HOMEGROWN - haux
JUNIPER!«, mein Name bohrte sich in meinen Kopf, als ich schon fast in meinem Zimmer war. Nach der Auseinandersetzung mit Mr. Robins und Mrs. Sanders hatten ich, Blake und die anderen uns in die Küche gesetzt und dort den restlichen Kuchen gegessen.
Es war kurz nach Mitternacht, der Vertrag war abgeschlossen und mein Vater war unglaublich wütend.
Ich drehte mich langsam um, eigentlich wollte ich nur aus dem mattgoldenem Kleid hinaus und schlafen gehen. Die letzten Gäste hatten uns vor fünf Minuten lachend und angetrunken verlassen, eine schwerwiegende Stille hatte sich über das Haus gelegt.
»Ja?«, meine Stimme klang zaghafter als geplant und ich verschränkte meine Finger hinter meinem Rücken. Die Hauptlichter unten waren ausgeschaltet worden.
»Ich habe dir einen gottverdammten Job gegeben!«, fluchte er und blieb vor mir stehen, die Ader auf seiner Stirn, die jedes Mal hervortrat, wenn er wütend oder gestresst war, pulsierte.
Ich war zu müde, um meinem Vater zu widerreden, zu erschöpft.
»Und du schaffst es trotzdem, ihn zu vermasseln!«, er versuchte sich zu beherrschen und richtete seine Krawatte, bevor er tief einatmete. Ich bohrte meine Fingernägeln in den nackten Arm.
»Was kannst du zu deiner Verteidigung sagen?«, fragte er und ich löste meine Hände voneinander. »Mr. Robins und Mrs. Sanders haben uns indirekt beleidigt, und damit auch deine Tochter«, murmelte ich und er seufzte genervt auf.
»Das gibt dir aber noch lange keinen Grund, Juniper, wie die beiden gesagt haben, sie wutentbrannt zu beleidigen und dann zu verschwinden«, zitierte er und rieb sich über den breiten Nasenrücken. Seine braunen Augen hatten den üblichen Glanz verloren, er wurde auch immer älter.
»Sie haben gesagt, die Wirtschaft würde so, wie sie jetzt ist, am besten funktionieren, die neue Generation würde alles kaputt machen. Aber wenn ich ehrlich bin, hab ich etwas anderes gelernt, Dad. Und du hast einen neuen Vertrag abgeschlossen, wieso verteidigst du sie dann?«, fragte ich mit zusammengezogenen Augenbrauen und sah meinen Vater ernst an.
Seine Mundwinkel hoben sich leicht, seit langem hatte ich ihn nicht mehr lächeln sehen, auch wenn das hier mehr einem kleinen Schmunzeln glich.
»Ich muss sagen, hättest du weniger emotional und aufbrausend reagiert, wäre das eine interessante Konversation geworden«, gab er zu und ich schaute ihn verdutzt an. War das etwa ein angedeutetes Kompliment? Wann war das letzte Mal, dass ich von ihm ein solches bekommen habe?
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APOLLO
Teen Fiction»Apollo war der gefallene Engel in unserer Geschichte. Seine Unschuld und Schönheit, alles ausgenutzt, bis er fiel, tief und schnell. Und der Aufprall würde hart sein.« ©rapuenzel; 2019 [muss und wird überarbeitet, aber ich bin sehr faul]