im Garten

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Hey Leute,
hier ist das nächste Kapitel.
Und es tut mir Leid es euch sagen zu müssen, aber diese Geschichte geht langsam auf ihr Ende zu. Es wird zwar noch ein paar Kapitel geben, das ist sicher, aber das Ende wird kommen T^T.
Na ja, ich wünsche euch dann viel Spaß beim Lesen^^

LG Juzo-chan

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>Es würde mich nicht wundern, wenn Hashirama schon im Garten auf mich wartet.<, denke ich mir, als ich endlich in den Garten herausgehe. Ich habe wirklich einige Minuten gebraucht, um den Weg zu finden. Dabei habe ich mich sogar zweimal verlaufen. Ich hätte mich vermutlich sogar noch ein drittes oder sogar viertes Mal verlaufen, wenn mir nicht ein kleiner Junge über den Weg gelaufen wäre. Okay, so klein war er nicht mehr. Er dürfte so etwa 11 Jahre alt sein. Aber er ist die erste nette Person, nach Nana und Hiro, die mir hier begegnet ist. Er war so nett und hat mir nicht nur den Weg erklärt, als ich ihn danach gefragt habe, sondern hat ihn mir sogar gezeigt. Auf den Weg hat er ununterbrochen darüber geredet, wie das Leben hier ist und für wie viel Klatschstoff ich gesorgt habe. Ehrlich gesagt, ist mir das ziemlich unangenehm, weswegen ich auch verlegen lächle. Leider scheint der Junge dieses Lächeln falsch zu interpretieren, da er einfach munter weiter redet.
Als wir dann angekommen sind, hat er sich fröhlich verabschiedet und ist kurz darauf dann auch schon davon geeilt. Vielleicht hatte er ja noch etwas Wichtiges zu erledigen. Es ist aber schön zu sehen, dass mich hier nicht alle Leute loswerden wollen. Mit einem Lächeln über diese Tatsache schiebe ich die Tür zur Seite und betrete den Garten. Noch stehe ich auf eine Art Veranda, die allerdings recht schmal ist und vermutlich nur als Übergang in den Garten dient. Denn das Anwesen ist auf kurze Stelzen gebaut worden und der Garten somit ein Stück tiefer. Was mir aber nun als Erstes auffällt, ist die Tatsache, dass dieser Garten an drei Seiten von dem Anwesen angegrenzt wird – links, rechts und hinter mir. Vor mir aber befindet sich eine hohe Mauer, die den Garten ebenfalls abgrenzt. Sowohl vor der Mauer, als auch die schmale Veranda entlang wurden eine Art Steingarten angelegt, welcher nur an den Türen, die in das Anwesen führen, unterbrochen ist. Die Steingärten sind vielleicht einen Meter breit. Zusätzlich ist die Mauer – was ich erst auf den zweiten Blick erkannt habe - oben nach außen hin leicht angeschrägt. Auch befinden sich in der Reichweite der Mauer keine Bäume oder andere Möglichkeiten so die Mauer zu erreichen. Generell gibt es eigentlich nur diesen einen Kirschbaum, welcher momentan sogar in voller Blüte steht. Aber was mich gerade viel mehr interessiert ist der schöne Teich in der Mitte des Gartens, über welchen eine schöne Brücke führt. Von der Brücke aus führt ein schmaler Weg zu einem Pavillon, unter welchem eine bequem aussehende Gartengarnitur steht.
Langsam gehe ich durch den Garten, der wirklich nicht klein ist, und schaue mir dabei alles genau an. Überall auf der Wiese verteilt befinden sich Blumen und kleinere Sträucher. Der Weg wurde mit kleinen Steinen abgegrenzt, über welche man aber einfach herübertreten kann. Zwischen den Blumen fliegen unglaublich viele Schmetterlinge herum. Auf der Brücke über den Teich bleibe ich kurz stehen und schaue auf den Teich. Es sind einige wenige weiße Seerosen darauf verteilt. Einen Moment schaue ich in das Wasser und will dann auch schon weiter gehen, als allerdings etwas meine Aufmerksamkeit erregt. Im Teich kann ich etwas Buntes aufblitzen sehen. Erst denke ich, dass ich es mir nur eingebildet habe. Als ich dieses bunte Etwas aber an mehreren Stellen sehen kann, schaue ich genauer hin.
>Kois!<, stelle ich erstaunt fest. Es sind einige Koi-Karpfen im Teich und ihre Schuppen schimmern in bunten Farben. Einen Moment beobachte ich die Fische, ehe ich weitergehen möchte. Da aber bemerke ich, wie sich ein Spiegelbild auf der Wasseroberfläche zu meinem eigenen gesellt. Mit einem leichten Lächeln schaut es erst mich an, dann aber in den Teich.
„Sie sind wirklich schön, nicht?", fragt Hashirama mit ruhiger Stimme. Ein Blick haftet auf den Teich und auf seinen Augen legt sich ein leicht schwermütiger Ausdruck.
„Ja, das sind sie. Ihre Schuppen glitzern im Sonnenlicht geradezu.", meine ich dann.
„Mutter hat Kois so geliebt, dass Vater ihr diesen Teich hat anlegen lassen. Sie hat sich so sehr über den Teich gefreut und noch viel mehr, als dann die Kois dazukamen.", erklärt Hashirama mit einem leichten Lächeln.
„Ach wirklich?", frage ich neugierig nach.
