NO ROLE MODEL - j. cole
Apollos Augen wirkten im blauen Licht wie zwei dunkle Löcher, die direkt in meine Seele blicken konnten.
Keine Ahnung, was er dachte, er würde sehen. Die dunklen Flecken, die seit Jahren mein Inneres bedeckten, waren auf keinen Fall schön.
Aber war irgendjemand schon auf dieser Welt unschuldig und rein?
»Es ist schön, dass du kommen konntest«, murmelte ich und fuhr mit meinem rauen Daumen über seinen Kiefer, seine Wange. Er schloss seufzend seine Augen und murmelte irgendwas auf italienisch, das ich nicht verstand.
»Was hast du gesagt?«, fragte ich und er hob langsam seinen Kopf, seine Arme schlangen sich fester um meine Hüfte, als hätte er Angst, ich würde loslassen. Aber egal, was war und sein würde, ich würde ihn nicht alleine lassen.
Ich hoffte nur, dass er das genauso sah.
»Nichts wichtiges«, brummte er und lächelte mir dann gepresst zu, bevor er tief ausatmete. »Juniper, ich muss-«
»AHH«, ich zuckte zusammen, als Kian sich wankend zu uns gesellte, seine Augen konnten mich nicht mehr fokussieren, so betrunken war er.
»Das ist also unser berühmter Apollo«, der Italiener schlug zögernd bei Kian ein und wandte sich dann wieder mir zu, schaute mich fragend an. »Das ist Kian«, stellte ich den kichernden Jungen seufzend vor.
»Wir haben schon viel von dir gehört«ich hätte Kian am liebsten dieses selbstsichere Grinsen aus dem Gesicht geschlagen, seine Gemütszustände waren immer ein wenig fragwürdig, wenn er dicht war.
So sehr ich ihn auch lieb hatte, in dem Moment wollte ich ihn auf einen anderen Planeten schießen.
»Aha. Hoffentlich nur gute Sachen«, scherzte Apollo und ich verzog mein Gesicht leicht, bereute die ganzen Dinge, die ich meinen besten Freunden erzählt hatte.
»Wie man's sieht«, Kian stellte seine Bierdose auf die Theke und ich versucht ihm so unauffällig, wie es nur ging, zu deuten, dass er verschwinden sollte.
Ich hatte nicht viel Zeit mit Apollo und die wollte ich nicht damit verbringen, ihn mit meinen verrückten Freunden zu verscheuchen.
Einmal in meinem Leben fühlte sich etwas komplett richtig an und ich wüsste nicht, was ich machen würde, würde das zerstört werden.
»Und was wäre das?«, fragte der Lockenkopf und lockerte den Arm um mich, um sich ein wenig umdrehen zu können. Schlecht gelaunt griff ich nach Kians Bier und machte ein paar Schlucke, er konnte mich mal.
Die bunten Lichter wirbelten im Wohnzimmer nebenan umher, beleuchteten die tanzende Menschenmasse nebenan.
»Du weißt schon«, er beugte sich verschwörerisch zu dem Jungen, der ihn um gute fünf Zentimeter überragte, vor, »die ganzen Sachen mit den Drogen und so.«
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APOLLO
Teen Fiction»Apollo war der gefallene Engel in unserer Geschichte. Seine Unschuld und Schönheit, alles ausgenutzt, bis er fiel, tief und schnell. Und der Aufprall würde hart sein.« ©rapuenzel; 2019 [muss und wird überarbeitet, aber ich bin sehr faul]