Kapitel 14

518 33 7
                                    

Langsam stiegen wir in das warme Wasserbad ein. Ich konnte es nicht unterlassen einmal über seinen muskulösen Oberkörper zu streichen. Genüsslich atmete er aus, was mich grinsen ließ. Er bat mich, seine Haare einzuschäumen, was ich natürlich sofortig tat. Schnell war das Haargummi gelöst, weshalb die Spitzen schon in das Wasser ragten. "Leg dich nach hinten", befahl ich und machte meine Beine so breit, dass er zumindest halbwegs dazwischen passte. Kurz zögerte er. "Ich fress dich schon nicht", grinste ich, weswegen er sich vorsichtig auf meinen Schoß legte. Meine Fingerkuppen massierten seine Kopfhaut, wodurch er entspannt die Augen schloss. Sanft rieb ich das Shampoo in seine Haare. Ein ruhiges Brummen verließ seine Kehle.

Der Schaum war wieder ausgewaschen und auch meine Haare waren gut durchgespült. Somit hingen diese natürlich krumm, sowie quer in meinem Gesicht. Immer noch müde kletterte ich aus der Badewanne, um mir darauf ein Handtuch um die Hüften zu binden. Plötzlich klatschte ein schneeweißes Handtuch gegen meinen Hinterkopf. "Ey", machte ich nur, aber verstand seine Gestik, weswegen ich es mir auf den Kopf legte, davor allerdings noch etwas rubbelte. "Da du vermutlich noch brauchst mach ich schon mal Essen", lachte ich, mir durchaus bewusst das ich ihm damit etwas vorwarf. Schnell hatte ich mir noch eine Boxershorts angezogen. Somit stand ich nun etwas ratlos und in Unterwäsche in der Küche. Wir hatten fast nichts mehr da. Alles war leer oder zu wenig um daraus ein Essen für fünf zu machen. Wir hatten noch Ramen, oder?

Schnell hatten die Nudeln ihren Platz im kochenden Wasser gefunden, während ich begann etwas Gemüse klein zu schneiden. In windeseile wärmte ich noch das Schweinefleisch auf, indem ich es in den Topf gab. Glücklicherweise war dies bereits gegart und aus Erfahrung konnte ich die Tauglichkeit bestätigen. Plötzlich klingelte es. "Asahi! Mach auf! Ich hab nichts an!", rief ich, während ich ins Schlafzimmer sprintete. Eine Welle der Angst durchflutete mich. Würden sie mich mögen? Was wenn ich aus Versehen wieder zu eifrig wurde oder das Essen eine totale Katastrophe war? Immerhin war ich kein Meisterkoch. Moment.. dieser Geruch.. Zügig hatte ich mir ein Shirt, sowie eine Hose angezogen. Bestimmt sah ich nicht ganz so scheisse aus.. okay das war eine Lüge für sich. Mit platten Haaren, einer Knöchelhohen Sporthose und einem Sweatshirt von Asahi, sah ich zu einhundertprozent beschissen aus.