„Ja. Ich war damals noch ein kleines Kind und habe gerade das Laufen gelernt. Mutter ist beinahe vor Schreck in Ohnmacht gefallen, als sie gesehen hat, dass ich mich von der Brücke aus zu dem Teich heruntergebeugt hatte.", sagt er dann leicht lachend. Ich schaue den Braunhaarigen einen Moment schweigend an. Irgendwie kann ich mir so etwas bei ihm nur allzu gut vorstellen.
„Wirklich?", frage ich belustigt nach.
„Zumindest haben mir sowohl Mutter, Tante Ann und auch Vater das ewig vorgehalten. Dabei war ich noch nicht einmal zwei Jahre alt. Vater war vermutlich so aufgebracht darüber, da Mutter zu der Zeit mit dir und Tobirama schwanger war.", sagt er dann peinlich berührt.
„Wer ist Tante Ann?", frage ich verwirrt nach, da ich den Namen bisher noch nicht gehört habe. Kurz schaut er mich überrascht an.
„Das kannst du ja nicht wissen. Tante Ann war nicht unsere richtige Tante, sie war unser Kindermädchen. Da Mutter und Vater zwischenzeitig viel und lange unterwegs waren, haben Vater und Mutter sie eingestellt. Sie ist selbst bei uns geblieben, als Tobirama und ich schon erwachsen waren.", meint er dann in seinen Augen erscheint erneut ein schwermütiger Ausdruck.
„Was ist mit ihr? Ist sie verstorben?", frage ich vorsichtig nach. Immerhin ist das möglich, ich weiß ja nicht, wie alt sie war, als sie zu Tobirama und Hashirama kam. Und die beiden sind schon seit ein paar Jahren erwachsen.
„Nein. Sie lebt noch. Aber sie kann nicht mehr arbeiten. Als du damals verschwunden bist, hat sie sich die Schuld dafür gegeben, auch wenn ihr jeder sagte, dass dem nicht so sei. Vater und Mutter waren auch da und dazu auch noch unzählige Krieger unseres Clans. Jeder hätte es bemerken müssen, dass du verschwunden bist. Aber es hat keiner bemerkt. Es war so, als wäre mit dir ein Teil von ihr verschwunden. Damals begann die Demenz. Einige Jahre konnte sie dennoch auf uns aufpassen, aber nach dem Tod von Itama und Kawarama wurde es zunehmend schlimmer, bis sie schließlich nicht mehr arbeiten konnte. Sie vergaß immer und immer mehr. Jetzt lebt sie in einem Haus zusammen mit anderen älteren Leuten unseres Clans, wo sich verschiedene Menschen um sie kümmern. Manchmal gehen wir sie noch besuchen, aber sie wundert sich jedes Mal, warum wir erwachsen sind.", erzählt Hashirama mit ruhiger Stimme.
>Diese Zeit ist wirklich nicht einfach. Für niemanden.<, geht es mir durch den Kopf. Diese Frau hat mein Respekt und gleichzeitig auch mein Bedauern. Wenn sie wirklich das Kindermädchen war, dann hat sie wohl Itama und Kawarama aufwachsen sehen. Es muss sich doch beinahe so angefühlt haben, als hätte sie ihre eigenen Kinder verloren... wenn es nicht sogar genauso für sie war.
„Ich wollte heute zu ihr gehen und sehen, wie es ihr geht. Du kannst gerne mitkommen, wenn du willst.", meint Hashirama dann plötzlich wieder grinsend. Allerdings erreicht dieses Mal sein Grinsen nicht seine Augen. Sie wirken etwas matt.
„Natürlich, komme ich mit, wenn du das möchtest. Aber ist das denn in Ordnung?", meine ich dann.
„Natürlich ist es das. Selbst wenn sie dich nicht erkennen sollte, dann wird sie sich sicherlich über einen Besucher mehr freuen. Sie hat es immer geliebt unter Menschen zu sein. Deshalb haben Tobirama und ich sie auch in dieses Haus gebracht. Wir hätten sie zwar lieber im Anwesen behalten, aber das wollte sie nicht. Und alleine wohnen lassen, konnten wir sie einfach nicht. Da hatten wir ein schlechtes Gefühl.", erklärt Hashirama dann.
„Leben dort nur alte Menschen?", frage ich neugierig nach.
„Ja, wieso fragst du?", fragt nun Hashirama verwirrt.
„Das erinnert mich sehr stark an betreutes Wohnen für Senioren.", erkläre ich ihm dann.
„Gibt es so etwas auch in deiner Welt?", fragt Hashirama nun neugierig nach.
„Ja. Es gibt viele alte Leute, die nicht mehr alleine leben können oder wollen und deren Familien sich aus verschiedenen Gründen nicht um sie kümmern können.", erkläre ich ihm. Verstehend nickt Hashirama.
„Wir haben hier nur ein einziges Haus, indem es so ist. Dort leben etwa sechs Leute. Mehr sind es aber auch nicht. Wie andere Clans das regeln, weiß ich nicht.", meint Hashirama dann. Das klingt wirklich sehr nach eine Art Altersheim. Es ist wirklich erstaunlich, wie fortschrittlich dieser Clan diesbezüglich ist.
„Lass uns gehen. Wir müssen morgen früh aufbrechen, um zur Versammlung zu gelangen. Deshalb musst du früh ins Bett gehen. Wir sollten also nicht allzu viel Zeit verlieren.", meint Hashirama dann und wuschelt mir kurz durch das Haar.
„Lass das!", rufe ich beinahe schon und versuche seine Hand wegzubekommen. Allerdings beginnt er dadurch nur zu lachen und macht weiter.

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