Jungkook p.o.v
Der gestrige Tag war mehr als nur toll. Ich habe gemerkt, wie das Fußballspielen der Bindung zwischen mir und meinem Vater gut getan hat. Ich liege mittlerweile auf meinem Bett in der Klinik und starre das meines Zimmergenossen an. Er ist gestern Abend nicht in die Klinik zurückgekehrt. Die Betreuer sagten mir, dass er mit Sicherheit heute früh kommen würde. Doch wir haben bereits nach zwölf und der Ältere ist immer noch nicht da. Ich stehe von meinem Bett auf und gehe raus auf den Flur. Sofort begegne ich einer Betreuerin."Entschuldigung... Dürfte ich vielleicht kurz mein Handy haben?" , frage ich sie und sie sieht mich verwirrt und etwas streng an.
"Du weißt genau H-" , will sie mir sagen, doch ich unterbreche sie.
"Ja ich weiß.. Es gibt bestimmte Zeiten, in welchen wir die Handys bekommen, aber es ist wirklich wichtig. Taehyung, mein Zimmergenosse, ist bis jetzt noch nicht zurück und ich würde ihn gerne anrufen. Ich hab so ein ungutes Gefühl.." , erkläre ich ihr und sie schüttelt den Kopf.
"Ich werde da selber gleich einmal anrufen, aber dein Handy bekommst du nicht und jetzt ab" , sagt sie streng und seufzend verkrieche ich mich wieder in meinem Zimmer. Wo ist Taehyung nur? Wieso kommt er nicht? Ist ihm gestern noch etwas passiert? Hat sein Vater ihm etwas angetan? Ich werde verrückt mit jeder weiteren Sekunde, in welcher ich nicht weiß, warum der Ältere nicht hier ist. Ich muss mich irgendwie ablenken, weshalb ich wieder aus dem Zimmer gehe und mich zum ersten Mal in den Gemeinschaftsraum begebe.
Kaum öffne ich die Tür des Raums, sehen sie mich alle verwundert an. Vermutlich, da sie mich hier niemals erwarten hätten. Ich werde etwas schüchtern, als sie mich alle anschauen und gehe deshalb langsam rein und setze mich in eine Ecke. Ich nehme mir einen Zeichenblock und einen Bleistift und beginne zu zeichnen.
"Was will die depressive Schwuchtel denn hier?" , schreit ein Junge plötzlich. Ich mache mich automatisch etwas kleiner und rutsche etwas weiter in die Ecke.
"Keine Ahnung. Vermutlich will er uns alle an schwulen. Voll ekelhaft" , ruft ein Junge neben ihm und ich verkrampfe mich etwas und werde leicht sauer. Ich lege den Block weg und stehe auf. Ich setze ein Lächeln auf und gehe mit langsamen Schritten auf die wenigen Jungen zu.
"Sag mal, was ist euer Problem?" , frage ich und lächle ihn immer noch so an.
"Du bist mein Problem du Schwuchtel" , erwidert einer lachend.
"Traurig" , erwidere ich nur und schüttel den Kopf. Sie alle sehen mich verwirrt an und er wird etwas sauer. Er kommt mir näher und sieht auf mich herab. Mein Lächeln fällt nicht und ich gehe ihm einen Schritt entgegen.
"Was willst du eigentlich von mir, hm?" , fragt er mich dann etwas gereizt und ich kichere.
"Von dir will ich gar nichts, keine Sorge. Und wenn du Großmaul so weiter machst, will kein anderer etwas von dir. Ah warte! Doch klar. Was sag ich denn da überhaupt. Weißt du welche Menschen etwas von dir wollen? Notgeile Bitches, die selbst eine Mülltonne ficken würden, wenn sie einen Schwanz hätte. Ich rate dir eins. Hör auf, der Coole sein zu wollen. Respektiere die Menschen in deinem Umfeld und senk mal deinen Arroganz und diesen großen Egoismus. Nein Stop! Mund zu und wag es ja nicht mich jetzt zu unterbrechen. Jetzt bin ich dran mit reden, du möchtegern Arschloch. Es ist traurig von dir mich fertig machen zu wollen. Meine Psyche ist schon am Arsch und das macht mich schwach. Euch allen fällt nichts besseres ein, als auf einem Schwachen herum zu hacken. Das ist traurig. Und weißt du was du super Cooler? Beleidige mich so viel zu du willst, denn das stört mich gar nicht. Mit solchen Kommentaren habe ich mich schon Jahre herum schlagen müssen. Außerdem interessiert es mich nicht, wenn irgendein Junge, der mich nicht kennt und auf den ich einen Fick gebe, meint mich beleidigen zu müssen. Ich scheiße auf die Meinung eines Menschen, der nur cool sein, bei anderen gut da stehen und der Witzbold sein will. Wenn du wirklich etwas reißen willst, dann hör auf schwache Menschen fertig machen zu wollen und helfe. Fang an eine bessere Gesellschaft aufzubauen, anstatt dieser ekelhaften zu folgen. Nach Ansehen streben um jeden Preis. Dir ist scheißegal, was du tust, Hauptsache die Menschen in deinem Umfeld stellen dich auf das Podest. Das ist ekelhaft und nicht ich. Schwache Menschen zu beleidigen, um der Coole zu sein" , sage ich ihm und sehe ihn gleichgültig an. Dann drehe ich mich einfach um und setze mich wieder die Ecke. Ich nehme mir wieder den Block in die Hand und beginne einfach weiter zu zeichnen.
Im Augenwinkel sehe ich, wie der Junge sauer auf mich zugestampft kommt, mich dann am Kragen packt und hochzieht. Er sieht mich drohend an und wollte gerade ausholen, als ich ihm zuvor komme.
"Schlag mich ruhig. Das beweist nur meine Aussage von vorhin. Du musst dem schwachen Menschen das Maul stopfen, damit er dein Ansehen nicht weiter bedroht. Denn tust du nichts, sehen andere dich als schwach an und du verlierst Ansehen. Also nur zu. Rette deinen Ruhm du möchtegern Aufreißer" , sage ich ruhig und er schubst mich wieder runter, ehe er den Raum verlässt und die Tür zu knallt.
Alle verfolgen den Jungen mit ihren Blicke, bis er verschwunden ist und sie alle zu mir schauen. Ich zucke einfach mit den Schultern, setze mich wieder hin, nehme mir den Block und zeichne einfach wieder weiter.
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Will I Forgive You?//Taekook
FanfictionSchon seit mehreren Jahren hat Jungkook auf Grund seiner Vergangenheit mit Depressionen zu kämpfen. Nachdem er versuchte hatte sich das Leben zu nehmen, wird der Junge in eine Psychiatrische Klinik eingewiesen. 3 ganze Tage hatte Jeon dort überlebt...