Langsam trat ich heraus, nur um zu sehen das sich bereits alle vier in das Esszimmer verzogen hatten. Dieser verdammte Geruch.. Zwei von denen waren definitv Hexen. Das hieß.. Asahi war zur Hälfte ein Hexenwesen.. das erklärte so ziemlich.. wenig. Eigentlich nur die Tatsache weshalb er sich nicht verwandelt hatte und seine Augen so seltsam gleuchtet hatten. Kopfschüttelnd kam ich in den Raum. "Ich dachte wir essen allein", meinte eine Blondhaarige Frau. Wut kochte in mir auf, als sie mir einen abwertenden Blick zuwarf. "Ich hab das Essen gekocht, also werd ich es auch essen!", protestierte ich, während ich provokativ den Stuhl neben Asahai -also ihr gegenüber- ganz langsam zu mir zog. Erschöpft plumste ich darauf. "Stört dich so ein Mitbewohner nicht?", hörte ich wieder diese Blondine sagen, während sein Vater sich mir vorstellte. Wir beide reichten uns die Hand, während er mir ein Lächeln schenkte. Die Frau mit den hellbraunen Haaren schwieg bisher und beobachtete nur. Schätzungsweise war das seine Schwester. "Noya können wir uns kurz unterhalten?", fragte Asahi ruhig, worauf ich einwilligte. Mit schnellen Schritten liefen wir in das Schlafzimmer. "Ich hab es dir nicht erzählt.. aber das ist die Schwester meiner Mutter. Meine leibliche Mutter ist bei einem Autounfall gestorben.." Vorsichtig nahm ich seine Hand, während er betrübt den Boden anstarrte. "Schon okay. Bestimmt belastet dich das sehr.." "Das Problem ist.. diese Frau spielt sich auf als wäre sie meine Mutter. Dementsprechend verlangt sie immer gute Leistungen meinerseits.." "Wir kriegen das schon hin", lächelte ich ihm zuversichtlich zu.

Wir saßen wieder an dem Tisch, worauf man uns etwas irritiert anstarrte. "Wo schläft du denn?", fragte die Tusse wieder etwas freundlicher. "Hinten im Schlafzimmer..", ein dunkler Blick traf auf ihn, "I-In einem Doppelbett." "Und er.. Wo schläft.. er?" "Ich schlafe auch in diesem Zimmer. Auch in dem Doppelbett", erklärte ich sachlich. Ihre Hand erhob sich, während alle Augen immer größer wurden. Asahi verzog bereits verängstigt das Gesicht. Meine Hand ergriff ihr Handgelenk, wodurch ihre Bewegungen eingeschränkt waren. „Krümmen sie ihm auch nur ein Haar.. und sie haben ein saftiges Problem mit mir", grollte meine Stimme durch den Raum. Jeder schien den Atem anzuhalten. „Verdammter Werwolf!", fauchte sie. Derweil riss sie sich los und verschwand mit klackenden Schritten durch die Haustür. „Erleichtert seufze ich auf. Mein Körper sank gerade wieder auf meinen Stuhl, da packte der Braunhaarige meine Hand. Mir war sofort klar, dass er den Tränen nah war. „Danke..", nuschelte er nur. „Sind sie wirklich ein Werwolf?", fragte der Mann fasziniert, worauf ich nickte. „Bist du der Junge aus dem Volleyball-Club von dem mein Bruder immer geschwärmt hat?" Meine Wangen röteten sich etwas. „Von wem hat er denn immer gesprochen?" Ich schielte zu dem Ass hinüber, welches in Scham versank. Ganz klar ging es um mich. „Er meinte das er ein Libero sei und nicht mal ansatzweise groß. Allerdings würde er mit vollem Einsatz spielen und ihn immer wieder motivieren. Seine Stimmung ist immer positiv, aber am glücklichsten wirkt er, wenn er wichtige Bälle annimmt. Am süßesten sieht er aus, wenn seine Haare nass oder ungestylt sind", erzählte sie, worauf mein Gesicht einer Tomate glich, was allerdings eher an dem letzten Satz lag. „J-Ja.. genau der.. ist er, Schwesterherz", gab Asahi beschämt zu. Sie entschuldigte sich knapp, worauf ich abwank. „Hat er dir einen Korb gegeben oder warum schien er recht unüberrascht?" Jetzt wo diese alte Schnepfe weg war, wirkte sie viel offener, als davor. „Naja.. wir sind verlobt", verkündeten wir aus einem Mund, weshalb wir leise auflachten. „Boar krass! Mein Bruder ist echt mit seiner Liebe verlobt!?", fragte sie sogleich total erfreut. Leise lachte ich. „Und das obwohl seine Mutter eine Hexe war.." Asahis Fassade begann schlagartig zu bröckeln. „Bitte was?", bracht er zwischen knirschenden Zähnen hervor.

Wolves and Humans [NishinoyaxAsahi || Haikyu!! FF] {FantasyAu}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt