Kapitel 41 - Trapped

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Mittlerweile erhellten die Laternen draußen vor Chloes Wohnung unsere Gesichtszüge, seit wir angefangen haben zu reden, hat sich keiner mehr von uns vom Fleck bewegt. Chloe wagte es nicht meine Hand loszulassen, geschweige denn aufzustehen, um das Licht anzumachen. In dem dämmrigen Licht vernahm ich immer wieder wie etwas auf Chloes Gesicht aufzuckte, mal Wut, mal Fassungslosigkeit oder auch Trauer. Aber allem voran bemerkte ich wie geschockt sie über die Handlungen meines Stiefbruders war. Sie mochte geglaubt haben es sei schlimm, aber mit diesen Ausmaßen hat anscheinend selbst sie nicht gerechnet. Ihre Hand kniff immer wieder fester zu, was mich absolut nicht störte, ich war einfach nur froh ihr nah zu sein. Eigentlich war ich erst mit den Anfängen der Misshandlungen angekommen, ich fragte mich ob sie den Rest auch verkraftete, aber ich hatte mir geschworen ehrlich mit ihr zu sein, mich ihr gegenüber zu öffnen. Ich glaube ich hätte nicht einen Tag länger ausgehalten, ich musste mich ihr anvertrauen, wahrscheinlich konnte nur sie mir helfen. „So hat alles angefangen...aber in letzter Zeit...", fing ich an und atmete tief ein und aus. Chloe sah mich gespannt an, aber auch voller Ehrfurcht und legte einen Arm um mich. „Bens Vorgehensweise hat sich geändert, er ist brutaler geworden... Er überschreitet Grenzen, die er vorher nicht gewagt hat zu übertreten. Ich weiß nicht wie ich es sagen soll...", nuschelte ich vor mich hin und schaffte es nicht ihr in die Augen zu sehen. Ich spürte ihren stoßweisen Atem auf meiner Haut, ihre Hände fühlten sich leicht schwitzig an, mir ging es nicht anders. Vermutlich ahnte sie worauf ich hinaus wollte, drängte mich nicht dazu weiterzureden als ich schwieg. „Möchtest du ein Glas Wein?", fragte sie mich anstattdessen und nahm so die Schärfe aus unserem Gespräch. Vielleicht war es gar nicht schlecht eine kleine Unterbrechung einzulegen. „Ich glaube ja...", seufzend streckte ich mich und beobachtete wie Chloe aufstand. „Rot oder weiß?", sagte sie während sie an ihr Regal mit Wein ging, welches in der hinteren Ecke des Raumes stand. „Weiß bitte!", erwiderte ich und zog den Rollladen runter als sie mich darum bat. Sie stellte eine Flasche Weißwein auf ihren Glastisch, nicht bevor sie eine Serviette drunter legte und holte aus ihrer Vitrine zwei Gläser für uns. Ich schaltete das Licht ein und setzte mich zurück aufs Sofa, beobachtete wie sie uns etwas einschenkte und lächelte dabei vor mich hin. Ich mochte es mit Chloe den Tag zu verbringen, auch wenn wir über so etwas Ernstes redeten, fühlte ich mich unheimlich wohl. Es gab nichts was ich befürchten musste, ich musste nicht darauf achten alles richtig zu machen. Chloe eilte zur Toilette und als sie wiederkam beugte sie sich von hinten über das Sofa und zog mein Gesicht zu sich heran, ihre Lippen berührten meine mit einer Leidenschaft, die mir den Atem raubte. Nur widerwillig lösten wir uns voneinander, weil mein Magen laut grummelte. „Hunger?", sie zog spielerisch eine Augenbraue nach oben und küsste mich erneut. „Auf dich, ja", sagte ich neckisch und umfasste sanft ihren Hals, um den Kuss zu vertiefen. Als mein Magen ein weiteres Mal laut knurrte ließ sich Chloe lachend neben mir fallen, was auch meinen Knoten zum Platzen brachte. Wir kringelten uns vor Lachen auf dem Sofa, was eine gelungene Abwechslung war. Nachdem wir uns beruhigten, schaute Chloe auf ihrem Handy nach einer Speisekarte eines Italieners. „Worauf hast du Lust? Pizza, Nudeln, Salat?", sie hielt mir ihr Handy entgegen und notierte auf einem Blatt was sie essen wollte. „Was nimmst du?", ich schielte auf ihr Blatt und suchte nach der Nummer. „Pizza Tonno!", antwortete sie lächelnd, genau in dem Moment als ich die Nummer gefunden hatte. „Ich nehme dieselbe!", erwiderte ich grinsend, was Chloe zum Lächeln brachte. Sie wählte die Nummer und bestellte zwei Pizzen, in einer halben Stunde konnten wir mit ihrer Ankunft rechnen. „Lass uns erst etwas essen, dann reden wir weiter, oder?", kurz kräuselte sich ihre Stirn, wahrscheinlich aus Angst ob ich mich wieder verschließen würde. „Das ist eine gute Idee...", sagte ich und ihr kritischer Blick verschwand augenblicklich. „Gut!", sie robbte näher an mich heran und küsste sanft meine empfindliche Stelle am Hals. Mir entwich ein leises Stöhnen woraufhin Chloe mich sanft nach hinten drückte. Ich fiel in die weichen Kissen ihres Sofas, Chloe auf mir drauf. Ihre linke Hand wanderte meinen Arm auf und ab und verpasste mir eine leichte Gänsehaut, währenddessen küssten wir uns leidenschaftlich. Ihre Zunge stupste nach einer Weile gegen meine Lippe, ich öffnete meinen Mund und spürte Sekunden später ihre Zunge mit meiner kämpfen. Die Luft um uns herum knisterte gewaltig und mein Herz pochte wie wild, jede Minute mehr erhitzte unseren Kuss. Mein Unterleib zuckte immer wieder und mir wurde mehr als deutlich wie sehr ich sie spüren wollte. Meine Hand wanderte unter ihr Shirt, vorsichtig fuhr ich über ihre Muskelansätze kurz über ihrer Jeans. Chloe sog die Luft zwischen ihren Zähnen ein und spannte sich unbewusst an, grinsend biss ich ihr in die Unterlippe und drückte mit meiner freien Hand ihren Kopf näher. Chloe, die bis eben sich noch relativ weit von mir abdrückte, presste nun ihren Körper auf meinen, was dazu führte, dass ihr Unterleib gegen meinen drückte. Nun entwich uns beiden ein Stöhnen, was das Feuer noch mehr anfachte. Mit meinen Händen drückte ich ihren Po enger an mich und genoss das Gefühl was sich in mir ausbreitete, ein Gefühl was sich unglaublich anfühlte. Plötzlich ertönte ein schriller Ton durch die Wohnung und Chloe stöhnte genervt auf: „Das nenne ich Timing..."

Midnight Snow - Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt