Kapitel 8

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Mein Herz raste nahezu aufgeregt am Morgen. Verdammt ich hatte gestern wirklich mit Asahi geschlafen. Kerzengerade saß ich in unserem Bett, während mein Blick auf ihn hinabfiel. So viel zum Thema langsam angehen. Ich war wirklich ein Idiot. Wir waren nicht mal eine ganze Woche in unserer Beziehung und schon schliefen wir miteinander. Allerdings fand ich die Situation an sich, sowie das danach, mehr als bindend. Schätzungsweise konnte ich mich jetzt auf keinen Fall mehr von ihm Trennen ohne danach Selbstmord zu begehen. Ja meine Bindung an ihn war fest. Es war schon nahezu eine Prägung. Man sprach auch davon, dass wenn ein Werwolf begann zu lieben, er niemals aufhören würde diese eine Person zu begehren. So war es doch. Ich würde niemals aufhören ihn zu lieben.

Vorsichtig kroch ich aus dem Bett und somit aus seinen Armen. Ich war immer noch nackt, was ich allerdings erst bemerkte, als mir etwas kalt um die Hüften wurde. Leise hatte ich mir eine Boxershorts aus der Schublade genommen, um schließlich in das Wohnzimmer zu verschwinden. Zwischendurch hatte ich mir noch meinen Bademantel gekrallt. Während ich diesen überzog, kochte ich Tee. Mein Blick schweifte nach draußen, wo es bereits hell wurde. Was meine Chaoten-Familie wohl heute machte? Plötzlich vibrierte mein Handy auf.

Lil Sis❤️
Yuuuuuuuu!!
Komm heute vorbei!
Bitte!
Bitte?
Hallo?

Yu-Chan
Lass mich doch erstmal wach werden..
Ich schau was sich machen lässt
Man hört voneinander

Lil Sis❤️
Yay!

Man konnte die einem auf die Nerven gehen. Kleine Geschwister halt. Aber irgendwie hatte sie Recht. Ich sollte vielleicht wirklich bei ihnen vorbeischauen. Allerdings könnte es riskant werden einen aufgeklärten Menschen mitzubringen. Leise seufzte ich auf. Wir waren noch gar nicht lange zusammen und schon stellte man uns Hindernisse in den Weg. Ich nippte an dem Tee. Langsam trottete ich ins Wohnzimmer, welches mit dem Esszimmer verbunden war. Dort stellte ich nun auch meine Tasse ab und ließ mich vor dem Kabelsalat nieder. Meine Finger begannen die verknoteten Kabel zu lösen, um letztlich diese an meinem Fernseher anzuschließen. Die Konsole startete und das typische Logo leuchtete auf. Ich startete eines der Spiele, welches sich als Far Cry - Primal herausstelle. Sanft ließ ich das Gefühl des Controllers in meinen Händen auf mich wirken. Das Spiel war fesselnder als Gedacht, weshalb ich nun schon mehrere Stunden damit verbrachte.

Mein Magen knurrte laut auf. Gähnend pausierte ich und stand auf, um mir etwas zu essen zu machen. Also schaltete ich den alten Toaster an, nur um kurz darauf zwei frische Brote hinein zu stopfen. Nebenbei setzte ich noch einen Tee auf. Pltözlich rang mein Handy, wodurch ich mich umdrehte, um zu erfahren wer mich störte. Allerdings vergaß ich somit auch, dass ich meinen Toaster per Hand bedienen musste. Genervt blickte ich auf den Bildschirm. Was wollte meine Mutter denn? Verwirrt nahm ich ab und meldete mich mit einem "Ja?" zu Wort. "Kommst du Heute vorbei? Emmilia würde sich freuen und die Drillinge bestimmt auch", forderte sie indirekt. "Keine Ahnung.. Ich muss schauen wie der Tagesablauf ist, immerhin hab ich noch einen Haushalt zu schmeißen. Wir kommen eventuell, aber ich kann eben nicht fest zusagen.." "Wir?", fragte sie perplex. Plötzlich nahm ich den Geruch von verbranntem Essen wahr. "Verdammt das Essen!", rief ich nur noch und legte auf. So schnell wie mögliche löste ich den Toaster, aber erhielt dennoch schwarz gerbrannten Toast. "Was ist denn los?", fragte plötzlich eine raue Morgenstimme von hinten. Ein angenehmer Schauer durchfuhr mich, worauf ich leichte Gänsehut bekam. Somit drehte ich mich zu ihm, was einen unfassbar tollen Anblick bot: Ein nahezu komplett nackter Asahi Azumane.

