Kapitel 9

687 33 6
                                    

Einige Monate waren vergangen und das Schulende rückte näher. (Wir lassen die Tatsache der National -Spiele mal aus cx) Ich wollte nicht, dass er geht. Ich wollte ihn immer bei mir haben, so egoistisch es auch war. Auch wenn er mir versichert hatte, dass er weiterhin bei mir wohnen würde. Nie wieder würde ich mit ihm gemeinsam zur Schule laufen. Nie wieder könnte ich ihn während der Schule sehen. Ich musste zugeben, dass ich deshalb schon mehr als einmal, wie ein Schlosshund geweint hatte. Das Training wollte ich schon gar nicht mehr besuchen, obwohl das Schuljahr noch nicht mal vorbei war. Was brachte es denn, wenn ich ihm in wenigen Monaten nicht mehr zuspielen konnte. Keine Bälle mehr für ihn annahm.. Tränen rannten über mein Gesicht, während der Lehrer es noch gar nicht bemerkt hatte und stumpf weitersprach. "Wollen sie rausgehen?", richtete er sich mit sanfter Stimme an mich. Stimmt, ich hatte ja bei Herrn Takeda Unterricht. Knapp nickte ich und verschwand schon durch die Tür.

Mein Körper sank an einer Wand in sich zusammen. Wann hatte ich das letzte Mal nur so bitterlich geweint? Ich glaube es war, als unser Hund von einem Auto überfahren wurde. Ein Schluchzen entfuhr mir. Plötzlich schmiegte sich ein warmer Körper an den meinen. Reflexartig drückte ich mich gegen die Person, um letztlich meinen Kopf in dem beigen Pullover zu verstecken. "Yu..", ich hatte schon an seinem Geruch erkannt, dass er es war. "Es ist nicht gleich der Weltuntergang.." "D-Doch.. genau.. da-das ist es", wimmerte ich mit brüchiger Stimme. Für mich war es nämlich mehr als nur ein Weltuntergang. Das war schon der Untergang einer gesamten Dimension und mehr als ein Grund, um die Schule abzubrechen. "Denk nicht darüber nach die Schule abzubrechen.. Dann Gründe ich lieber einen privaten Volleyball-Club.. Dann begleite ich dich jeden Morgen zur Schule und besuche dich in den Pausen.. aber mach nicht das kaputt was du jetzt erreicht hast", meinte er ruhig und streichelte meinen Kopf. Langsam nickte ich. "Lass uns nachhause gehen.. Ich halte es hier nicht länger aus", schluchzte ich, worauf er mich wieder in seinem Armen hochnahm.

Scheinbar war ich eingeschlafen, denn als ich meine Augen nach einem gefühlten Wimpernschlag wieder öffnete, lag ich in unserem Bett. Wo war Asahi?! Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf und durchsuchte die Räume der Wohnung. Letztlich fand ich ihn im Wohnzimmer, wo er auf dem Boden sitzend zockte. Ohne lange darüber nachzudenken, ließ ich mich neben ihm nieder. Mein Kopf schmiegte sich an seine Seite und das anschmusen endete darin, dass ich auf seinem Schoß lag. Mit großen Augen musterte ich ihn. Seine Pupillen fixierten mich. Schließlich pausierte er das Spiel mit einer einfachen Handbewegung. Er legte den Controller auf den Wohnzimmertisch hinter sich. Mein Körper prallte recht hart gegen den Holzboden, als er plötzlich über mir war. Sein Knie drückte in meine Mitte. Wir hatten in letzter Zeit ein definitv miserables Sexleben. Und das auch nur wegen der Schule. Ständig hatten wir Prüfungen oder mussten lernen. Die Prüfungszeit war schon vorbei, somit war nun viel mehr Zeit für unsere Zweisamkeit. Vermutlich würde es zwar immer noch Schmerzen, aber wenn wir es so umsetzten wie er es vorgeschlagen hatte.. vielleicht könnte es dann immer so bleiben.

