Kapitel 17

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Donnerstag war schlimm. Ashton und Calum hatten einen schlimmen Kater, Jana und Michael waren krank und Luke und Chrissie hatten kein einziges Fach mit mir. Trotzdem hatte ich den Donnerstag irgendwie überlebt und saß jetzt im Bus um nach Hause zu fahren, weil ich den Freitag jetzt auch überstanden hatte. Mr Burns war anscheinend gefeuert worden, denn ich hatte ihn nicht mehr gesehen und wir hatten heute auch kein Deutsch mit ihm sondern Vertretung. Jana hatte ich eigentlich heute besuchen wollen, aber Liz hatte mir das strikt verboten, weil ich sonst auch noch die Grippe bekam. Bla bla bla. Weil Luke, Cal und Ash irgendeine Probe hatten und Chrissie Gitarrenunterricht (sie war so schlecht, holla) stieg ich bei Rewe aus und kaufte mir Hustenbonbons obwohl ich nicht mal Husten hatte.

Damit lief ich ins Waisenheim und stellte mich ans Tresen wo eine alte Frau saß. "Wollen sie jemanden besuchen?", fragte sie genervt und ich nickte. "Michael Clifford.", grinste ich. "Zimmer 12. Den Gang runter und dann rechts. Zweite Tür links.", murmelte sie und ich lief los. Im Gang kamen mir wieder diese ganzen Assis entgegen und ich versuchte sie zu ignorieren, bis ich Zac erkannte. "Besucht die Prinzessin etwa ihren Prinzen?", grinste er dreckig und ich verdrehte die Augen. "Junge, du bist so richtig nervig, hat dir das jemand schon mal gesagt? Außerdem stinkst du.", meinte ich genervt und lief weiter. Der konnte mich mal kreuzweise.

Bei Zimmer 12 angekommen, klopfte ich kurz und als ich ein verwirrtes "Komm rein" als Antwort bekam, öffnete ich die Tür. Vor mir war ein kleiner Raum mit einem Stockbett und gegenüber davon ein Kleiderschrank. Dann gab es noch einen Schreibtisch neben der Tür und das war alles. "Wow, wie viele Möbel.", sagte ich sarkastisch und fand dann platinblonde Haare unter der Decke des unteren Bettes. "Alice ich seh scheiße aus, geh weg.", grummelte Michael genervt und ich lachte. "Du siehst immer scheiße aus. Ich hab Hustenbonbons.", grinste ich und Mike lugte unter der Decke hervor. "Die in der grünen Verpackung?", fragte er hoffnungsvoll und ich nickte. "Okay komm her.", bettelte er und ich grinste, während ich zu seinem Bett lief und die Verpackung der Hustenbonbons öffnete. Michael streckte eine Hand aus und ich erkannte erst jetzt, dass er einen dicken Hoodie trug und seine Nase ziemlich rot war.

"Aww ist da jemand erkältet?", lachte ich und kniff ihm wie eine Oma in die Wange. "Lass das!", rief Michael entsetzt. "Okay, was wollen wir machen?", fragte ich und gab ihm eines der Bonbons. "Also bei dem was ich sonst so mache, kannst du nicht mitmachen, deshalb schlage ich vor, wir gucken YouTube Videos.", schlug er vor und holte seinen Laptop unter seinem Bett hervor, während ich mich neben ihn legte und mich in die Decke kuschelte. "Sollen wir Annabelle gucken?", fragte Mikey und ich nickte, weil ich nicht wusste was das ist. Er ging auf Netflix und suchte Annabelle. "Warte ist das gruselig?", ich sah ihn entsetzt an, denn ich konnte noch so gemein sein, ich hatte riesigen Schiss vor Horrorfilmen. "Nein.", antwortete er aber nur und startete den Film.

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Nach der Hälfte des Films, in der ich entweder geschrien oder gelacht hatte, wurde es an einem Moment so gruselig, dass ich wieder schrie und mich an Michael presste, der einen Arm um micn gelegt hatte. "Ich hasse dich! Ich hasse dich, ich hasse dich, ich hasse dich!", rief ich beleidigt und trommelte gegen seine Brust. "Soll ich den Film aus machen?", lachte er und ich nickte nur. "Gott ich hasse dich, hab ich das schon mal gesagt? Mach das niewieder.", bettelte ich und versteckte mein Gesicht in seiner Schulter. "Okay. Ich bin müde. Ist vielleicht besser wenn du-", er wurde von seinem eigenen Gähnen unterbrochen und ich kicherte, obwohl ich eigentlich beleidigt sein wollte. "-jetzt gehst.", beendete er dann den Satz. "Quatsch ich penn' auch. Auch wenn ich wahrscheinlich Albträume krieg.", lächelte ich und Mike nickte einfach, bevor er sich hinlegte und ich mich an seine Brust kuschelte.

Er schlang seine Arme um meinen Bauch und zog mich enger an ihn. "Al, du weißt das ich dich lieb hab oder?", murmelte er schon im Halbschlaf und ich kicherte. "Ja, das weiß ich. Ich hab dich auch lieb.", antwortete ich genauso leise und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Gut.", grummelte er noch und dann war er anscheinend eingeschlafen. Ich kuschelte mich noch enger an ihn, falls das ich ging und dachte nach. Was waren Michael und ich? Wir waren Freunde oder nicht? Eigentlich müssten wir Freunde sein, aber andererseits tat ich so etwas wie ich jetzt gerade machte nicht mit Ashton oder Calum. Auch nicht mit Luke, obwohl das sein könnte, weil Jana sonst eifersüchtig wäre. Aber Michael war mir zu wichtig, als das wir keine Freunde sein könnten.

Ich sah auf und betrachtete den schlafenden Jungen unter mir. Er ist so hübsch. Mir war nie aufgefallen, wie hübsch er war. Vielleicht wollte ich es einfach nicht einsehen. Seine jetzt fast weißen Haare standen ihm wirklich gut und betonten seine Augen, was ich jetzt zwar nicht sehen konnte, aber ich wusste es. Seine Augen waren sowieso die schönsten die ich je gesehen hatte. So hellgrün mit ein bisschen hellblau und sie strahlten immer. Mein Blick glitt zu seinen Lippen. Sie waren perfekt geformt und jetzt gerade lächelte er leicht. Seine lippen waren so rot und voll, dass ich mich wunderte, wie es wäre sie zu küssen...warte. Was denke ich eigentlich?! Ich riss meine Augen aus und stand schnell auf. "Alice?..Alice wo willst du hin?", hörte ich Michael nuscheln und als ich mich umdrehte sah ich ihn verwirrt im Bett sitzen. Scheiße sieht er gut- Nein! Ich war gerade dabei mich verdammt noch mal in Michael zu verknallen. Michael!

"Ich muss... weg.", log ich und scheiße konnte ich schlecht lügen. "Bitte. Bleib noch ein bisschen. Ohne dich ist es langweilig.", bettelte er und ich seufzte und legte mich zurück zu ihm. "Danke.", sagte er und zog mich auf sich. Ich stützte mich mit meinen Unterarmen neben seinem Kopf ab und sein Blick traf auf meinen. "Weißt du eigentlich wie hübsch du bist?", fragte Mikey und ich wurde rot. Schnell versteckte ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge. "Muss dir nicht peinlich sein.", lachte Michael. "Ich hab gerade genau dasselbe über dich gedacht.", flüsterte ich gegen seine Halsbeuge, was ihn lachen ließ. "Süß." "Halt's Maul."

»The big Fuck-Up« || Michael CliffordWo Geschichten leben. Entdecke jetzt