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Mein Vater hat meine Kreditkarte gesperrt«, ich zog ein Knie an meinen Oberkörper heran, das Plastik der Sitzbänken klebte unangenehm an meinen nackten Oberschenkeln.
»Wieso?«, fragte Sillas nuschelnd, sein Zunge spielte mit dem schwarzen Lippenring. Ich seufzte leise.
»Schau, ich hab zwei Geldquellen. Die Kreditkarte meines Vaters, da hab ich Zugriff auf das große Konto und dann meine eigene.«
Apollo schlürfte mit hochgezogenen Brauen das Cola des Blondhaarigen. »Welche Karte hat er dir gesperrt?«
»Seine. Keine Ahnung was er damit erreichen will, aber... ja«, ich zuckte mit den Schultern und schaute den Italiener an, dessen Augen sich gedankenverloren auf das karierte Tischtuch gerichtet hatten.
Seit wir aus der Kammer gekommen waren, hatte er noch fast kein Wort mit mir gewechselt, allein die kurzen Blicke sagten, was in ihm vorging.
Ich hatte mich so wohl in seinen Armen gefühlt, die dunklen Locken, die an meiner Wange gekitzelt hatten, mehr als ich mir eingestehen wollte.
Das zwischen uns könnte eh nicht funktionieren.
»Auf meinem eigenen Konto hab ich eigentlich nur Geld, was ich selber irgendwie verdient hab«, ich kratzte mich unwohl auf der Nase, »und das ist nicht besonders viel.«
»Von wieviel sprechen wir hier?«, fragte Apollo und stützte sich auf seinen Ellbogen auf, bevor er mir endlich in die Augen schaute. Die aufgeplatzte Unterlippe war inzwischen angeschwollen und ich wollte noch immer wissen, woher er die Wunden hatte.
»Ein paar Tausender, lange nicht genug«, murmelte ich entschuldigend und Sillas winkte ab. »Schau, Juniper, du musst das wirklich nicht machen«, er räusperte sich, »eigentlich wäre es mit sogar lieber gewesen, wenn du da gar nicht erst reingezogen worden bist.«
Er warf seinem Zimmergenossen einen scharfen Blick zu, den Apollo mit einem Augenrollen kommentierte.
»Bro, glaub mir, ich wollte das nicht. Aber wenn sie sich was in den Kopf gesetzt hat, zieht sie es durch«, er betrachtete mich nachdenklich. »Das hab ich inzwischen schon gelernt.«
Ich nickte leicht und riss mich blinzelnd von seinen grüngrauen Irisen los, bevor ich mich wieder an den Blondhaarigen wandte. Die Musik schaltete um, ein altes italienisches Lied erklang aus den Lautsprechern.
»Ich schaffe das schon. Ich muss meinen Vater einfach dazu überreden, mir Geld zu geben - oder zu leihen, keine Ahnung«, fügte ich dann hinzu und strich mir ein paar helle Locken hinters Ohr.
