TWO GHOSTS - harry styles
Die Regentropfen liefen über die angelaufene Fensterscheibe, malten nasse Spuren auf das kalte Glas.
Seufzend zeichnete ich einen traurigen Smiley in den Abdruck meines Atems und lehnte meine Stirn gegen das Fenster, schaute hinaus in den Park, wo sich die Kastanien leise im Wind wiegten.
Der Sommer kam langsam und stetig - schwüle Gewitterstürme und Nachmittage in der brennenden Sonne. Meistens roch es im August nach verbrannten Plastik und Sonnencreme. Hier am Rand von New York war die Hitze noch erträglich, aber je weiter man in die Innenstadt vordrang, desto lauter, schmutziger und heißer wurde es.
Ich zuckte zusammen, als es an der Tür klopfte und stand ächzend auf, das dunkelrote T-shirt wehte um meine Kniekehlen. Ich hatte den ganzen Tag verbracht, in meinem Zimmer für die Endprüfungen zu lernen, aber am liebsten wäre ich jetzt woanders.
Im Bett mit Apollo, während draußen der Regen gegen die Dächer prasselte. Ja, das wäre jetzt schön.
Stattdessen öffnete ich mit einem halbherzigen Lächeln die schwere Mahagonitür und starrte Jeff in die dunklen Augen. Oh.
"Uhm...", ich kratzte mich am Kinn, während er mich anlächelte, die blonden Haare wie immer zurückgegelt, "ich wusste nicht, dass du heute hier bist."
Er zuckte mit den breiten Schulter, der korngelbe Anzug war gebügelt und einfach nur grässlich. "Deine Mutter hat mich auf einen Tee eingeladen. Ich war gerade unten", antwortete er und ich nickte, während ich versuchte, nicht zu sehr wie ein in die Ecke getriebenes Tier auszusehen.
"Kann ich reinkommen?"
Schnell räusperte ich mich und trat auf die Seite, ein Schwall an Männerperfume drang in meine Nase. Ich verzog angeekelt mein Gesicht.
"Hast du... hast du dein Zimmer ungestellt?", fragte er, nachdem er sich kurz umgesehen hatte und ich zuckte mit den Schultern, schloss die Tür wieder. "Nicht wirklich, nein."
Jeff vergrub seine Hände in den Taschen und schaute mich wieder an, sein Blick schweifte für einen kurzen Moment zu meinen nackten Beinen. Unwohl verschränkte ich die Arme vor der Brust.
"Wahrscheinlich... wahrscheinlich weißt du, wieso ich hier bin", sagte er nach einem Moment und ich presste meine Kiefer aufeinander. Ja, ich konnte es mir vorstellen.
"Ziemlich", erwiderte ich leise und er fuhr sich schnell durch die Haare, bevor er durch die Glasfronten in den Park hinausschaute. "Ja, wahrscheinlich."
"Was hast du gesagt?", fragte ich mit gerunzelter Stirn und er räusperte sich nervös. "Nichts, nichts, vergiss es."
Langsam machte er einen Schritt auf mich zu und ich musste mich unglaublich zusammenreißen, nicht aus dem Raum zu rennen. Fuck, fuck, ich wollte das hier nicht machen.
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APOLLO
Teen Fiction»Apollo war der gefallene Engel in unserer Geschichte. Seine Unschuld und Schönheit, alles ausgenutzt, bis er fiel, tief und schnell. Und der Aufprall würde hart sein.« ©rapuenzel; 2019 [muss und wird überarbeitet, aber ich bin sehr faul]