Sein Knie rieb härter an meiner Mitte und so entlockte er mir ein Stöhnen. Mein Becken hob sich, somit grinste er mich wissend an. Wir entkleideten und gegenseitig. So kam es auch, dass mein Geist die Kleiderhaufen um uns ignorierte, als wäre es noch nie anders. Sein Glied drang tief in mich, worauf ich mehr oder weniger leise aufstöhnte.

Wenige Tage vergingen und ich saß seit langem wieder bei dem Training dabei. Keiner der Anwesend wusste von meiner Sentimentalität, außer vielleicht Herr Takeda und eben Asahi. Allerdings stand der Lehrer unter Schweigepflicht, während Asahi niemals solche Sachen über mich preisgeben würde. „Passt auf", begann der blondhaarige Coach, „Wir werden als Abschluss für die Drittklässler nochmals ein Trainingscamp in Tokyo veranstalten!" Ohne nur ein Wort zu sagen, stand ich auf und verließ den Raume einfach. Gott wieso war es so schwer? Jedes Wort das man auf dem Schulgelände aussprach legte sich wie Blei auf meinen Körper.. Mir wurde die Luft zum Atmen genommen. Körperlich könnte ich es aushalten, aber mein Geist würde vermutlich bald brechen. Ich will rennen. Ich will meine Freiheit zurück. Somit ignorierte ich also die Rufe der Anderen, welche noch in der Halle saßen, und rannte einfach. Meine Füße trugen mich durch die kleine Innenstadt, aber schließlich hinaus auf die Felder. Wie ein Irrer rannte ich einfach so weit wie mich meine Füße trugen. Mein Mund öffnete sich, um im nächsten Moment einfach loszuschreien. Die Laute die meine Kehle verließen drangen nicht mal im Ansatz an meine Ohren. So rannte ich also schreiend durch Felder und Wiesen, um bei Einbruch der Nacht stehen zu bleiben. Wo zur Hölle war ich gelandet?

Kleine Glühwürmchen schwirrte um mich herum. Wie viele Kilometer musste ich bei meiner Geschwindigkeit gerannt sein? Fuck! Unsicher drehte ich mich einmal um 180°. Von dort müsste ich ja eigentlich gekommen sein.. Behutsam setzte ich einen Fuß vor den anderen. Wenn ich mich jetzt verwandeln würde.. könnte ich dann womöglich den Weg zurück finden? Schnell schlug ich mir den Gedanken aus dem Kopf. Es war einfach nur dumm, vor allem gab es möglicherweise Jäger hier, auch wenn sie nur Wild jagten.
Alles war so unbekannt und vor allem dunkel. Gerade so konnte ich meine Hand vor Augen erkennen, wobei das eher daran lag, dass der Waldrand den leuchtenden Mond verdeckte. Somit gab es nur schwache Lichtquellen. Mein Kopf qualmte vor Gedanken, Vorwürfen und Sorgen. Was wäre wenn ich nie wieder zurückfinden würde? Was hatte ich meinen Freunden nur damit angetan? Ob sie mich wohl suchten? Eigentlich war ich in der Schule gar nicht so allein. Immerhin hatte ich noch Tanaka, aber er war nicht in der selben Klasse wie ich und es war einfach nicht dasselbe, wie wenn ich immer mit Asahi unterwegs war. Verdammt ich war so schwach geworden.. Nicht mal klar denken konnte ich. Wieder rannten mir Tränen über die Wangen, doch ich versuchte meine Gefühle etwas abzuschalten. Es wäre besser für die Leute um mich, aber vor allem für mich. Sobald ich wieder in unserer Wohnung war, könnte ich auch wieder alle Emotionen zu lassen, aber außerhalb erstmals nicht.

Wolves and Humans [NishinoyaxAsahi || Haikyu!! FF] {FantasyAu}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt