chapter 40

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"Mum", "Mum wach auf!", "Lass mich nicht alleine bitte. Nein! Mum!", Toni schreckt panisch aus ihrem Schlaf hoch. Tränen rollen über ihr Gesicht, ihre Atmung ist schnell, ihr Puls rast, ihr Körper in Angstschweiß getränkt.

Sie steht auf und läuft sofort in den einen Raum, wo sie weiß, sicher zu sein.

"An?", "bist du wach?", flüstert Toni so vorsichtig wie möglich. Toni hört leises rascheln und tritt somit näher. Die Bettdecke hebt sich an. Ein Zeichen dafür, dass sie sich ins Bett legen soll.

Ohne weitere Worte legt sich Toni in das Bett der Mutter ihrer Freundin. Für einige mag das seltsam klingen. Für Toni ist es jedoch auf keinen Fall komisch. Die zwei haben sich die letzten drei Wochen besser kennengelernt. Toni ist die letzten drei Wochen selten in ihr Haus gegangen. Höchstens um hier und da mal frische Klamotten zu haben. Eden ist selbstverständlich mit ihr im Blossom Haus eingezogen, vorerst. Ana kümmert sich um die beiden als wären es ihre eigenen Kinder. Sie würde Anette jedoch jeden Wunsch erfüllen. Ihrer war es, sich um ihre beiden Kinder zu kümmern wenn sie nicht mehr da ist.
Eden tut sich mit der Situation nicht ganz so schwer wie Toni. Das liegt jedoch daran, dass Eden die Situation nicht ganz versteht. Er ist einfach zu jung. Für Toni jedoch ist es das schlimmste was passieren kann. Vor einigen Jahren erst hat sie ihren geliebten Vater verloren und nun verliert sie nach etwas mehr als zwei Jahren auch ihre Mutter. Ihre Mum, ihre Beste Freundin, die Frau die ihr das Leben geschenkt hat, die sich Nächte lang um sie gekümmert hat, ihr tausend mal beim hinfallen und wieder aufstehen zugesehen und geholfen hat. Kein Mensch liebt sie so sehr wie ihre Mutter.
Allein.
So allein.
Alles was Toni fühlt.
Die Träume die sie Nachts hat und sie in ihrem Schlaf verfolgen, dauern seit 2 1/2 Wochen an. Alle 1-2 Nächte liegt sie im Bett der älteren Blossom und fällt dort weinend in den Schlaf.
Die Mutter die selbst einmal zwei Kinder hatte, kann gut nachvollziehen wie sich das Mädchen, das so gut wie jede Nacht in ihrem Bett liegt fühlt.
Ana kümmert sich um die beiden so gut, wie sie es mit ihren eigenen tat.
Sie hilft Toni aus, bringt Eden zur Kita und holt ihn ab. Toni geht wie mit Al und Ana verabredet alle 2 Tage arbeiten, um den Tagesablauf nicht aus ihren Augen zu verlieren.
Ihre Mum besucht sie täglich nach der Arbeit.
Stundenlang sitzt sie am Bett und wartet darauf, dass sie aufwacht. Kein einziges Zeichen dafür. Die Ärzte sagen, sie wissen nicht wie sie weiter machen sollen. Es ist schwierig Behandlungen fortzuführen ohne des wach seins.

Cheryl hat sie bei dem ganzen Trubel etwas vernachlässigt und seit dem Vorfall am Bett ihrer Mutter nicht mehr gesehen. Cheryl nimmt es ihr jedoch nicht übel, dass Toni sie nicht besucht. Die beiden sind erst seit kurzem zusammen und Cheryl will ihr bei dem ganzen natürlich nicht selbst noch zur Last fallen. Sollte sie sich also nicht melden, weiß sie dennoch wie es ihr geht. Dank ihrer Mutter, ist sie immer auf dem laufenden. Cheryl vermisste die Nähe des anderen Mädchens, beschwerte sich aber immernoch nicht. Sie besteht auch darauf, dass ihre Mutter dem anderen Mädchen gegenüber nichts sagt. Sie weiß ja wie schwer sie es hat...

"Baby bist du dir sicher, dass ich ihr nicht mal bescheid sagen soll?", fragt die Mutter besorgt.

"Ganz sicher", lächelt das wieder eingeschüchterte Mädchen schwach. "Begleitest du mich zur Therapie?", "Ich hab in den letzten Wochen viel gelernt und ich würde dir gerne etwas zeigen", lächelt Cheryl.

"Selbstverständlich. Lass mich schnell meine Kollegin anrufen und ihr bescheid sagen, dass ich heute nicht zur Arbeit erscheine und das sie die Termine übernehmen soll. Dann bin ich den ganzen Tag bei dir, mein Schatz", lächelt Ana gibt ihrer Tochter einen Kuss und steht auf um kurz auf den Balkon zu gehen, der außerhalb Cheryls Zimmers ist.

Cheryl fängt in der Zeit an sich selbst fertig zu machen. Berta hat alles so eingerichtet, dass Cheryl ohne Probleme selbstständig klar kommt. Sie steht alleine vom Bett auf und klettert in den Rollstuhl, von dort aus rollt sie zum Bad, wo sie problemlos ihre morgentliche Routine durchführen kann. Sie kann mittlerweile auch selbstständig duschen. Sie ist vor einer Woche in ein anderes Zimmer gezogen, mit Rollstuhl freundlichem Bad. Sie kann sich alleine in den dusch-Stuhl setzen und duschen. An der Seite der Dusche befindet sich ein Griff zum festhalten. Der Boden ist rutschfest gemacht worden, damit sie auch gar nicht hinfallen kann.

Survived I ChoniWo Geschichten leben. Entdecke jetzt