Grinsend schlich ich auf ihn zu. "Dir auch einen Guten Morgen", lachte ich und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. "Ich hab nur vergessen den Toaster die Brote ausspucken zu lassen, der macht das nämlich nicht von allein.." "Und weiter?" "Meine Mutter hatte zwischendrin angerufen.. sie will, dass ich vorbeikomme.. aber ich will nicht ohne dich", gab ich kleinlaut zu. "Wegen mir können wir das schon machen.. ist nur die Frage, ob du das auch willst", meinte er schmunzelnd. Grummelnd packte ich erneut Toastbrote in das Gerät. Spontan wechselte ich das Thema: "Ich nehm an du willst keine Kohle mit Butter?" "Lenk nicht vom Thema ab, Yu..", ermahnte er mich, während ich die zwei schwarzen Stücke in den Müll warf. "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Sie würden sofort merken, dass du ein Mensch bist und vermutlich auch das du bescheid weißt. Das Problem ist nicht die Tatsache, dass du es weißt, sondern das sie mir dann wieder Vorträge halten..", seufzte ich. Seine Arme legten sich um meinen Körper. "Sie würden sich sicherlich freuen.. aber wenn du willst können wir auch noch etwas warten..", flüsterte er mit seidiger Stimmlage in mein Ohr. "Danke", murmelte ich nur und ließ den Toaster wieder hochspringen, während ich erneut meine Lippen auf die seinen legte. Es war einfach noch nicht an der Zeit, dass meine Familie Bekanntschaft mit meinem Freund machte. Mein inneres Selbst war noch nicht an dem Punkt angekommen, wo ich jedem meine frische Beziehung unter die Nase reiben wollte.

Wir beide setzten uns an den Esstisch und aßen. Auch vor ihm stand eine Tasse Tee. „Normalerweise trink ich eher Kaffee.. aber wir haben keine Kaffeemaschine.. meine ist noch in der anderen Wohnung", meinte er kurz nachdem er einen Schluck getrunken hatte. Ich grinste ihn breit an. „Das könnten wir doch heute machen. Noch ein paar Sachen von dir holen, damit die Bude langsam mehr nach unserem und nicht nur meinem Besitz aussieht." Lächelnd nickte er, doch schien nachzudenken. Fragend sah ich ihn an. „Ist es Werwölfen überhaupt erlaubt eine Beziehung mit Menschen einzugehen?" „Da wie sehr neutral sind schon, allerdings gibt es auch unter uns Fanatiker der Reinheit, welche darauf schwören, dass alles seine Ordnung haben muss." Er grinste mich wissend an. „Diese Fanatiker gibt es überall, aber viel wichtiger sollte die Liebe sein." Ich nickte nur und biss in mein Toastbrot.

So frühstückten wir und zogen uns darauffolgend an. Mit müder Miene liefen wir zu seiner alten Wohnung. „Ich hab den Mietvertrag ab dem nächsten Monat gekündigt. Das heißt wir müssen bis in zwei Wochen alle Sachen -die mir gehören- rausschaffen." Ich nickte und lief in seine Küche. Er hatte einen durchaus neueren Toaster, weshalb ich diesen ausstöpselte, um ihn in eine Tasche zu packen. „Also die Küche an sich gehört mir nicht, aber die ganzen Geräte und das Geschirr eben" „Naja mein Ofen und so funktioniert ja noch ganz gut", lachte ich darauf nur. Mein Herz machte einen freudigen Hüpfer. Ich würde wirklich schon mit Asahi zusammenziehen. „Ist dein Bett bequemer als meins?" „Nein es ist außerdem nur ein Einzelbett..", gab er zu.

So packten wir einen Großteil seiner Sachen aus der Küche zusammen und verschwanden wieder nachhause.

Wolves and Humans [NishinoyaxAsahi || Haikyu!! FF] {FantasyAu}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt