.
„Da vorne sind die Herrenumkleiden. Ihr müsst einfach mal gucken, wir ihr euch verteilen könnt, eventuell müssen sich auch zwei eine teilen.", warne ich sie schon mal vor, deutlich leiser füge ich dann hinzu: „Die Türen könnt ihr absperren mit einem kleinen Hebel." Sie alle nicken verstehend. Also als Erklärbär bin ich doch mittlerweile ein Profi, oder was meint ihr?
„Wenn ihr umgezogen seid treffen wir uns vor den Duschen noch mal, dann können wir alle Sachen in ein oder zwei Schließfächer packen, die wir nicht im Freibad brauchen.", erkläre ich den Ablauf weiter. Wieder nicken sie verstehen. Bis jetzt kam ja auch nichts Schweres.
„Und dann müssen sich nur noch mal schnell alle abduschen.", beende ich und drehe mich auch schon um. Kurz schauen die Vier sich an, dann gehen sie auch los.
Ich selbst bin schnell umgezogen und stehe gerade vor einem Spiegel vor den Duschen. Mit ein paar Haarklammern befestige ich meinen Pony, damit mir der nachher nicht im Gesicht hängt. Ist dann immer ein bisschen blöd mit Gucken. Ich habe tatsächlich sogar für Madara und Hashirama Haargummi mitgenommen, dass sie sich einen Zopf machen können. Tobirama braucht keinen, da seine Haare nicht so lang sind, und Izuna trägt seine Haare immer zusammengebunden. Meine Sachen habe ich eben schon in ein Schließfach gepackt. Den Schlüssel habe ich an meinem Handgelenk befestigt, da es hier auch diese Armbänder dafür gibt. In meiner Tasche, die ich vor mir an der Wand angelehnt habe, befinden sich allerdings noch alles andere und der Essensbeutel steht auch vor mir. Da es eben doch ein bisschen kühl war, habe ich mein Handtuch erst einmal umgebunden.
>Wieso brauchen die so lange?<, frage ich mich, als ich die letzte Klammer in meinem Haar befestige. Auf jeder Seite sind es zwei Stück, also vier insgesamt. Damit sollte mein Pony halten... hoffe ich. Gerade als mir diese Frage durch den Kopf geht, tauchen die Vier auch schon auf. Als ich sie sehe, winke ich ihnen kurz zu, um ihre Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Kaum sehen sie mich laufen sie auch schon rot an.
>Stimmt ja, so etwas sind sie ja nicht gewohnt.<, denke ich mir leicht belustigt. Es ist schon witzig, wie schnell sie rot werden. Allerdings muss ich zugeben, dass ich gerade auch keine schlechte Aussicht habe. Besonders bei Madara habe ich zu tun, nicht zu sehr zu starren.
„Was hast du da an?", kommt es beinahe schon entsetzt von Hashirama.
„Meinen Bikini und darüber ein Handtuch.", meine ich nur. Das wird bestimmt noch lustig.
„Ach ja, ich habe noch ein Haargummi für euch beide, wenn ihr wollt.", meine ich dann an Hashirama und Madara gewandt. Erst schauen die beiden mich überlegend an, dann lehnen sie beiden ab.
>Die ändern sicherlich gleich ihre Meinung<, denke ich mir nur. Schnell verstauen wir auch ihre Kleidung in einem Schließfach. Es wundert mich selbst, dass alles in eines reinpasst, aber ich will mich da auch nicht beschweren.
„Okay, dann können wir ja gleich hereingehen. Da sind die Männerduschen. Duscht euch einfach schnell ab und kommt dann raus.", meine ich nur: „Komm, Yaya!" Dann verschwinde ich mit meinem Papagei auch schon in der Dusche. Ich war beim Umziehen zwar deutlich schneller, allerdings kann ich nicht mit Sicherheit sagen, dass ich das auch beim Duschen sein werde. Immerhin habe ich Yaya, die jetzt schon fast austickt. Ich verstehe wirklich nicht, wie dieser verrückte Vogel so sehr auf Wasser stehen kann.
Fertig abgeduscht – leider kam zuerst eiskaltes Wasser aus der Dusche – und mit klatsche nassem Haar und einem glücklichen Papagei auf der Schulter trete ich nun ins eigentliche Freibad. Das Handtuch habe ich mir über den Arm gelegt. Wie erwartet stehen die vier Ninja bereits draußen und scheinen gerade überhaupt nicht mit ihrer Umwelt umgehen zu können. Zum Glück stehen einige hier staunend herum, da fallen die vier nicht so sehr auf. Der Unterschied besteht nur darin, dass die Ninja vermutlich weniger an dem Umbau des Freibades interessiert sind. Es schockiert sie wohl viel eher, wie die Leute hier herumlaufen. Aber das Freibad haben sie echt unglaublich hinbekommen. Es war vorher schon okay und hat für einen kleinen Vorort ausgereicht, aber jetzt ist es wirklich der Wahnsinn – nur mal so nebenbei bemerkt.
„Okay, dann suchen wir uns mal einen Platz.", meine ich zu den vier Ninja und reise sie scheinbar aus ihren Gedanken. Als ihr Blick nun mich trifft, werden Izuna und Madara rot und Hashirama und Tobirama schauen mich beinahe schon entsetzt an.
>Was haben die denn? Ob doch etwas daran ist, was sie gestern Abend noch besprochen haben?<, frage ich mich innerlich. Ich versuche mich meine Gedanken nicht anmerken zu lassen und wende meinen Blick von ihnen ab, um nach einem guten Platz zu suchen. Allerdings ist das gar nicht so einfach, da es hier echt voll ist. Ein bisschen von uns entfernt kann ich eine Lücke zwischen den ganzen Menschen erkennen. Mir wird auch gleich klar, warum sie dort ist. Sie ist mitten auf der Wieso, wo es überhaupt keinen Schatten gibt.
>Na toll<, denke ich mir nur, gehe aber dennoch auf die Lücke zu. Während ich auf die Lücke auf der Wiese zugehen, werde ich das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Eine unangenehme Gänsehaut bildet sich auf meinen Armen. Verwirrt schaue ich mich nach den Vier um, in der Hoffnung einer von ihnen würde mich beobachten. Allerdings stehen sie noch immer da und scheinen das Ganze noch verdauen zu müssen. Als sie aber meinen Blick bemerken, lösen sie sich aus ihrer Starre und kommen hinterher. Fast so, als würde Tobirama mein Unbehagen spüren, schaut er sich unauffällig aus den Augenwinkeln um. Es ist nur kurz, aber ich habe es gesehen. Leise sagt der jüngere Senju etwas zu seinem Bruder, allerdings kann ich es nicht verstehen. Dafür aber kann ich sehen, wie Hashiramas Gesichtsausdruck plötzlich ernst wird.
>Was ist denn jetzt los?<, frage ich mich, als ich das beobachten kann.

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